Rechts eine balinesische Terrasse, links ein thailändischer Ruhebereich und unten die kalifornische Bar. Nein, wir scrollen nicht durch den Insta-Account eines vielbeschäftigten Reisebloggers, sondern befinden uns in einem Anwesen in San Francisco, dessen Räume jeweils eine Hommage an die Lieblingsreiseziele der Eigentümer darstellen. Hier erzählen die Architekten, wie das Sammelsurium zusammenfindet und man sich gegen die extremer werdenden Wetterbedingungen rüstet.

Ein Handwerkerhaus aus dem Jahr 1907 direkt an der Bucht von San Francisco, das um ein ultramodernes Cottage erweitert wurde, wäre an und für sich schon spektaktulär. Doch die Eigentümer setzten noch einen drauf und ließen das Innere so gestalten, dass jedes Zimmer eine Hommage an ein geschätztes Reiseziel sein sollte. Platz dazu gibt es reichlich: Das Anwesen verfügt über mehrere Ebenen und diverse Terrassen, die innen und außen miteinander verschmelzen lassen.

Große Schiebetüren verbinden innen und außen (Foto: Andrew Giammarco)

Kalifornische Coolness trifft Global Style

„Die Lage und der historische Charakter des Hauses waren für uns sehr reizvoll“, sagt Shannon Gaffney, Architekt und Gründungspartner von SkB Architects. Das Büro setzte die Neugestaltung während der Covid-Pandemie um. Ihre Vision: Ein flexibles Haus zu schaffen, das sich sowohl für große Familienfeiern als auch für geschäftliche Meetings eignet. Das Anwesen sollte außerdem einerseits die für die Bay Area typischen Merkmale aufweisen, andererseits aber auch internationales Flair verströmen. So wurden außen teilweise die klassischen unlackierten Holzschindeln behalten, ebenso wie alle Wände und Fenster. Ebenfalls typisch Cali-like: die riesigen Terrassentüren, die einen genialen Ausblick auf die umliegende Natur ermöglichen und die natürlich bleiben durften. Wandverkleidungen, Beleuchtungen und alle Möbel wurden hingegen komplett ausgetauscht.

"c"JSJ
Foto: Andrew Giammarco
"c"JSJ
Schlafzimmer lichtdurchflutet Global Style Hannah Rankin decohome.de
Foto: Hannah Rankin
Schlafzimmer lichtdurchflutet Global Style Hannah Rankin decohome.de
"c"JSJ
Foto: Andrew Giammarco
"c"JSJ
"c"JSJ
Foto: Andrew Giammarco
"c"JSJ
"c"JSJ
Foto: Andrew Giammarco
"c"JSJ
"c"JSJ
Foto: Andrew Giammarco
"c"JSJ
"c"JSJ
Foto: Andrew Giammarco
"c"JSJ
"c"JSJ
Foto: Andrew Giammarco
"c"JSJ
"c"JSJ
Foto: Andrew Giammarco
"c"JSJ
"c"JSJ
Foto: Andrew Giammarco
"c"JSJ

Bloß kein Disneyland-Feeling!

Herausforderungen bei der Neugestaltung des Anwesens gab es einige, wie Shannon Gaffney erzählt: „Da es sich um ein älteres Handwerkerhaus mit einem sehr modernen neuen Anbau handelt, mussten wir ein gutes Gleichgewicht zwischen dem historischen Vintage-Haus und den neuen, modernen Elementen finden.“ Und dann war da ja auch noch der Wunsch ihrer Kunden nach der speziellen Gestaltung der Räume, die an ihre Lieblingsreiseziele erinnern sollten.

Bali-Style im Wohnzimmer und auf der Terrasse (Fotos: Andrew Giammarco)

Zurückhaltung lautete hier das Motto, schließlich sollte das Ganze auf keinen Fall eine Art Disneyland werden. Die Lösung: Trotz der unterschiedlichen Themen einen bzw. mehrere „rote Fäden“ finden, die sich durch das ganze Haus ziehen. In diesem Fall setzte man auf abgegrenzte Räume, klare Formen, reduzierte Gestaltung und helle, warme Farben in Kombination mit kühlen Holztönen. So ergibt sich trotz der unterschiedlichen Themen-Zimmer ein stimmiges großes Ganzes, das gekonnt einen Global Style repräsentiert.

Die Bar strahlt mit ihren Fliesen in Blautönen und den Messing-Details kalifornische Coolness und Glamour aus (Foto: Andrew Giammarco)

(Foto: Hannah Rankin)

Extreme Wetterbedingungen – was bedeuten sie für’s Interior?

Der Klimawandel und seine Auswirkungen sind weltweit allgegenwärtig. Gerade Kalifornien ist besonders von den extremen Wetterbedingungen betroffen. Wie gehen Architekten und Designer mit diesem Phänomen um? Und was sollte man beim Bauen und Einrichten künftig besser beachten? Wir haben bei Shannon Gaffney nachgefragt: „Die globale Erwärmung führt zu unterschiedlichen extremen Bedingungen. Von Hitze bis Kälte, extremen Winden und Regen. Wir versuchen, wo immer es möglich ist, Bereiche für eine ganzjährige Nutzung zu schaffen. Zum Beispiel auf der Terrasse, wie auch bei dem Projekt in San Francisco. Das bedeutet, dass man gute Überdachungen und Beleuchtungen braucht. So entsteht die Möglichkeit, bestimmte Räume trotz der Wetterbedingungen das ganze Jahr über zu nutzen. Wichtig ist dabei, dass sich diese Räume weder zu dunkel noch zu abgeschlossen anfühlen. Die Materialien müssen luftig und hell sein, damit es nicht zu drückend wird.“

Viele Grünpflanzen in Übergröße sorgen für einen Touch Exotik. (Foto: Hannah Rankin)

(Foto: Hannah Rankin)

www.skbarchitects.com