„Ich bin ein Freund davon, Räume zu beruhigen, vor allem das Schlafzimmer“, verrät Interiordesigner Justin Howlett und gibt Tipps zur Umsetzung.
Das Wichtigste zuerst
Für Justin Howlett ist das Bett der Dreh- und Angelpunkt im Schlafzimmer. „Hier ist immer die Frage: Wie viel will oder kann ich ausgeben? Bei Betten und Matratzen ist es tatsächlich so, dass jeder Euro, den ich bereit bin, mehr auszugeben, sich in der Qualität widerspiegelt. Und damit im Komfort.“ Für sein eigenes Schlafzimmer entschied sich der Einrichter deshalb für ein Bett von Tréca Paris, das er mit einem Kvadrat-Stoff beziehen ließ.
Kopfsache
Gestalterisch unterschätzt ist im Schlafzimmer das Kopfteil. „Ich arbeite viel mit Sonderanfertigungen vom Raumausstatter, um Statements zu setzen. Auch wenn es schöne Betten auf dem Markt gibt, würde ich mir wünschen, dass Hersteller sich hier mehr trauen.“ Justin Howletts Rat: mutig sein und das Kopfteil als Highlight betrachten. Ein auffälliger Stoff oder eine besondere Form kann gleich den gesamten Raum aufwerten.
Auch für dieses Schlafzimmer in einem Münchner Penthouse gab Howlett deshalb eine Maßanfertigung in Auftrag. „Genau wie die Einbauten von der Schreinerei Design.s“, verrät der Einrichter. Die Nachttische wiederum sind von Living Divani, die Alabaster Leuchten darüber stammen aus dem Pariser Haus Garnier & Linker. Und die filigrane Keramikkunst über dem Bett? „Die habe ich nach langer Suche gefunden. Entworfen wurden sie von Philsoo Heo, ein koreanischen Nachwuchskünstler, der in Deutschland lebt. Ich habe eine Schwäche für keramische Kunst …“.
Die Kleiderschrank-Thematik
Gibt es (wie so häufig) keine gesonderte Ankleide, rät der Experte zu raumhohen Einbauten, die mit der Wand verschmelzen. „So erzeugt man Ruhe und kann die Fronten als zusätzliches Designelement nutzen. Wenn die Innenbeleuchtung aus ist, beruhigen getönte Glasscheiben den Raum und verleihen der Ankleide einen edlen Look.“
Farbe frei!
Grau, Grün oder Pink? Tabus bei der Farbwahl kennt Howlett keine. „Allerdings würde ich immer entsättigte Töne wählen, da sich sich leichter mit Kunst und Möbeln kombinieren lassen. Außerdem finde ich man sieht sich an intensiven oder grellen Farben in der Regel schnell satt.“
Häufig unterschätzt …
… wird, wie in so vielen Räumen, das Thema Licht. Dabei spielt es gerade im Schlafzimmer, wo wir uns meist aufhalten, wenn das Tageslicht noch nicht da oder bereits weg ist, eine wichtige Rolle: „Wir alle kennen den Moment, wenn man eigentlich noch gemütlich im Bett liegt und der andere aufstehen muss oder rein kommt, das Licht an macht und es strahlt gleißend hell von der Decke. Da schreckt man gleich auf. Hat man sich Gedanken über indirekte Beleuchtung gemacht, die einen sanft weckt und zeitgleich am Abend eine gewisse Sexiness mit sich bringt, macht das nicht nur was mit der Stimmung des Raumes, sondern auch mit der eigenen.“
→Hier finden Sie unsere Checkliste zur Schlafzimmer-Planung.