„Open your mind to maximize the space“ lautet der ultimative Tipp von Interiordesignerin Justyna Ciurzyńska zur Einrichtung kleiner Wohnungen. Und sie muss es wissen, schließlich hat sie aus einer nur 33 Quadratmeter großen Bruchbude in Warschau ein stylishes Appartement mit mehreren Zimmern geschaffen. Neugierig? Hier kommen Einblicke und 10 Profi-Tipps für die Gestaltung von kleinen Wohnungen.

1. Geht nicht, gibt´s nicht

Auf nur 33 Quadratmetern mussten in Warschau ein Schlafzimmer mit großem Kleiderschrank, ein Wohnzimmer mit Küchenzeile, ein neues Badezimmer und ein Abstellraum mit Waschmaschine untergebracht werden. Unmöglich? „Nein“, sagt Justyna Ciurzyńska von Studio Taka Pracownia. „Offenheit und eine geschickte Planung sind der Schlüssel zum Erfolg.“ Wer mit diesem Mindset ans Werk geht, hat schon ein großes Stück geschafft.

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…to this. Die Wohnung wurde einmal komplett saniert, Räume wurden getauscht und der Grundriss verändert.

2. Raum-Tausch

Kein Badezimmer, dafür eine Mini-Dusche in der Küche und eine Toilette auf dem Flur – so die Ausgangssituation in Warschau. Die Lösung: Den Grundriss auf den Kopf stellen und Räume tauschen. In diesem Fall wurden aus der Küche ein kleines Badezimmer und ein winziges Schlafzimmer. Die Küche ist nun Teil des alten Wohnzimmers. „Oft sind es gerade solche radikalen Veränderungen, durch die man Räume optimal nutzen kann“, erklärt Justyna Ciurzyńska.

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Die Küche ist jetzt Teil des Wohnzimmers.

3. Licht, Licht und noch mehr Licht

In kleinen Wohnungen ist das Lichtkonzept essenziell. Wo immer es möglich ist, sollte man für Tageslicht sorgen. Dieses lässt Räume größer und offener wirken. In Warschau sind die Doppeltüren aus Glas der Garant für Helligkeit. Wo keine Möglichkeit für ein Fenster ist, sind Oberlichter oder eben Glastüren ideal.

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4. Der rote Faden

Ein durchgehendes Design-Element, wie hier die schwarzen Bodenleisten, verbindet die Räume optisch und macht sie im wahrsten Sinne des Wortes zu einem „großen Ganzen“.

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5. Vorhang statt Tür

Schranktüren nehmen in geöffnetem Zustand unheimlich viel Platz weg. Die einfache und kostengünstige Lösung: Regale und ein Vorhang, am besten in einer Eyecatcher-Farbe.

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Hinter dem orangenen Vorhang versteckt sich der „Kleiderschrank“.

6. Neue Wege

„Denken Sie über den Tellerrand hinaus!“, empfiehlt Justyna Ciurzyńska. In dieser Wohnung beispielsweise betritt man das Schlafzimmer vom Wohnzimmer aus – wie es in Wohnungen aus den 1920er Jahren üblich war – und nicht, wie in modernen Gebäuden, vom Flur aus.

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7. In die Höhe denken

In kleinen Wohnungen ist Stauraum oft Mangelware. Daher sind raumhohe Schränke vor allem in der Küche und im Schlafzimmer ein Muss.

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8. Wohnräume öffnen

Wer Wände, wo auch immer es statisch möglich ist, durch Raumteiler, Glaselemente oder Türen ersetzt, öffnet die Räume und vergrößert sie optisch.

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9. Farb-Kontraste

Helle Farben wie Beige-, Braun- und Sandtöne lassen Zimmer größer aussehen – wirken aber auch schnell langweilig. Damit das nicht passiert, setzt man am besten starke Kontraste in Form von beispielsweise dunklen Türen. Unerwartete Farbtricks, wie etwa das rote Schränkchen und die olivgrüne Wand im Bad, sorgen für Wow-Effekte.

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Historisches Element: Der Badezimmerboden weist den charakteristischen „Gorseciki”-Boden der Warschauer Mietshäuser aus der Zwischenkriegszeit auf.

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In der Wohnung gab es zunächst kein Badezimmer, sondern lediglich eine Toilette im Flur und eine Dusche in der Küche.

10. Der Spiegel-Effekt

Unverzichtbar in kleinen Wohnungen: Spiegel. Denn gekonnt eingesetzt, verleihen sie kleinen Zimmern mehr Höhe und Weite. Alles richtig macht man, wenn man sie in der Nähe eines Fensters platziert, da sie dann auch noch das Licht von außen reflektieren.

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Fotos: Migdał Studio

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