Wie bringt man den Garten ins Haus? Eine Familie an der französischen Atlantikküste entschied sich für großzügige Räume, viel Glas – und geflammtes Holz. Hier zeigen wir exklusiv unveröffentlichtes Bildmaterial aus der Titelstory unserer DECO HOME Outdoor Edition.

Arcachon Fassade geflammtes Holz Aussenansicht Pool Naturnah decohome.de

Naturnahe Architektur an der Atlantikküste

Für ihr Ferienhaus in der Bucht von Arcachon, einem malerischen Flecken Erde im Südwesten Frankreichs, hatte die Familie eigentlich nur einen Wunsch: Es sollte ein transzendentaler Ort sein; einer, der mühelos die Grenzen zwischen innen und außen überschreitet. Die Familie wandte sich an die Architektin Dorothée Sola, die mit ihrem Büro 317C schon viele Häuser in der Gegend entworfen hatte, welche die Natur in den Mittelpunkt stellen. „Meistens nehme ich bei meiner Arbeit Anleihen an den kleinen Fischerdörfern der Gegend“, sagt Sola. „Sie bestehen oft aus einfachen Hütten, die sehr nah beieinander liegen.“

Cap Ferret Kueche raumhohe Fenster decohome.de
Durch die raumhohen Fenster steht man beim Kochen im Grünen.
Cap Ferret Kueche raumhohe Fenster decohome.de
Arcachon Essbereich Wohnkueche decohome.de
Die Wohnküche geht nahtlos in Essbereich und Wohnzimmer über.
Arcachon Essbereich Wohnkueche decohome.de

 

Die Architektur der verschachtelten Hütten

Das Leben in Arcachon folgt dem Rhythmus der Gezeiten und Winde, in der Gegend leben noch viele Austernfischer. Unter Naturliebhabern ist die Bucht für ihre ausladenden Sandstrände und Pinienwälder beliebt. Für das lange Grundstück, das ebenfalls bewaldet ist, entwarf die Architektin mehrere verschachtelte Hütten. Autonome Räume, in denen jeder seine Privatsphäre hat. „Die Eigentümer haben vier Kinder, die jeweils eigene Familien haben“, sagt Sola. Deshalb sind die fünf Schlafzimmer als autarke Einheiten mit Terrassen, En-Suite-Bädern und zusätzlichen Schlafmöglichkeiten im Mezzanin konzipiert. „Die Familie ist wirklich harmonisch. Sie wohnt eigentlich in Belgien, aber oft kommen sie alle gleichzeitig her, um gemeinsam Zeit zu verbringen. Zeit, um auch mal rauszukommen.“

Cap Ferret Sitzecke Wohnzimmer decohome.de
Die Verbindung von Innen- und Außenräumen entsteht auch durch die gut platzierten Sitzgelegenheite – wie hier im Wohnzimmer und Garten.
Cap Ferret Sitzecke Wohnzimmer decohome.de
Cap Ferret Wohnzimmer Sitzlandschaft decohome.de
Das Wohnzimmer bietet Platz für die gesamte Familie.
Cap Ferret Wohnzimmer Sitzlandschaft decohome.de

 

Grenzenlose Glasarchitektur

Die grundlegende Idee des Hauses sei gewesen, es „wirklich einzubetten in die Natur“, sagt Sola. Deshalb lässt sie das Licht und den Garten nicht nur über raumhohe Glasfronten, sondern auch über verglaste Giebel der viereinhalb Meter hohen Räume hinein. Sie geben der Landschaft einen grafischen Rahmen. Am stärksten manifestiert sich das Gefühl der Offenheit im Wohnraum, der auch an den Seiten teils verglast ist. „Es fühlt sich eher an, als stünde man an einem Aussichtspunkt in der Natur. Man läuft hindurch und kann die Landschaft förmlich umarmen“, schwärmt Sola. Auskragende Lamellen werfen ein Schattenspiel aus klaren, grafischen Linien, sie passen sich automatisch der Sonneneinstrahlung an, weshalb das Haus ohne Klimaanlage auskommt.

Cap Ferret geflammtes Holz Fassade Yakisugi Pool Garten decohome.de
Dorothée Sola konzipierte das Haus mit mehreren autarken Einheiten, die sich zum gemeinsamen Garten hin öffnen.
Cap Ferret geflammtes Holz Fassade Yakisugi Pool Garten decohome.de
Fassade Yakisugi geflammtes Holz Arcachon Detail Vordach Lamellen decohome.de
Auch bei geflammtem Holz kommt die natürliche Maserung zur Geltung.
Fassade Yakisugi geflammtes Holz Arcachon Detail Vordach Lamellen decohome.de
Yakisugi Fassade geflammtes Holz Cap Ferret Terrasse Blick ins Grüne decohome.de
Geflammtes Holz bestimmt das Aussehen der Fassade.
Yakisugi Fassade geflammtes Holz Cap Ferret Terrasse Blick ins Grüne decohome.de

 

Harmonie durch geflammtes Holz

Von den Räumen aus fällt der Blick auf alte Kiefern und stattliche Korkeichen, zwischen denen die roten Früchte der immergrünen Erdbeerbäume aufleuchten. „Wir haben viel gepflanzt, vor allem Bäume und Gräser“, sagt Sola. „Arten, die hier im Wald und den Dünen wachsen.“ Damit das Haus mit seinen 300 Quadratmetern Grundfläche in dieser Szenerie nicht allzu mächtig wirkt, ließ Sola de Fassade nach der Yakisugi-Methode abflammen, einer traditionellen japanischen Technik. Geflammtes Holz hilft nicht nur gegen Holzfraß, sondern setzt mit der Zeit eine schöne Patina an. „Es war auch eine ästhetische Entscheidung“, sagt Sola. „Dunkle Fassaden fügen sich wunderbar in bewaldete Umgebungen, gerade wenn es regnet und die Stämme der Kiefern sich schwarz färben.“ Dann werde das Haus eins mit der Vegetation – und verschwindet, still und leise, in der Landschaft.

Arcachon Dorothee Sola mit partner Portrait decohome.de

Dorothée Sola mit ihrem Partner Julien

www.317C.net

Text: Florian Siebeck / Styling: Amadine Berthon / Fotos: Julien Fernandez (© Amandine & Jules Interior Photography)

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