Die „Spring Edition“ der Kölner Möbelmesse, 3 Days of Design in Kopenhagen, Antwerp Design Week – die Interiorwelt hält uns auch im Juni auf Trapp. Hier kommen unsere Neuentdeckungen, Lieblinge und Trends der Design Tage.
Ein neues Flagschiff: 3 Days of Design in Kopenhagen
Lange Zeit haben die dänischen Design Tage zu den Underdogs der Messewelt gezählt. Mit der bereits zehnten Edition und der Teilnahme selbst italienischer Branchengiganten hat sich ihre Daseinsberechtigung nun endgültig bestätigt. In diesem Jahr reihten sich die Showrooms, Pop-Up-Locations und Events beinahe noch dichter aneinander als die vielen Fahrradfahrer auf Kopenhagens Straßen. Zu sehen gab es üppige Tischdekorationen, Farbwelten à la Wes Anderson und viele Brauntöne. Aber auch fließende Übergänge von Kunst und Design, die sich besonders in kunstvoll geformten Tischbeinen zeigten traten gehäuft auf, dazu Streifen oder standesgemäß viele Holzmöbel. Und sogar Petrus feierte mit und schenkte der Stadt Sonnenschein bei angenehmen 25 Grad.
Blumen jeder erdenklichen Art und Komposition waren
der Eycatcher vieler Inszenierungen (dicht gefolgt von Obst und Gemüse). Besonders kunstvoll und langlebig waren die aus Textilüberresten gefertigten Blüten von
Reevein.
Helle Mardahl begeisterte mal wieder mit ihrem feinen Gespür für Farben, diesmal inspiriert von Filmemacher Wes Anderson, und deren Kombination.
Mit 35 weiteren Ausstellern verwandelte
Man of Parts die klassischen Räume des Odd Fellow Palazzo zum Place to be.
Das schöne während 3 Days of Design: Die ganze Stadt gleicht einem großen Showroom!
Schmuckstücken gleichen die Türgriffe der schwedischen Brand
Spaces Within.
Lieblings-Accessoire um Showrooms und Spaces zu schmücken: fließende Stoffe, die üppig an Fenstern, Wänden oder Decken dekoriert wurden. Hier: Kollektion
Multiply von Isa Glink und Inga Sempé für Kvadrat.
Zur Feier der neuen Multi-Surface-Farben
Dead Flat lud Farrow & Ball zum Lunch und setzte neue Maßstäbe in Sachen Tablesetting.
Klassiker-Treffen: Kay Bojensens
Holzaffe trägt jetzt in limitierter Auflage das #101 T-Shirt der bekannten dänischen Modemarke Nørgaard paa Strøgets.
Kreativbüro/Blumenladen/Eventagentur Tableau präsentierte in Zusammenarbeit mit Gernes Fonden die Flower Lamp – ein Entwurf von Künstler Poul Gernes aus den 90er-Jahren.
Zu einem der schönsten Showrooms gehörte der Space von
Eilersen.
An naturbelassenen Holzstühlen kam man auch dieses Jahr nicht vorbei. Einer unserer Favoriten: Der
Daumiller-Stuhl von Gubi, der wesentlich bequemer ist als er aussieht und tolle Handschmeichler-Armlehnen hat.
Ein schönes Beispiel für den „Skulpturalen Tischbeine“-Trend: Der Sidetable von Anna Maria Øfstedal Engs für
Ferm Living.
Organische Formen, Handwerkskunst und einen Querschnitt an Trend-Materialien gab es bei der Kreativagentur
Yoonede zu sehen, die kleine Designlabels miteinander verknüpft, um den Austausch von Know-How und Lieferanten zu fördern.
In Sachen Accessoires lieferte sich farbiges Glas ein Kopf an Kopf Rennen mit Edelstahl. Hier: Åsa Jungnelius
Crackle Vase für Kosta Boda.
Von Stoff ummantelte Tischbeine? Klar, dass wir da ganz aus dem Häuschen sind @
Fogia.
Hot or not? Die „Spring Edition“ der Kölner Möbelmesse
Reden wir nicht lange um den heißen Brei: Die IMM in Köln war lange Jahre die größte Einrichtungsmesse Deutschlands und absolutes Must-Do im Januar – bevor Formate wie diese im Zuge des allumfasssenden Lockdowns grundsätzlich infrage gestellt wurden. Einige, wie die oben gerühmte Kopenhagener Showroom-Messe, kamen gestärkt daraus hervor. Die Spring Edition der IMM war in diesem Jahr nur ein Schatten ihrer selbst. Dennoch: Mit dem Trendkonzept „Pure Galleries“ in Halle 11.2, das mit einem von Kunstausstellungen inspirierten Aufbau festgefahrene Messestrukturen auflöste sowie der faktisch naheliegenden Design Post und schönen Pop-Up Locations in der Stadt konnte man am Ende doch so einiges entdecken. Darunter organische Formen bei Leuchten, Möbeln und Accessoires, gefolgt von so guten wie ästhetischen Ansätzen in Sachen Nachhaltigkeit. Ob die Messe wieder zu alter Größe finden wird? Der Januar wird’s zeigen. Wir drücken auf jeden Fall die Daumen!
Das Layering nicht nur bei Teppichen, sondern auch bei Couchtischen funktioniert zeigte
Janua.
Nuancen von Rot bis Pink halten sich in der Einrichtung. Die passende Sitzgelegenheit zu den Trendtönen gab es bei
Schönbuch.
... und House of Thol, die mit ihren
Flower Constellations das arrangieren von Blumen leichter machen.
Besonderer Bezug: Die neue Lounge-Version von Stuhl Grace mit offenporigem Nackenleder (
Freifrau).
Unser Highlight in der Design Post war das Berliner Teppich-Label Räkki Rugs. Und das nicht nur wegen der Wes Anderson-Farbwelt.
Bubble-Leuchten bleiben Trend! Hier:
Atmosphere von den Bielefelder Werkstätten.
Absoluter Besucher-Magnet war das neue Multimedia-Lowboard von
Kettnaker, das in Zusammenarbeit mit Leica entstand. Beim Anschalten öffnet sich im hinteren Teil des Möbels eine Klappe und die ausfahrbare Leinwand kommt zum Vorschein. Ist der Film fertig, verschwindet sie wieder (ab Januar erhältlich).
Sitzgelegenheiten bleiben comfy und knautschig. Hier:
Lunetta von Leolux.
Langlebigkeit war eines
der Themen während der IMM. Das deutsche Label
Niroh setzt dafür auf nachhaltige Materialien, lokale Produzenten und modulare Systeme.
Zwischen all den Möblern präsentierte sich auch der Schweizer Textilverlag
Ottuno, der seine Gewebe mit der japanischen Batiktechnik Itajime Shibori färbt.
Antwerp Design Week – alles über den Newcomer
Wie heißt es so schön: alle guten Dinge sind drei. Und so haben wir uns trotz der mehr als 100.000 zurückgelegten Schritte innerhalb einer Woche (kein Scherz), zuletzt noch nach Antwerpen begeben. Die – bisher – überschaubare Messe ähnelt dem Kopenhagen-Showroomkonzept und konzentriert sich aktuell auf belgische Firmen wie etwa Serax, Royal Botania, XL Boom oder Marie’s Corner. Das Ziel: Antwerpen nicht nur zu einer Anlaufstelle für Diamanten, sondern auch für lokales Design zu machen. Wirklich Neues war für Messegroupies wie uns zugegebenermaßen nicht zu entdecken. Doch ein Besuch lohnt sich, um Trends – wie die breite Palette an Brauntönen, organische Formen und helles Holz – bestätigt zu wissen, zum anderen um ganz ohne Hast spannende Leute zu treffen und vielleicht sogar noch Zeit zu finden ein paar frische Frietjes zu essen.
Mini-Trend in Sachen Stühle: Kleine Schönheitsfehler und Maserungen erhalten, wie hier bei
Pomax
Neu entdeckt und gleich verliebt haben wir uns in die Vasen von
Henry Dean.
Eine der beliebtesten Farbkombinationen: Beige und Schwarz, wie hier zu sehen bei
Ethnicraft.
Unser Tipp: Zuerst bei
Baobab in die Welt der Raumdüfte eintauchen und anschließend nebenan traditionelle Hantjes (Butterkekse in Handform) bei
Philips Biscuits probieren.
Der Unterschied zwischen In- und Outdoor ist kaum noch wahrzunehmen und bietet grenzenlose Gestaltungsmöglichkeiten. So wie mit Lounge Chair
Frida von Vincent Sheppard.
Passt zum Drinnen/Draußen-Trend: Übertöpfe von
Domani.
Ein echter Eyecatcher war der
Ostera-Chair von Royal Botania.
Genau wie in Kopenhagen gab es auch in Antwerpen viel buntes Glas zu sehen (hier von
XL Boom).
Same same but different:
Sempre Life ergänzt den natürlichen Holz-Look durch Bast-Details.
Die Kooperation von Marni und
Serax war auch in Antwerpen wiederGesprächsthema!
In Trendstimmung? →Hier verraten wir, wie Pastellfarben am besten wirken.
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