Was einst als vornehmer Teewagen in die Geschichte einging, kommt heute als cooler Barwagen daher gerollt. Hier kommen zehn äußerst stilvolle Modelle und die wichtigsten Utensilien zum Bestücken – Cocktail-Rezept inklusive!
Der Barwagen: Ein Relikt der viktorianischen Ära
Es war zu Zeiten Queen Victorias, dass Tee als Statussymbol der Oberschicht galt. Feine Ladys luden daher äußerst gerne zur Tea Time ein. Serviert wurden Gurkensandwiches, feinstes Shortbread, Scones und (of course) Tee. Weil das gesamte Gedeck frisch zubereitet schließlich zur rechten Zeit am rechten Ort sein sollte, kam ein mobiler Handwagen ins Spiel: Aus Holz geschnitzt und versehen mit großen Rädern navigierten die Maids Tee und Gebäck aus der Küche direkt in den Salon. Und so nun etablierte sich der Teewagen.
Im 20. Jahrhundert servierte der Teewagen dann nicht mehr nur noch traditionell zur Nachmittagszeit. Vielmehr fand man ihn auf florierenden Dinner-Partys rollend im Einsatz, im Gepäck ausgewählte Whiskeys, Liköre und Co. – der Barwagen war geboren.
Einige Jahre ins hinterste Eck geschoben und von der Oberfläche verschwunden, erlebt der Barwagen nun sein großes Come-Back, allerdings in neuem Gewand. Vorbei sind die Zeiten glänzender, verzierter Oberflächen und großer Speichenräder, stattdessen zeigt sich der Barwagen metallisch, kantig – einfach cool.
Der Barwagen als Hausbar
Neben unvermeidlichen Rollen und Griff weist der klassische Barwagen mindestens zwei Böden auf, von denen sich der Oberste zum Teil entfernen und als Tablett nutzen lässt.
Der Getränke-Leitfaden für den Barwagen
Doch was gehört eigentlich alles auf einen gut ausgestatteten Barwagen? Einen strengen Leitfaden gibt es nicht, vielmehr dient der persönliche Geschmack als Anhaltspunkt für das Getränke-Repertoire. Möchte man allerdings mit einer wohl sortierten Grundausstattung punkten, so lohnt es sich, mit den klassischen Spirituosen zu beginnen. Dazu zählen ein guter Gin, ein heller und dunkler Rum, sowie ein Whiskey.
Gläser und Karaffen für die Hausbar
Für Whiskey und Cognac eignen sich tulpenförmige Gläser mit leichtem Bauch, Longdrinks hingegen serviert man am besten in sogenannten Tumblern. Für den leichten Aperitif oder ein Glas Wein sollten klassische Weingläser nicht fehlen, ebenso das typische Martini-Glas. Und wer mag, der fügt für Champagner und Sekt noch Cocktail-Schalen hinzu – gerne als Türmchen gestapelt, das macht besonders Eindruck. Last but not Least: Wasser. Zum Verdünnen oder als Erfrischung zwischendurch steht Wasser parat, hübsch verpackt in eleganten Karaffen und Krügen.
Und sonst noch? Barwagen-Utensilien und Zubehör
Zur weiteren Grundausstattung eines Barwagens zählt das richtige Equipment zum Zubereiten der Drinks. Dazu zählen etwa ein Eiskübel samt Zange (wer mag mit Ice-Crusher), ein schickes Brett mit Schneidemesser oder Zestenreißer, sowie ein Flaschenöffner. Zum Mixen von Cocktails sollte ein Shaker nicht fehlen, ebenso wie ein Messbecher, bekannt als Jiggler, sowie ein Rührglas – schließlich werden manche Cocktails lediglich gerührt, und nicht geschüttelt.
DECO-Favorit: der klassische Boston Sour
Wem nach dieser Barwagen-Hommage nach Cocktail-Mixen zumute ist, der darf sich gerne an einem klassischen Boston Sour ausprobieren – zusammengestellt von Isabella Lombardo, Barkeeperin der Lvdwig Bar im exklusiven Hotel Beethoven in Wien.
6cl Bourbon, 3cl Zitronensaft, 2cl Zuckersirup, 1 Eiweiss
Geben Sie alle Zutaten in einen Shaker oder, falls keiner vorhanden ist, in ein Einmachglas. Nun werden alle Zutaten im Shaker ohne Ice geschüttelt. Anschließend wird der Vorgang mit Eiswürfel für etwa 20 Sekunden wiederholt. Zum Abschluss wird das Getränk durch einen Doublestrain, einem Strainer und einen Sieb, in ein Martini-Glas gefüllt. Dekoriert wird nach Lust und Laune, zu empfehlen sind frische Früchte oder eine Zitronenzeste. Et voilà: Fertig ist der klassische Boston Sour.
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