Zugegeben die Strecke von München an die Ostsee ist weiter als an den guten alten Gardasee. Doch wenn man seine Reisemuster durchbrechen will, gibt es kein besseres Ziel als das 5 Sterne-Resort Gut Weissenhaus.
Vielleicht haben Sie die Überschrift gelesen und sich gefragt: Wie viel kann es mit dem Charme schon auf sich haben? Es ist die Ostsee! Lassen wir mal – mit aller uns zur Verfügung stehenden Ignoranz – die diversen Maler und Literaten, die im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts genau diesem Charme verfallen sind, zumindest namentlich außer Acht. Und konzentrieren uns auf die Sache.
Was macht ihn aus, den Landstrich entlang des Baltischen Meeres, wie die Ostsee auch genannt wird? Seine wilde Schönheit, die Einsamkeit, die Ruhe, die Natur und das Licht. Noch dazu braucht es Menschen, die den natürlichen Gegebenheiten Raum geben. Damit ein besonderer Ort entsteht, an dem sich alles miteinander verbindet. Dafür muss man kein Künstler im klassischen Sinne sein. Die hohe Kunst der Gastfreundschaft ist einer direkten Charme-Offensive im Grunde zuträglicher. Womit wir übergangslos auf Gut Weissenhaus einchecken können.
Ostsee-Paradies
Die über 400 Jahre alte Parkanlage mit insgesamt 20 Gebäuden wurde 2014 als Fünf-Sterne-Resort eröffnet. Den Mittelpunkt des Privatanwesens bildet das neobarocke Schloss von 1896, das wie die zum Teil denkmalgeschützten Bauten aufwendig restauriert und zeitlos-klassisch ausgestattet wurde. Die 59 Suiten und Zimmer verteilen sich großzügig auf verschiedene Liegenschaften: von der Orangerie über das Gärtner- oder Backhaus bis zur Stellmacherei.
Hier offenbart sich eines der – nennen wir es Signature-Phänomene des Resorts: Auf 75 Hektar Grund kommen maximal 120 Gäste. Eine numerische Auslese, die sich schlicht aus der Bettenanzahl ergibt und durch die eine weitläufige Leichtigkeit entsteht, die man erst dann als über die Maßen entspannend empfinden kann, wenn man sie erlebt hat. Überhaupt geht es in jeder Hinsicht erholsam-gemächlich zu hier auf Gut Weissenhaus.
Weissenhaus entschleunigt
Gründe zur Eile gibt es auch wahrlich keine. Das fängt schon beim – Achtung, Spoiler – wohl besten Frühstück ever an, das bis 12 Uhr im Kavaliershaus serviert wird. Danach? Vielleicht eine Partie Gartenschach oder endlich mal ein gutes Buch zu Ende lesen. Das ist das wohl größte Geheimnis dieses Ortes. Er ermöglicht es einem zu entschleunigen, ohne sich in irgendeiner Weise dafür anstrengen zu müssen, und Dinge zu tun, für die man im Alltag keine Zeit findet: Beim Blumenbinden, im Pastakurs oder auch einfach nur beim Blick vom Strandkorb aufs Meer kriegt man den Kopf wieder frei.
Wer dahinter steckt
Apropros Köpfe: Hinter dem Weissenhaus stecken gleich zwei sehr patente und sympathische – Frank Nagel und Natalie Fischer-Nagel sind seit 2015 als Direktoren für Hotel und Team verantwortlich. Anfang April wurden sie als Hoteliers des Jahres 2024 ausgezeichnet. Well deserved, wie man so schön sagt.
Info: Weissenhaus Private Nature Luxury Resort, DZ ab 440 Euro, www.weissenhaus.de
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