2026 hat Pantone erstmals in der Geschichte seiner jährlichen Farbwahl eine Weißnuance gekürt: Cloud Dancer. Was dahinter steckt, wie man den Trendton zuhause einsetzt und was die (bekanntermaßen farbenliebende) Redaktion darüber denkt.

Jedes Jahr aufs Neue blickt die Designwelt gespannt auf die Verkündung der Pantone Farbe des Jahres. Und jedes Jahr aufs Neue wird sie im Anschluss ausgiebig diskutiert. 2026 dürfte da keine Ausnahme bilden, denn Cloud Dancer wirkt auf den ersten Blick eher einfallslos als richtungsweisend.

Laut Pantone steht das„ sanfte, ausgewogene Weiß mit einer Atmosphäre von Gelassenheit“ für einen Neubeginn, der in Zeiten von digitaler Dauervernetzung, gesellschaftlichen Umbrüchen und Reizüberflutung bewusst Raum und visuelle Entlastung schafft. Als dezente, unaufdringliche Basis erlaubt Cloud Dancer Flexibilität: Er setzt nicht auf Dominanz oder expressive Wirkung, sondern die Möglichkeit für Klarheit, Ausgeglichenheit und Neubewertung.

„Die Kakophonie um uns herum macht es schwer, die eigene innere Stimme zu hören. Als bewusstes Statement der Vereinfachung fördert Cloud Dancer den Fokus und befreit von äußeren Ablenkungen“, Laurie Pressman, Vice President vom Pantone Color Institute.

So fresh (fresh!), aber wie wird’s auch exciting?

Gerade in Deutschland ist Weiß der Werkszustand der Wand. „Wir sind die weiße Wand gewöhnt und deshalb gefällt das auch vielen“, sagt Anna von Mangoldt. Wer bewusst damit gestalten will, sollte laut der Farbexpertin deshalb immer eine Absicht definieren, keine Abwesenheit (mehr Tipps zur Wandgestaltung mit Weiß lesen sie →hier).

Anders als steriles Reinweiß wirkt Cloud Dancer durch die beruhigend und edel. Dennoch ist es ratsam Materialien, Licht und Atmosphäre bedacht zu wählen, damit die Einrichtung nicht ins kühle abdriftet und spannend bleibt. Die Mittel: warme Materialien wie Holz, Rattan, Leinen oder Bouclé, Pastelltöne und strukturierte Oberflächen dazu kombinieren. Wer es cooler mag greift zu Silber, Marmor und (mattem) Glas.

Alles auf Anfang?

Nein. Auch wenn die Begründung für Cloud Dancer durchaus nachvollziehbar ist: DECO-Redakteurin Katharina Volkwein wird ihre Wände in Blaugrau, Burgunder und Citrine weder wieder weißeln, noch den im Flur anstehenden Anstrich abblasen. Schließlich ist gerade das das Schöne an Trends und Interiordesign: Sie inspirieren, aber diktieren nicht. Am Ende sollte man sich einfach nur wohlfühlen.

Wohnen in Weiß? →Hier zeigt Interiordesignerin Barbara Falanga , wie abwechslungsreich eine monochrome Einrichtung sein kann.