Mut zur Farbe, Freude an der Gestaltung und ein Gespür für Qualität: Mit ihrem neuen Buch „Love & Passion“ lädt Einrichterin Stephanie Thatenhorst dazu ein Interior emotional zu denken.

Jenseits von Mainstream und Minimalismus

Schon der unregelmäßig rot-rosa gestreifte Leineneinband und die violette Prägeschrift lassen erahnen: Das hier ist nicht irgendein Wohnratgeber – es ist ein visuelles Manifest für die Kraft von Farben, Stoffen und kuratierten Kombinationen. Dabei geht es Stephanie Thatenhorst nie um das reine Spektakel. Vielmehr schafft sie Räume, in denen sich Menschen wiederfinden und entfalten dürfen. Selbst komplexe Designideen lässt sie alltagstauglich und einladend wirken – ganz egal ob Showflat oder Landhaus-Scheune!

„In Love & Passion werden 21 Privatprojekte gezeigt und jede Menge Special Content“, verrät die studierte Architektin. „Ich erzähle etwas über Farben, Materialien; es werden Menschen vorgestellt mit denen ich eng zusammenarbeite, es wird viel über mich, meine Herkunft und meinen Werdegang als Interiordesignerin erzählt. Man erfährt also auch sehr viel Persönliches.“

Auch Thatenhorsts eigene Wohnung in einem Jugendstilhaus in München-Schwabing, die gleichzeitig als Showroom dient, wird porträtiert. Hier begegnet man mutigen Materialkontrasten, maßgefertigten Möbeln und einem feinsinnigen Spiel mit Licht. Die Räume zeigen eindrucksvoll: Wohnlichkeit entsteht durch Persönlichkeit – und durch die Bereitschaft, gestalterisch etwas zu wagen.

Das Spiel mit Texturen als Designprinzip

Ein wesentliches Gestaltungsmittel in allen Thatenhorst Projekten sind Textilien. Ob Samt, Bouclé oder Wildleder – ihre Interieurs leben von Haptik und Atmosphäre. Selbst das Badezimmer wird mit Vorhängen und Teppichen zur wohnlichen Oase umgedeutet. Farbkombinationen? Mutig, aber stimmig. Dabei setzt sie auf Gegensätze, die sich komplementieren: florale Prints neben grafischen Mustern, tiefe Töne neben Pastellfarben. Der durchgängige rote Faden ist ihr Bauchgefühl. Statt auf Design-Doktrinen vertraut Thatenhorst auf Intuition und Erfahrung. Und ruft dazu auf, Räume als Ausdruck des eigenen Lebensstils zu gestalten.

„Ich bringe Stoffe auch in Räumen zum Einsatz, die dafür als eher unüblich gelten. So bin ein großer Fan davon, im Bad anstelle eines Rollos einen Vorhang aufzuhängen oder einen hochflorigen Teppich hinzulegen. Das halten die schon aus. Was soll schon passieren? Es gibt diese Scheu, Stoffe dort einzusetzen, wo sie vermeintlich nicht hingehören. Das finde ich Quatsch. Ich hänge auch Teppiche an die Wand, die eigentlich auf den Boden gehören.“

Handwerk, Herz und Haltung: Das neue Stephanie Thatenhorst Buch

Die Stärke der gezeigten Projekte liegt auch in der Verbindung aus kreativer Freiheit und präziser Umsetzung. Jedes ist das Ergebnis eines eingespielten Teams und der Zusammenarbeit mit langjährigen Handwerks-Partnern. Ob Umbau, Maßanfertigung oder Materialauswahl – alles folgt dem Anspruch, Design mit Qualität und Nachhaltigkeit zu verbinden. Geschrieben wurden die begleitenden Texte des 224-seitigen Buches übrigens von Journalistin und DECOhomie Valerie Präkelt. Gefällt uns besonders: Die „Thatenhorsts Tipps“, die zur Umsetzung eigener Ideen ermutigen.

 

Noch nicht zum Buchladen geschafft, aber schon voller Tatendrang? →Hier gibt Stephanie Thatenhorst Tipps, wie man Schrankfronten individuell gestaltet.

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