Mitten im quirligen Chelsea hat das Londoner Architekturbüro TR Studio ein Refugium für eine vierköpfige Familie erschaffen, das trotz seiner zentralen Lage Erholung und Ruhe bietet.

Noble Villen, denkmalgeschützte Häuser: Der im Westen Londons gelegene Stadtteil Chelsea besticht mit viktorianischen Bauten, herrschaftlichen Parkanlagen und seiner zentralen Lage. Genau hier hat das Architekturbüro TR Studio ein Reihenhaus zu einem Rückzugsort für eine vierköpfige Familie umgebaut.

Architekt Tom Rutt erzählt: „Bei diesem Haus ging es wirklich darum, ein Refugium zu schaffen – das Gleichgewicht in einer urbanen Umgebung mit dem Bedürfnis nach Ruhe und Verbindung zur Natur. Die Besitzer waren aus den USA zurückgekehrt, wo sie ein ausgeglichenes Leben zwischen New York und einem kleinen Haus am See in den Hamptons führten. Hier in Chelsea musste das Haus sowohl den urbanen Mittelpunkt als auch den Rückzugsort in einem bieten. Wir haben deshalb viel Wert auf Details gelegt. Und das nicht auf altmodische, spießige Chelsea-Art, sondern auf eine moderne Weise. Letztendlich ist es jetzt ein Haus, das perfekt ist für eine lebendige Familie ist.“

Raum für die ganze Familie

Eines war den Architekten von Anfang an klar: Das denkmalgeschützte, vierstöckige „Ti House“ aus der Mitte des 19. Jahrhunderts musste komplett saniert und erweitert werden, um daraus ein funktionales und einladendes Einfamilienhaus zu schaffen. Die Vorgaben der Denkmalschutzbehörde immer im Blick, hat TR Studio das Gebäude bis auf die äußere Hülle zurückgebaut. Der komplette Grundriss wurde verändert, um den Anforderungen eines Familienalltags gerecht zu werden.

Während sich nun im Erdgeschoss ein gemütliches Familienzimmer mit einem offenen Kamin und einer maßgefertigten Cocktailbar, die geschickt in eine Nische im Treppenhaus platziert wurde, befindet, bieten die oberen Etagen Platz für ein Hauptschlafzimmer mit eigenem Bad, zwei Kinderzimmer, zwei Gästezimmer und ein Familienbad. Im erhöhten Erdgeschoss liegt der neue Koch-, Ess- und Wohnbereich.

Perfekt in die Treppennische eingepasst: die Hausbar
 
Die maßgefertigte Küche gibt sich dank Eichenfurnier, Marmor und einem Hauch von satiniertem Messing dezent-luxuriös.
 
 
In Anlehnung an die Designdetails der unteren Etagen schaffen geriffeltes Holz, Messing und Marmor ein gemütlich-schickes Badezimmer.
Duschtür im Crittal-Style.

Treppe im Fokus

Ein großer Schritt bei der Renovierung war die Verlegung der Haupttreppe. Dadurch wurde ein fließenderer Übergang zwischen den einzelnen Räume geschaffen und der Platz maximiert. Die zentral gelegene Treppe öffnet sich nun zum neuen Küchen-, Ess- und Wohnbereich im erhöhten Erdgeschoss. Ein besonderes Highlight ist das hohe Haupttreppenhaus, das mit geschwungenen Wänden und einem Oberlicht besticht. Eine lineare Pendelleuchte in Kombination mit den weichen strukturierten Wänden schafft einen atmosphärischen Raum. Und der durchgehende Treppen-Holzhandlauf verbindet alle Etagen auch optisch miteinander.

 
 
 
 
 
 

Ein urbaner Rückzugsort in Naturtönen

Im Erdgeschoss entfernte das Einrichtungsbüro mehrere Wände und erweiterte die Wohnfläche zum Garten hin. Durch den Einsatz von raumhohen Schiebetüren und einem verglasten Dach wurde ein helles und luftiges Interieur sowie eine bessere Verbindung zum Garten geschaffen.

Bei der Farbpalette zeigten sich die Architekten betont zurückhaltend: Erdige Töne herrschen überall im Haus vor, hinzu kommen viele natürliche Materialien, Textilien und rustikale Accessoires. Als verbindende Elemente zwischen den verschiedenen Räumen fungieren strukturierte Lehmwände und Eichenparkett, aber auch geriffeltes Holz, Marmor und Messing finden sich in allen Etagen.

„Mit dem TI House haben wir ein einzigartiges Einfamilienhaus geschaffen, das sowohl schön als auch funktional ist. Es präsentiert modernen Luxus und verwendet Raum, Licht, natürliche Materialien und neutrale Farbtöne, um ein ruhiges Interieur mit einem zeitlos-zeitgenössischen Reiz zu schaffen“, fassen die Architekten von TR Studio zusammen.

www.trstudio.co.uk

Fotos: Kalina Krawczyk
Text: Stefanie Wolf