Zimmerpflanzen sehen hübsch aus, verbessern das Raumklima – und sind oft giftig! Und zwar nicht nur die exotischen Exemplare, sondern auch viele gängige Arten. Hier kommen neun giftige Zimmerpflanzen, von denen Sie höchstwahrscheinlich mindestens eine im Haus haben.
Keine Angst, wir möchten Ihnen nicht die Lust an der grünen Deko verderben! Ganz im Gegenteil, das Wohnen mit Pflanzen hat viele Vorteile. Allerdings sollte man bei der Auswahl mit Bedacht vorgehen, gerade, wenn man mit kleinen Kindern oder Tieren zusammenlebt. Denn diese lieben es erfahrungsgemäß, alles anzufassen und sich in den Mund zu stecken beziehungsweise an allem herumzuschnüffeln und zu kauen. Große Blätter und farbenprächtige Blüten laden dazu ja auch geradezu ein.
Handelt es sich um eine giftige Zimmerpflanze, kann der Kontakt allerdings – je nach Art – richtig gefährlich werden. Wichtig ist, die betroffene Hautstelle sofort mit lauwarmem Wasser abzuwaschen und beim Verzehr von entsprechenden Pflanzenteilen reichlich Wasser zu trinken und den Giftnotruf zu tätigen. Aber bitte kein Erbrechen auslösen.

Wer die giftige Monstera (3.v.l.) mit weiteren großblättrigen Pflanzen kombiniert, kreiiert ein echtes Dschungel-Feeling. Gleiche oder ähnliche Übertöpfe garantieren die Harmonie fürs Auge. Möbel von La Palma
Monstera
Eine Wohnung ohne Monstera? Ein recht seltenes Bild. Denn das hübsche Fensterblatt hat in den letzten Jahren ein riesiges Comeback erfahren. Schließlich sorgt es auch in der nördlichsten Wohnung für Tropenfeeling und ist dazu relativ anspruchslos. Doch ihre Allgegenwärtigkeit macht die Monstera nicht weniger gefährlich: Alle Pflanzenteile sind aufgrund von Calciumoxalat, Oxalsäure und Resorcinol giftig. Der Verzehr der Blätter und Luftwurzeln kann Übelkeit, Speichelfluss, Krämpfe und Lähmungen hervorrufen, der Kontakt mit dem Pflanzensaft Hautreizungen auslösen.
Geigenfeige & Gummibaum
Bitte keine falschen Schlüsse ziehen: Im Gegensatz zu einem echten Feigenbaum, der leckere Früchte trägt, sollten man der Geigenfeige (Ficus lyrata) nicht zu nahekommen und beim Umtopfen oder Zuschneiden lieber Handschuhe tragen. Denn die Berührung mit dem Pflanzensaft führt zu Reizungen und im schlimmsten Fall zu Vergiftungen. Genauso verhält es sich mit dem Gummibaum (Ficus elastica), ebenfalls eine Ficus-Art. Die immergrüne Pflanze ist leicht toxisch und – je nach Unterart – vor allem für Tiere giftig. Lecken diese den Saft des Baums ab, können Schleimhautreizungen auftreten.

Die Geigenfeige imponiert mit ihren großen Blättern und kann bis zu vier Meter hoch werden. Vorsicht jedoch bei Kontakt mit dem Pflanzensaft, dieser ist giftig. (Foto: Pflanzenfreude)

Immergrün und leicht toxisch: der Gummibaum (Stoffe: Élitis)
Efeutute & Philodendron
Sie ist der Klassiker schlechthin, wenn es um pflegeleichte und vielseitige Zimmerpflanzen geht: die Efeutute (Epipremnum pinnatum). Sie wächst schnell und eignet sich auch ideal für hängende Pflanztöpfe. Aber: Aufgrund der hohen Konzentration von Calciumoxalat-Kristallen ist auch sie giftig. Sowohl der Verzehr der Blätter als auch der Kontakt mit dem Pflanzensaft kann eine schwere Schwellung der Schleimhäute sowie Erbrechen und Durchfall hervorrufen. Calciumoxalat-Kristalle sind übrigens auch in allen Teilen des Philodendrons erhalten. Deshalb gilt auch für ihn: nicht in Reichweite von Kindern und Tieren stellen!

Seine zackigen Blätter machen den Philodendron auf dem Tisch zu einem optischen Highlight (Stoff am Fenster: Larsen)
Dieffenbachie
Große Blätter und eine auffallende weiß-grüne Musterung zeichnen die Dieffenbachie aus. Das macht das tropische Gewächs zu einem echten Hingucker. Dabei ist jedoch höchste Vorsicht geboten: Der Pflanzensaft ist stark giftig und der Verzehr von Pflanzenteilen oder des Saftes kann im schlimmsten Fall tödlich enden. Das bedeutet, beim Schneiden unbedingt Handschuhe tragen und auch das ausfließende Gießwasser sofort entsorgen.
Einblatt
Das Einblatt (Spathiphyllum), das übrigens besonders gute Eigenschaften in Bezug auf die Luftqualität hat, lädt mit seinen strahlend weißen Blüten geradezu zum Berühren ein. Doch der Kontakt mit dem Pflanzensaft kann zu Hautreizungen und Schwellungen führen. Werden Teile des Einblatts verzehrt, ist das aufgrund der hohen Konzentration von Calciumoxalat vor allem für Haustiere gefährlich.

Foto: Air so pure
Anthurie
Der Name ist Programm: Die Anthurie wird auch Flamingoblume genannt und begeistert mit auffällig gefärbten Hochblättern in Rot, Rosa, Weiß oder kräftigem Grün. Die wunderschöne Pflanze gehört jedoch zu den Aronstabgewächsen und ist damit giftig. Gelangen Blätter oder Stängel in den Mund, drohen Magenschmerzen, Erbrechen und Durchfall, Schwindel oder auch Atemlähmung.

Das frische Grün der Anthurie setzt einen lebendigen Akzent (Foto: Pflanzenfreude)
Amaryllis
Vor allem während der Weihnachtszeit ist die Amaryllis mit ihren farbenprächtigen, exotischen Blüten sehr beliebt. Doch hier ist ganz besondere Vorsicht geboten: Alle Teile der Pflanze sind hoch toxisch, vor allem die Zwiebel. Wird diese verzehrt, zieht das schwerwiegende Vergiftungserscheinungen nach sich. Bereits kleine Mengen können zum Tod führen.
Alternativen zu giftigen Zimmerpflanzen
Wer wegen jungen oder tierischen Mitbewohnern lieber auf Nummer sicher geht und auf ungiftige Varianten setzt, muss auf das Karibik-Feeling keinesfalls verzichten: Viele Palmenarten wie die Kentiapalme (Howea forsteriana), die Zwergpalme (Chamaerops) oder die Rutenpalme (Rhapis excelsa) sind nicht toxisch. Es soll noch tropischer sein? Dann sind die Kanarische Dattelpalme (Phoenix canariensis) oder eine Bananenpflanze ideal. Wer keinen Platz für meterhohe Gewächse hat, für den eignen sich beispielsweise Calathea-Arten, die Ufopflanze (Pilea peperomioides) oder Schmetterlingsorchideen (Phalaenopsis).
Formvollendeter Auftritt
Giftig oder nicht – auf die Inszenierung kommt es an. Denn jede Pflanze sieht im passenden Übertopf gleich nochmal so schön aus. Hier kommen unsere aktuellen Favoriten:

(1) Für die Wand: Globe von AYTM. (2) Übertöpfe von Serax. (3) Toppu von Oyoy Living. (4) The Winery Collection von Elho. (5) Riihitie von Artek (6) Plant Box von Ferm Living (7) Alfine von Bloomingville (8) Sway von &K Amsterdam
Wie man Zimmerpflanzen richtig arrangiert, lesen Sie hier →.
Gründe, warum Zimmerpflanzen wichtig für ein gutes Raumklima im Schlafzimmer sind, finden Sie → hier.
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