Wer bei Terracotta an klassische Vasen, Figuren und Säulen in Eisenrot denkt … liegt natürlich richtig. Aber: „Terracotta erlebt gerade eine Renaissance,“ weiß Sebastian Danner von Arte Toskana. Und einen fast zu einfachen Pflegetipp hat der Ton-Experte auch noch parat!

Das japanische Designduo Nendo stapelt für Gervasoni1882 Ton zu Tisch Kasane.
Der gute Ton
Ton ist einer der ältesten, der Kulturgeschichte bekannten Werkstoffe. Bereits Jahrtausende vor Christus stellten Töpfereien Gefäße und Behältnisse aus unglasierter Keramik für Wein, Wasser und Öl her. In der italienischen Renaissance kam Terracotta dann in der Kunst und Architektur zum Einsatz. Dass sich das Material über Epochen hinweg so großer Beliebtheit erfreut, führt Sebastian Danner, Inhaber von Arte Toskana, auf drei Eigenschaften zurück: „Die Atmungsaktivität des Produkts (Aufnahme von Wasser bei Kälte und Abgabe von Wasser bei Wärme), die eisenhaltige, gebrannte Erde, die für die Farbe verantwortlich ist und die Ausstrahlung des liebevoll, handgemachten Werkstoffs.“ Dabei referiert er speziell auf Florentiner Terracotten aus Impruneta, die kleine Familienwerkstätten ausschließlich in traditioneller Technik von Hand töpfern.
Vom zeitlosen Gefäß zum It-Piece
Egal, wie das Farbkonzept der Gartengestaltung ist und ob sie einen schlichten oder verspielten Charakter hat, Terracotta passt immer. Aber ist es nicht genau dann an der Zeit, dem zuverlässig gefälligen Deko-Stück Ecken, Kanten und Stilbrüche zu geben? Quasi „Pimp my Terracotta“? „Seit ein paar Jahren wird Terracotta auch als sogenannte Grigio Terracotta produziert. Die gebrannte Erde hat dieselben positiven Eigenschaften wie das klassische Terracotta. Es werden nur beim Mischen der Erde Oxide beigefügt, damit das Eisen im Brennvorgang nicht reagiert. Somit bleibt die Erde in ihrem Ursprungsfarbton, also grau. Die Farbgebung wird in der modernen Gartengestaltung sehr gerne verwendet“, bestätigt Danner aus Erfahrung. Aber nicht nur die Farbe, sondern auch Formgebung und Verwendung werden variantenreicher. So wird die Keramik vermehrt nach individuellen Wünschen angefertigt – vom stylischen Krug bis zum lebensgroßen Kunstobjekt.

Aus der Kollektion „Urban Jungle“: Vase Marie-Ann von Serax.

Fliese Araldica von Cristina Celestino für Fornace Brioni.
Praktischer Pflegetipp für Terracotta
„Wenn Vase, Krug oder Figur stark verschmutzt sind, können sie für ein paar Stunden in ein Regenwasserfass getaucht und eingeweicht werden. Dann lässt sich das Gefäß mit einer Wurzelbürste und gegebenenfalls Seife sehr gut säubern“, , empfiehlt der Terracotta-Experte von Arte Toskana. „Grundsätzlich raten wir jedoch von einer Reinigung ab, da es die Patina ist, die das Produkt so lebendig erscheinen lässt. Auf Imprägnierung und Anstriche sollte gänzlich verzichtet werden. Es nimmt dem Naturprodukt die Atmungsaktivität.“

Rollo Pot von Ferm Living in verschiedenen Größen.
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