Die französisch-israelische Innenarchitektin und Designerin Emmanuelle Simon demonstriert in einer 145 Quadratmeter großen Wohnung, wie man hohe Decken gekonnt in Szene setzt. So viel sei verraten: Naturmaterialien und softe Töne spielen die Hauptrolle. Bienvenue in Paris!
„Was mich an diesem Ort inspiriert hat, ist vor allem das Verhältnis zwischen Innen- und Außenbereich, der Garten und die Raumhöhen“, schwärmt Emmanuelle Simon von dem Appartement, das sie gerade designt hat. Durch die vielen Fenster der Erdgeschosswohnung gelangt die Vegetation quasi vom Garten nach innen. Einen wunderbaren Lichteinfall gibt es on top.
Hohe Decken für ein besonderes Flair
Ganz besonders angetan haben es Emmanuelle Simon die hohen Decken, „die den Räumen Vertikalität verleihen“. Sie ermöglichten es ihr, das architektonische Volumen der Räume neu zu gestalten und zu formen.
Die 145 Quadratmeter große Wohnung, die mit ihren Bögen wie ein Kreuzgang gestaltet ist, bietet einen weitläufigen, zentralen Raum, der gleichzeitig zu anderen Räumen offen ist. Vom Wohnzimmer aus bieten sich dem Betrachter verschiedene Blickwinkel, die wie ein subtiler Rahmen zur Entdeckung einladen. „Meine Idee war es, Räume zu schaffen, in denen alle Bewohner zusammenleben können, in denen jeder aber auch Momente der Privatsphäre genießen kann“, erklärt Emmanuelle Simon ihren Ansatz für die Einrichtung des Appartements.
Fokus auf Naturmaterialien
Emmanuelle Simons Arbeiten sind oft vom Art déco-Stil und der Wabi-Sabi-Philosophie inspiriert. Ein ästhetischer Ansatz, bei dem die rohe Natur der Materialien den sorgfältig entworfenen Linien der Architektur Authentizität verleiht: Naturgeflecht, Stein und Kalkputz kommen zum Einsatz. Und die maßgefertigten Möbel sind alle aus Massivholz gefertigt.
Dazu kombinierte sie softe, warme Töne zwischen Weiß und Braun: Cognac, Beige, Sand und Wollweiß dominieren sowohl bei den Möbeln als auch bei der Deko. So halten sich Einrichtung und Dekoration zurück und lassen der außergewöhnlichen Architektur mit ihren hohen Decken genügend Raum.
„Bei der Dekoration mischen wir gerne unsere eigenen Kreationen, die oft nach Maß angefertigt werden, mit authentischen Vintage-Stücken. Wir arbeiten mit mehreren Pariser Galerien zusammen, wie der Galerie Desprez Breheret, die Designer der 50er/60er Jahre wie Perriand, Touret, Paulin vertritt, und der Galerie Auréien Gendras, die für ihre Keramikauswahl bekannt ist“, sagt Emmanuelle Simon.
Fotos: Damien de Medeiros