Dänemarks Hauptstadt ist zu jeder Zeit einen Besuch wert. Besonders aber während der 3 Days of Design, wenn die ganze Stadt vor Kreativität und Ästhetik nur so strotzt! Wir waren mit von der Partie und zeigen unsere Highlights.
Wie heißt es bei uns so schön: Nach der Messe ist vor der Messe. Zurück aus Mailand ging es für uns nach einem kurzen Stop im Büro nämlich direkt weiter nach Kopenhagen. Die 3 Days of Design gehören erst seit ein paar Jahren zu unserem festen Repertoire und spielen sich ausschließlich in der Stadt ab. Entdecken lässt sich diese am besten zu Fuß oder mit dem Rad, Orientierung über die Spaces und Showrooms gibt die überraschend gute App der Messe.
Wer hier ausschließlich Holz, klare Linien und Töne von Beige bis Greige vermutet, liegt falsch. Zwar gehören genannte Materialen und Farbwelten zur DNA der nordischen Designwelt, die beides durch traditionsreiches Handwerk verbindet, aber auch buntes Glas, intensive Farben auf Stoffen oder Möbeln, ungewöhnliche Rohstoffe und organische Formen ziehen sich jetzt durch viele Kollektionen. Auffällig war der üppige Gebrauch von unifarbenen Stoffen, der in fließenden Bewegungen vor Fenstern oder von Decken hing, sowie die Präsenz von Möbeln und Accessoires aus Stahl. Übrigens gerade in Kombination eine überaus schöne Designströmung.
Zum Start in die 3 Days of Design ging es für uns zu
Ferm Living unter dem schönen Motto „The Art of Creating a Home“. Inklusive Gartenparty!
Besonders toll war auch der Showroom von
Helle Mardahl, die ihre Pastell-Pieces in sieben Räumen zeigte.
Eine wirkliche Besonderheit dieser Messe ist: Es gibt kaum RSVPs, also Cocktails und Empfänge, für die man eine Einladung braucht. Überall in der Stadt bieten Showrooms Kaffee, Snacks und Drinks an, die kostenlos und ganz demokratisch an jeden verteilt werden, der möchte. Das Erstaunlichste daran: Es gibt nicht einmal lange Schlangen. Hier vor dem
Aiayu Market in Nordhavn.
Das Label
Montana, bekannt für seine farbenfrohen und sehr flexiblen Möbelsysteme, inszenierte seinen Showroom in Memphis-Farben.
Im Rückgebäude desselben findet sich der winzige Farbstudio von Céline Hallas, aka
Color Connaisseur.
Die gemütlichen Outdoor-Sessel von
Gubi mit spektakulärer Sicht vor dem Showroom in Nordhavn.
In unmittelbarer Nachbarschaft findet sich auch die permanente Ausstellungsfläche des dänischen Textillabels
Kvadrat.
Designerin Nina Bruun in ihrem Studio in der Frederiksgade 1. Das mehrstöckige Gebäude wurde für die 3 Days of Design zum vielleicht interessantesten Ausstellungs-Space umgestaltet. Hier zeigt sie ihren neuen Entwurf für das Leuchtenlabel
Made by Hand.
In weichen Falten fallen die transparenten Vorhänge des Labels
&Drape.
Intensives Rot gab es in Mailand und Kopenhagen öfter zu sehen. Und so wagen wir an dieser Stelle die Prognose zum neuen Trendton Hummerrot. Hier bei
Verner Panton.
Zum allersten Mal präsentierte das Möbellabel
ATBO diesen neuen Bugholz-Entwurf.
Einer der Big Player unter den lokalen Möbeldesign-Größen ist sicherlich
Carl Hansen and Søn, hier mit einer neuen Sitzmöbelkollektion in feinem, unbehandeltem Leder. Inhaber Knud Eric Hansen scherzte und warnte: „Ein Glas Rotwein sollte darauf nicht ausgekippt werden.“
Das Kreativstudio
Tableau zeigte die ungewöhnlichen Stücke des deutschen Designers Carsten in der Elst.
Fein abgestimmtes Arrangement im Showroom von
Bent Hansen.
Ausgezeichnet: der Bolia Design Award
Neben der Designtrüffel-Suche ging es für uns auch zur Verleihung des Bolia Design Awards, mit dem das dänische Unternehmen einmal im Jahr junge Designer auszeichnet. Unser persönlicher Favorit unter den drei Gewinnerinnen ist der Beistelltisch von Ségolène Pla-Busiris, dessen Winkel zugleich streng und verspielt wirken. Noch ist er ein Prototyp (wie alle der eingereichten Designs), wir könnten ihn uns aber bereits gut im eigenen Wohnzimmer vorstellen – gerne auch aus unterschiedlichen Materialien gefertigt.
Hocker „Moon“ von dem Designerinnen-Duo
Fischer & Mordrelle besteht aus recycelten Kleidungsabfällen und wurde mit dem Circularity Award ausgezeichnet.
Der Publikumspreis ging an die Schwedin
Sara Ullvetter Norman, deren Stuhl „Dune“ aus Eichenholz sowie Hanf besteht und mit seinem schlichten Design überzeugte.
Verliehen wurden die Awards bei schönstem Wetter und Blick auf den Pebling-See im Event Space
Terrassen
Und natürlich durfte ein Abstecher im
Bolia-Showroom auch nicht fehlen.
www.3daysofdesign.dk
Text und Fotos: Katharina Volkwein & Christina Pearce
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