Stylishe Filzteppiche aus Webkanten – wir freuen uns, dass die innovative Upcycling-Idee von 13rugs soeben mit dem Green Product Award 2019 in der Kategorie Living ausgezeichnet wurde. Das Porträt aus der aktuellen Ausgabe.

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Aus Bergen von Webkanten fügt Designerin Lara Wernert jedes Teppichmuster zusammen
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Aus verfilzten Webkanten, die bei der Textilproduktion anfallen, entstehen die Teppichunikate von 13rugs
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Die gelegten Webkanten werden mit Heftstich am Untergrund fixiert
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Fertige Nadelfilzteppiche auf Rollen
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Beste Reste: Filzteppiche aus Webkanten

„Schon als Kind habe ich liebend gern mit diesen hübschen Bändern gespielt“, erzählt Tina Wendler und greift in einen Berg bunter Webkanten. „Und fand sie damals schon zu schade zum Wegwerfen, schließlich sind sie aus hochwertiger Wolle.“ Webkanten sind die fransigen Enden eines Gewebes, die durch den Richtungswechsel der Schussfäden entstehen und bei oder nach der Fertigung abgetrennt werden. Vor 85 Jahren hatte Tina Wendlers Großmutter mit ihrem Mann die Wollweberei Rohi gegrün­det. Heute finden sich die Stoffe des Familien­unternehmens mit Sitz in Geretsried bei München auf Möbeln namhafter Designlabels wie Vitra, Cor und Rolf Benz, auf Stühlen großer Konzertsäle – oder sie heben auf den Flugzeugsitzen nationaler wie internationaler Airlines ab. Gemeinsam mit Schwester und Schwager führt Tina Wendler das Unternehmen in dritter Generation. Der Zufall spielte ihr Designerin Lara Wernert zu, die für ihre Masterarbeit nach Textilresten such­te. „Ich wollte mit einer aus Webkanten gefilzten Fläche den Produktionskreislauf schließen“, erklärt Lara Wernert. Tina Wendler war begeistert und ent­wickelte den Entwurf gemeinsam mit der Berliner Jungdesignerin zu einer Teppichkollektion weiter.

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Bunte Wollreste, wie sie beim Weben der Rohi-Stoffe anfallen
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Vorlage ist ein handgezeichneter Entwurf
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Die Fransen können sowohl zu runden als auch eckigen Teppichen zusammengefügt werden
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Nach dem spontanen Erfolg der ersten 13 Ent­würfe erfährt der Arbeitstitel 13rugs schnell das Upgrade zum Label, das sich inzwischen besonders bei Innenarchitekten steigender Beliebtheit erfreut. Schließlich ist jeder Teppich ein Unikat und kann neben den Eigenentwürfen der Designerin auch auf Wunsch gefertigt werden. Dafür sucht Lara Wer­nert nach einer Handzeichnung Webkanten in pas­senden Farben aus und legt das Dessin Streifen für Streifen auf den textilen Untergrund. Diese können sowohl gerade als auch kreis­ oder kreuzförmig angeordnet sein. Mittels Heftstich wird jeder Strei­fen auf dem Backing fixiert. Vorsichtig eingerollt, fahren die angehenden Teppiche im VW­Bus zum Filzen, denn dies erledigt eine extern angemietete Spezialmaschine. Zeigen die Fransen der Webkan­ten nach außen, wird der Rand unregemäßig, zeigen sie nach innen, ist er glatt. Beim abschließenden Finishing werden nur noch die Heftfäden heraus­ gezogen. Et voilà: Upcycling in seiner schönsten Form. Wir gratulieren!

 

www.13rugs.com
Dieses Porträt erschien erstmals in Ausgabe DECO HOME 2/19.