Monoton ist langweilig? Als ob! Seit geraumer Zeit lässt sich eine Bewegung weg von Colour Blocking hin zu weniger farbigen Interiors beobachten. Ton in Ton, oder auch monochromatic Interior, heißt der Trend der Stunde. Wir erklären, worauf es ankommt und geben Tipps, wie die Gestaltung interessant bleibt. 

Was bedeutet monochromatisch eigentlich? 

Bevor eine genaue Erklärung des Farbtrends folgt, sollte geklärt werden, was „monochromatisch“ eigentlich bedeutet. Der Begriff findet seinen Ursprung im Griechischen und setzt sich aus den Wörtern „mono“ (dt: einzig, ein) und „khróma“ (dt: Farbe) zusammen, also einfarbig. Auf das Design bezogen meint monochromatisch ein Farbschema, das aus einem einzigen Grundton besteht. Eine Ton in Ton-Farbpalette verleiht einem Raum Tiefe und kann darin verschiedene Stimmungen hervorrufen, von einer rundum heiteren Atmosphäre bis hin zu einem wärmenden, cocoon-artigen Gefühl. 

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Schokoladenbraun, von der Wand bis in den Schrank. (Bild und Farbe: Little Greene)

So finden Sie die richtigen Töne

Die monochrome Farbpalette setzt sich grundlegend aus vier Komponenten zusammen. Ausgangspunkt ist der eigentliche Grundton, an dem sich die anderen Abstufungen der Farbpalette orientieren. Gibt man dem Grundton etwas helleres oder dunkleres Grau hinzu, entwickelt sich dieser zu einer sanfteren, abgeschwächteren Farbe, was im Englischen auch als „tone“ bezeichnet wird. Die dritte Komponente findet sich, sobald man dem Grundton mit Weiß mischt, er also blasser wird. 

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Studio DB tauchte die Wände, Böden und Decken eines Fernsehzimmers in ein beruhigendes Grün. Das Samtsofa im gleichen Farbton verleiht dem Raum zusätzlich Charakter. (Foto: Matthew Williams)

Die letzte Komponente wird erreicht, indem Schwarz hinzugegeben wird. Die Grundfarbe wird dadurch natürlich verdunkelt. Das Endergebnis ist eine Farbpalette, die ursprünglich aus einem einzigen Grundton besteht und nun durch Untermischen von Weiß, Grau und Schwarz vervielfältigt wurde. 

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Ein warmer, heller Braunton als Ausgangston für ein monochromes Farbschema wirkt wunderbar beruhigend. Schicker Effekt: auch die Möbeleinbauten wie hier Regale mit einbeziehen. (Foto: Mylands)

So gelingt das Ton in Ton Einrichten: 5 Tipps

#1 Versuchen Sie sich in einem kleinen Raum

Für viele ist der Umgang mit Farbe eine Herausforderung. Dabei ist ihr Einsatz eines der einfachsten Gestaltungsmittel, um einen Raum besonderen Charakter zu verleihen. Wagt man sich noch nicht an große Haupträume, wie das Ess- oder Wohnzimmer, eignen sich kleine Zimmer, wie das Gäste-WC oder Homeoffice, um das erste Mal eine farbige Wandgestaltung auszuprobieren. Hat man sich für einen Grundton entschieden, ergibt sich das restliche Interior des Raums bei einer monochromen Gestaltung auch noch wie von selbst. 

Ein weiterer Tipp: Sollten Sie sich noch nicht trauen, eine kräftige Farbe als Grundton zu verwenden, wählen Sie den hellsten Ton Ihrer Lieblingsfarbe und bauen Sie anschließend darauf auf.

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Auch ein Anfang: Mit Elementen wie Wand, Möbeln und Polstern aus einer Farbfamilie starten. (Foto: Orac Decor)

#2 Spielen Sie mit Texturen und Materialien

Damit ein Interior, das auf einem Farbton basiert, nicht trist wirkt, sollte darauf geachtet werden, dass ausreichend Textur und Materialität vorkommt. Von Leinen bis Chenille, Leder oder Holz – die Optionen sind unendlich!

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Studio Ashby lockerte das Ton in Ton-Farbschema durch einen auffälligen Teppich und Bilder an der Wand. (Foto: Philip Durrant)

#3 Stilbrechende Details einbringen

Achten Sie darauf, hier und da immer wieder kleine Details hinzuzufügen. Ein buntes Muster auf dem Kissen, ein Print an der Wand oder auch nur eine auffällige Form eines Möbelstücks sorgen dafür, dass der Raum interessant bleibt. 

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Pretty in Pink! Maddux Creative verwandelte ein Gästeschlafzimmer in Marylebone in einen Traum in Rosa. (Foto: Michael Sinclair)

#4 Suchen Sie sich eine Kontrastfarbe

Wer einen Überraschungseffekt haben möchte und den Raum ein weniger lebendiger gestalten will, kann ein kontrastierendes Element hinzufügen. Auch wenn es streng genommen im „Ton in Ton“- Schema nichts verloren hat, kann ein besonderer Farbkontrast eine einzigartige Wirkung erzielen. 

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Blau ist ein zuverlässiger Helfer, wenn es darum geht, Räumen eine beruhigende und ausgeglichene Atmosphäre zu verleihen. (Foto: Mylands)

#5 Auf die Form kommt es an

Eintönig ja, keineswegs aber einförmig. Um einen Ton in Ton-Farbschema visuelles Interesse zu verleihen, können verschiedene Konturen und Rundungen Wunder bewirken. Gerade wenn der Grundton zurückhaltender ist, sorgen auffällige Formen dafür, dass der Raum nicht langweilig wirkt.  

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Weiche Rundungen und verschiedene Rosatöne prägen den Concept Store des „Moco Museum“ in Barcelona (Foto: Salva Lopez).