Design-Apartments, also von Interiordesigner:innen gestaltete Show-Wohnungen werden als Mittel zur Inspiration immer wichtiger. Ein Trend, der sich auf der Mailänder Möbelmesse jedes Jahr weiter ausformuliert. Nicht in Mailand, sondern Madrid zeigt Interiordesigner Jean Porsche, wie man tapezierte Decken, bunte Fliesen und Rattanelemente zu einem so aufregenden wie harmonischen Ganzen fügt.
Eine Wohnung, viele Geschichten
Anlässlich der Casa Decor, die dieses Jahr bereits ihre 60. Edition feiern konnte, gestaltete Einrichter Jean Porsche im Auftrag des deutsch-französischen Herstellers Schmidt ein 60 Quadratmeter großes Loft. Dort verbindet er Küche, Wohnbereich, Essplatz und sogar eine Waschküche zu einem fließenden Gesamt-Ensemble. Inspiriert von der Dynamik der Stadt Madrid, versteht Porsche Räume als Erzählung – mit Übergängen, die nicht trennen, sondern neugierig machen auf das, was folgt.
„Madrid ist eine Stadt, die einen stets überrascht. Genau das wollten wir mit diesen Räumen einfangen.“ – Jean Porsche
Die Gestaltung spielt mit Farbkontrasten und Materialvielfalt: Aubergine trifft auf Senfgelb, glänzende Lackflächen auf natürliche Textilien, Messing auf Rattan. Besonders ins Auge fällt das Deckenmotiv im Esszimmer – ein ornamentales Design aus der Feder von Maison Christian Lacroix, das dem Raum Leichtigkeit und Bewegung verleiht.
Eine Showflat zwischen Klassik und Moderne
Die Küche ist bewusst ungewöhnlich gedacht mit einem dreieckigen Inselblock von Schmidt, der sich nicht in klassische Raster einfügt.
Auch das Wohnzimmer wirkt wie ein Statement: Ein goldgelbes Sofa, flankiert von zart gemusterten Vorhängen und begleitet von einem skulpturalen Couchtisch, verbindet Retro-Charme mit urbaner Eleganz. Der Raum wirkt offen, durchdacht und zugleich voller Details, die zum Entdecken einladen.
Räume als Spiegel ihrer Zeit
Die Gestaltung von „Toujours à Madrid“ zeigt, wie sich Innenarchitektur zunehmend von starren Funktionen löst. Wohnen wird zur fließenden Erfahrung, geprägt von Farbe, Handwerk und Erzählung. Statt Raumgrenzen definieren nun Materialien und Lichtstimmungen, wie gelebt – und erlebt – wird. Auch auf anderen Messen wie der Salone del Mobile konnte die Redaktion den Trend zu mehr Showflats statt der klassischen eindimensionalen Inszenierung beobachten.
Fotos: Nacho Uribe Salazar
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