Die französische Einrichterin Marianne Tiegen holte einen geschichtsträchtigen 70er-Jahre-Bau mit leichter Hand ins Heute und verrät, warum es beim Chalet einrichten auf die richtige Balance ankommt.

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Die Ausgangslage

Ein altes, mit honigfarbenem Kiefernholz verkleidetes Chalet aus den 70er-Jahren, das „aus vielen kleinen Räumen, niedrigen Decken und winzigen Fenstern bestand“, erinnert sich Marianne Tiegen, die bereits etwa 40 Chalets in der Region rund um Verbier renovierte.

Wie Kontraste helfen beim Chalet einrichten

Weil sich die Familie ein lichtdurchflutetes Zuhause wünschte, in dem „das Drinnen und Draußen miteinander verschwimmen“, wurden die kleinen Fenster durch große Öffnungen ersetzt, Wände entfernt und ein weitläufiger, offener Wohnbereich im ersten Stock geschaffen.

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In der Hauptrolle: Holz

Ursprünglich als schützende Unterkunft für Viehzüchter errichtet, werden Chalets traditionell mit Holz gebaut. Damit der Baustoff nicht rustikal, sondern modern und natürlich wirkt, sei die Farbe entscheidend, rät die Interiordesignerin. Die alten Balken wurden in einem dezenten Grau gestrichen, dazu harmonieren Stein und Kalkfarbe. Um sich weiter vom Althergebrachten abzuheben, richten sich einige Holzverkleidungen an den Wänden nicht wie üblich horizontal in die Länge, sondern erstrecken sich vertikal in die Höhe. Das schaffe Überraschungsmomente. Ein No-Go beim Chalet einrichten? „Exotisches Holz. Am besten eignen sich alte Kiefer, Lärche oder Eiche.“

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Ein Balanceakt

Die Innenräume zeichnen sich durch ein ständiges Wechselspiel von Altem und Neuem, Weichem und Rauem, Luxuriösem und Bescheidenem aus – ein perfektes „unvollkommenes“ Design, das ein Gefühl von Ruhe und Harmonie vermittelt. So auch die vielen handgefertigten Keramikvasen im Haus, „die mit ihrer ungleichmäßigen Glasur und vereinzelten Rissen die natürliche Schönheit unterstreichen“.

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Der besondere Reiz

Strukturierter Bouclé oder weicher Strick: Es ist die Vielzahl von Wollstoffen, welche die behagliche Atmosphäre des Chalets prägen und „ihm Wärme verleihen“. Ebenso einzelne Pelzüberwürfe, die trotz ihres ursprünglichen Looks für ein Luxusmoment sorgen. Das Credo dabei: „So lokal wie möglich.“ Die Wolle stammt aus dem Nachbartal, das Bouclé von einem Traditionsunternehmen aus Schottland.

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Die Farbpalette

Inspiriert von der Farbwelt der Schweizer Alpen, kontrastieren natürliche Töne wie helles Creme, warmes Beige und Braun zu dunklem Grau und Schwarz. „Das sorgt für Tiefe und Eleganz und erinnert an eine warme, einhüllende Schneelandschaft.“

Der letzte Schliff

Um Persönlichkeit zu verleihen, setzt die Designerin auf Objekte aus der Umgebung. „Einer der Leitgedanken lautete, die Natur ins Haus zu holen“, so Tiegen. „Vor Ort fanden wir rustikale Gefäße und Vasen, in denen wir Zweige aus den umliegenden Wäldern arrangierten.“

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(Foto: Chau Cuong Le / Hans Lucas)

www.mariannetiegen.com

Fotos: Jeremy Wilson