Gerade Altbauwohnungen können mit ihren langen Wandflächen einrichtungstechnisch eine Herausforderung sein. Die Lösung: Einbauschränke! Wie eine dänische Designmarke in einem denkmalgeschützten Apartment jeden Zentimeter nutzt, zeigen wir hier.
Warum überhaupt Einbauschränke? Drei gute Gründe
Es gibt drei gute Gründe sich für Einbaulösungen – von der Einbauküche über Schränke bis hin zu Regalen – zu entscheiden. Der erste: Sie sind super praktisch, da ihre Maße an bestehende Architektur angepasst werden und in kleinen Wohnungen zusätzlicher Stauraum entsteht. Dabei ziehen sie zumindest optisch keine Fläche vom Boden ab. Der zweite: Eingebautes Mobiliar beruhigt durch seine einheitliche Ästhetik die Augen, was wiederum ein angenehmes Wohn- und Wohlfühlambiente kreiert. Und der dritte: Nahezu jeder Wunsch kann mit einer Maßanfertigung realisiert werden. Nur wenig Möbelstücke spiegeln den individuellen Geschmack und Charakter des Auftraggebers so detailliert wieder.
Das dänische Unternehmen Garde Hvalsøe ist vornehmlich für seine Küchenlösungen bekannt. Bei diesem Projekt in einem Apartment in Kopenhagens historischem Stadtteil Frederiksstaden war seine Expertise auch für die anderen Räume gefragt. Der typische Altbau mit hohen Fenstern und Stuckdecken wurde bei der Renovierung mit einem hellen Dielenbogen von Dinesen und Holzvertäfelungen veredelt. Um die farbenfrohen, großen Kunstwerke des Eigentümers zu inszenieren, sollte sich die Einrichtung vornehm zurückhalten.
Einbauküche: die Königin der Maßfertigung
Einbauküchen haben es in sich: Hier geht es nicht nur um Form und Funktion, sondern auch um technisches Know-how und Sicherheit. Es empfiehlt sich also immer, mit einem professionellen Küchenplaner zu arbeiten. Bei der Gestaltung der Küche im Frederiksstaden Apartment hatte man klare Vorgaben: reduziert und viel Stauraum. Die Auftraggeber haben sich für das Modell Hoelgaard aus weiß-geöltem Eichenholz entschieden, das 2005 von Martin Hoelgaard für Garde Hvalsøe entworfen wurde. Der Raum selbst ist lang und eher schmal. Für Symmetrie sorgt die beidseitige Möblierung, zudem wird das minimalistische Design durch die Arbeitsplatte, die ebenfalls aus Eichenholz besteht, unterstrichen. Für die Einbaunische und Kochzone wurde Stahl, eingefasst in einen Holzkorpus, gewählt. Ein besonderes Detail dieses Küchenmodells sind die in die Fronten eingearbeiteten, grafisch wirkenden Handgriffe und keilgezinkten Schubladen.
Die Wirkung von Einbauschränken
Damit Einbauschränke im Zimmer nicht dominieren oder sogar wuchtig wirken – außer, das wird als bewusstes Stilmittel eingesetzt – gibt es ein paar Tricks. Es bietet sich beispielsweise an, in einer Farbwelt zu bleiben. Sind Schrank- und Wandfarbe Ton in Ton, wird der Einbau als harmonisch wahrgenommen. Das funktioniert ebenfalls mit gleichen Farbfamilien, also Weiß, Creme, Beige etc.
Wichtig sind bei geschlossenen Fronten auch die Muster – sie können die visuelle Wahrnehmung des Stücks und des Zimmers wesentlich beeinflussen. Um dem Schrank seine Intensität zu nehmen und mehr Leichtigkeit zu verleihen, kann es sich durchaus anbieten, zur Decke und zur Seitenwand ein bisschen Platz zu lassen. Beim Einräumen von Regalen und Schränken sollte man zudem darauf achten, offene Fächer auch mal leer zu lassen oder sie nur mit wenigen Lieblingsstücken zu befüllen.
Auf den zweiten Blick
Einbauten sind natürlich nicht nur auf großes Mobiliar reduziert. Manchmal sind es kleine, versteckte Lösungen, die clever und hübsch sind. Häufig auf das Farbkonzept angepasst, offenbaren sie sich erst auf den zweiten Blick.
Fotos: Birgitte Wolfgang Bjørnvad
Nicht nur für Einbauten geeignet: der Trend Ton in Ton. Tolle Beispiele gibt es →hier.