Artek x Moomin, Gio Pontis „Dezza“- Stuhl und die „Serie 7“ von Fritz Hansen: Auch wenn diese Ikonen nicht in der Kirche verortet sind (so wie es der Ursprung der Begrifflichkeit annehmen lässt) und ihre „Anbeter“ vorrangig an gutes Design glauben, wird ihnen große Verehrung zuteil. Was sie außerdem gemeinsam haben? Sie alle feiern in diesem Jahr ein stylisches Jubiläum!

Artek und Moomin: 160 Jahre finnische Lebensart

Wenn die Essenz finnischen Designs und finnischen Kulturguts aufeinander treffen, kann großartiges erwartet werden. So war die Aufregung auch außerhalb der nordischen Grenzen zu spüren, als die Kooperation von Möbellabel Artek und den Moomin-Illustrationen von Tove Jansson verkündet wurde!

The Studio Aalto

Artek-Gründungsmitglied Alvar Aalto mit seiner zweiten Frau Elissa Alto, ca. 1957.

Während Artek seinen 90. Geburtstag feiert, stoßen die Mumins 2025 auf ihr 70-jähriges Jubiläum an. Grund genug, das Gesamtalter von 160 Jahren gemeinsam zu zelebrieren. 1935 in Helsinki von Aino and Alvar Aalto, Maire Gullichsen und Nils-Gustav Hahl gegründet, verfolgt Artek seit jeher das Ziel, „Möbel zu verkaufen und eine moderne Lebenskultur durch Ausstellungen und andere pädagogische Mittel“ zu fördern. Die Moomins – nilpferdartige, abenteuerlustige Trollwesen – wiederum wurden von Künstlerin Tove Janson in den 40er Jahren zum Leben erweckt.

Klovharun 1969 Sjömärke

Vielfältig begabt: Tove Jansson, finnlandschwedische Schriftstellerin, Zeichnerin, Comicautorin, Graphikerin, Illustratorin und Malerin.

Die limitierte Kollektion basiert auf der Idee des unerwarteten Gastes. So wurden die Möbel, der ikonische „Stool 60“ und das „Cabinet 250“, so ausgewählt, dass sie die finnische Gastfreundschaft in ihrer besten Form repräsentieren – zwanglos und spontan. Genau wie die ausgewählten Illustrationen von Janson, die sie zieren, und welche die Künstlerin zu ihren Lebzeiten stets als spontane Kritzeleien an unerwarteten Orten für  Freunden und Familie hinterließ.

designikone artek+moomin stool insitu decohome.de
(Foto: Mikael Niemi)
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designikone artek+moomin stool 60 stapel decohome.de
(Foto: Mikael Niemi)
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designikone artek+moomin stool60 cabinet 250 decohome.de
(Foto: Mikael Niemi)
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designikone artek+moomin cabinet 250 decohome.de
(Foto: Mikael Niemi)
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designikone artek+moomin detail decohome.de
(Foto: Mikael Niemi)
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Das Jubiläumsplakat von Inka Bell.
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Zusätzlich zu den Neueditionen gibt es auch in diesem Jahr das traditionelle Jubiläumsplakat von Artek. On top werden die Feierlichkeiten in der zweiten Jahreshälfte um eine Marimekko-Kooperation ergänzt. Als Highlight öffnet Artek hierfür die Türen zum Archiv. Manche Stücke werden zeitlich und in begrenzter Anzahl verfügbar sein, andere Produkte finden dauerhaft ihren Weg zurück in die Kollektion. „Zum 90-jährigen Bestehen haben wir uns für eine Zusammenarbeit mit unabhängig denkenden finnischen Designern entschieden. Stimmen, die die Philosophie von Aino und Alvar Aalto teilen: die Verbesserung des täglichen Lebens durch Schönheit und Funktionalität“, so Marianne Goebl, Managing Director von Artek. Wir bleiben gespannt!

Serie 7: Ein Designklassiker aus Sperrholz und Stahlrohr

Seine einfache organische Form und die zeitlose, unverwechselbare Ästhetik sind das Rezept für sieben erfolgreiche Jahrzehnte des Serie 7-Stuhls. 1955 von Arne Jacobsen für Fritz Hansen entworfen, rückte der dänische Designer und Architekt die Materialien Sperrholz und Stahlrohr mit seiner innovativen Stuhlstruktur in ein neues Licht. Für damalige Verhältnisse ein revolutionärer Design-Move, aus dem sich ein weltweiter Designklassiker entwickelt hat.

designklassiker fritz hansen arne jacobsen decohome.de
Die Arbeiten von Arne Jacobsen, geboren 1902 in Kopenhagen, zählen heute zu den wichtigsten Beiträgen des Modernismus.
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designikone fritz hansen legacy 1974 produktion series 7 decohome.de
Produktion der Serie 7 im Jahr 1974.
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designklassiker fritz hansen series 7 7.14am decohome.de
Die Neuedition der Serie 7 in den fünf 7:14 AM-Farben.
designklassiker fritz hansen series 7 7.14am decohome.de

Anlässlich des 70-jährigen Jubiläums bekommt der „The Sevener“ nun mit seiner 7:14 AM-Farbpalette einen neuen Anstrich. Die limitierte Serie umfasst die fünf Töne, wahlweise ist der Stuhl mit einem schillernden und für die Neuedition speziell angefertigtem Untergestell aus Zinkchrom oder dem klassischen Chromgestell erhältlich. „Wenn man die Stühle stapelt, bekommt man ein Gefühl für diesen fließenden Sonnenaufgangsfaktor wie gebrochenes Licht“, hebt Els Van Hoorebeeck, Creative Director bei Fritz Hansen, die besondere Optik hervor.

designklassiker fritz hansen series 7 7.14am gestapelt decohome.de

Der offizielle Name des Stuhls lautet 3107. International ist er als „Serie 7“ bekannt, in Dänemark wird er liebevoll „Sevener“ genannt.

Gio Pontis „Dezza“-Armlehnstuhl: 60 Jahre, 60 Exemplare

Rund 400 Armlehnstühle von Designklassiker „Dezza“ produziert Poltrona Frau im Jahr. Die Jubiläumskollektion anlässlich des 60. Geburtstags von Gio Pontis Meisterstück wird auf eine Stückzahl von gerade einmal 60 nummerierten und zertifizierten Exemplaren limitiert. „Das 1965 von Ponti entworfene Möbel, markiert einen Schlüsselmoment für die Marke“, erzählt Nicola Coropulis, CEO von Poltrona Frau. „Das Design der Neuedition basiert auf bisher unveröffentlichten Illustrationen, die die Numerologie der Zahl 5 und somit die Finger einer Hand widerspiegeln.“ Das Thema Hände lag Ponti besonders am Herzen. Die ‚Intelligenz der Hände‘ war nicht nur Vorlage für seine Designs, sondern auch Ausdruck für das Handwerk, durch das Designobjekte überhaupt erst entstehen konnten.

designklassiker neuedition poltrona frau dezza limited edition bild alecio ferrari decohome.de

(Foto: Alecio Ferrari)

„Sechs Handwerker arbeiten je zwölf Stunden mit rund zehn Werkzeugen an der Fertigstellung eines Sessels“

Der italienische Architekt und Designer Gio Ponti entwarf den heutigen Designklassiker „Dezza“ mit 74 Jahren. Der Armlehnsessel steht für einige seiner wichtigsten Designprinzipien. „Sowohl aus formaler Sicht – das zeigen die charakteristischen, sich verjüngenden Dreiecksbeine –, als auch aus methodischer. Die revolutionäre, systembasierte Modularität ermöglichte die Zusammensetzung einer begrenzte Anzahl an Teilen“, so Coropulis. „Der Name referiert übrigens auf das von Ponti entworfene Haus in der Via Dezza in Mailand, in dem der Kreative seit 1957 im obersten Stockwerk lebte“, ergänzt der Firmenvorsitzende.

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Nicht erst für Poltrona Frau ließ Ponti Hände sprechen. Bis 1938 kreierte er unter anderem auch Handskulpturen für die Keramikmarke Ginori 1735. (Bild: Gio Ponti Archives/Archivio storico Eredi Gio Ponti)

Stolz berichtet Nicola Coropulis auch von der Tradition und Moderne, die „Dezza“ auch im Herstellungsprozess zeitlos machen: „Während er seit seinem Debüt kontinuierlich produziert wird, haben sich bestimmte Aspekte des Herstellungsprozesses im Laufe der Zeit durch fortschrittliche Werkzeuge und neue Technologie weiterentwickelt. So haben wir zum Beispiel den automatischen Lederzuschnitt (Nesting) eingeführt, der einen Algorithmus anwendet, um die Schnittmuster zu optimieren und den Materialabfall zu minimieren. Doch trotz dieser technologischen Verbesserungen sind das präzise handwerkliche Können und die Techniken der Poltrona Frau-Mitarbeiter unverändert geblieben.“

designklassiker neuedition poltrona frau dezza anleitung bild poltrona frau decohome.de

Die „Intelligenz der Hände“ ist damals wie heute auch bei der Montage von Dezza gefragt.

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