Die Liebe zu floralen Mustern an der Wand ist keineswegs neu. Warum wir uns an einer schönen Blumen Tapete dennoch nicht satt sehen und wie man sie gekonnt einsetzt.

Florierende Fangemeinde

Die ersten Blumen Tapeten tauchten bereits im 18. Jahrhundert auf und waren eine Reaktion auf die opulenten Wandverzierungen in Schlössern und Herrenhäusern. Inspiriert von asiatischen Seidentapeten, die oft exotische Blumen und Pflanzen darstellten, entwickelte sich schnell eine Vorliebe für florale Muster in der europäischen Tapetenkunst. Ihre Blütezeit erlebten sie vor allem im viktorianischen Zeitalter: Die romantische Vorstellung von der Natur und Gärten (sowie von eigentlich fast allem) fand ihren Ausdruck in detailreichen, oft großflächigen Motiven. Besonders beliebt dabei waren Rosen, Lilien und Winden.

In den 1960er- und 1970er-Jahren wiederum kamen stilisierte, bunte Blumendesigns auf, die für Aufbruch und Lebensfreude standen und so den Zeitgeist widerspiegelten. Und heute? Reicht die riesige Auswahl von klassischen über moderne Interpretationen, die jeden Einrichtungsstil abholen. „Besonders großflächige Motive auf Panoramatapeten erleben ein Revival, während die Beliebtheit natürlicher Designs ungebrochen ist“, sagt Ruth Mottershead. „Insbesondere dichte Blattdrucke in sanften grünen Farben, um die Natur ins Haus zu holen und ruhige Innenräume zu schaffen“, ergänzt die Kreativdirektorin des britischen Farb- und Tapetenherstellers Little Greene.

Was steckt hinter dem Phänomen?

Ob auffällig oder dezent, groß- oder kleingeblümt: auch wenn sich der Look der Designs verändert, besteht eine beständige Nachfrage nach floralen Wandverkleidungen. „Das Schöne an Blumen in der Inneneinrichtung ist die Vitalität und positive Energie, die sie mit sich bringen“, weiß Harlequin-Lead Designerin Claire Greenfield. „Außerdem kann man sie leicht mit anderen Mustern zu einem vielschichtigen, durchdachten Schema mischen. Gerade die Kombination mit Streifen kann einen Raum wirklich eindrucksvoll gestalten.“

Auch für Tricia Guild, Gründerin von Designers Guild und inoffizielle Flower-Power-Queen, ist der anhaltende Hype keine Überraschung: „Ich glaube es wird immer eine große Wertschätzung für Blumen (Tapeten) geben – sie verleihen einem Haus Schönheit und Persönlichkeit. Es sind die kleinen Details, die das Gewöhnliche außergewöhnlich machen.“

Kurz & Knapp: Tipps für den Einsatz

  • Große, auffällige Blumenmuster wirken am besten in größeren Räumen oder auf einer Akzentwand.
  • In kleinen Räumen empfiehlt sich die Wahl von Tapeten mit filigranen, zarten Blüten.
  • Natürliche Töne wie Beige, Grün oder Pastellfarben harmonieren gut mit floralen Designs und lassen den Raum ruhig und harmonisch wirken.
  • Wer seine Blumen Tapete in den Vordergrund rücken möchte, sollte schlichte Möbel und Deko-Elemente wählen. Mutige können Blumentapeten mit anderen Mustern wie Karos oder Streifen, aber auch passenden Blumendessins kombinieren. Damit es harmonisch bleibt, sollte ein gemeinsames Farbschema bestehen.
  • Dunkle Tapeten mit großen Blüten können einen Raum kleiner wirken lassen – aber auch einen dramatischen Effekt erzielen –, während helle Tapeten mit zarten Mustern den Raum optisch vergrößern.

Von der Wand in die Vase: → Hier zeigen wir, wie sie Blumen richtig arrangieren.