Den Hanggarten einer Villa in Belgrad nutzte Landschaftsdesigner Dejan Popov optimal, indem er Innenhof, Beete und Grünflächen auf mehreren Ebenen anlegte. Wie aus der Not die Tugend und die neue Gartengestaltung stufenweise zum goßen Glück wurde, erfahren Sie hier.
DIE ZIELSETZUNG Das Grundstück rund ums Haus konnte vor der Umgestaltung wegen der Höhenunterschiede kaum als Außenwohnbereich genutzt werden. Dejan Popovs Vision: einen Hanggarten anzulegen, der wie schon immer da gewesen erscheint. „Unsere Vorbilder waren klassische kaskadenähnliche Parkanlagen, wie man sie aus Italien und Frankreich kennt.“
DAS KONZEPT Um die Ebenen zu strukturieren, waren für die Gestaltung vom Hanggarten massive bauliche Maßnahmen nötig. Dabei dienen Elemente aus Beton und Naturstein nun als stützende Mauern, Pflanzkübel oder Hochbeete. Und ebenso als Treppenstufen und zugleich Sitzgelegenheiten. Um die harten Kanten organisch abzumildern und sie natürlicher erscheinen zu lassen, werden Sträucher, Stauden und Schlingpflanzen eingesetzt.
SICHTSCHUTZ Eine rundum verlaufende Mauer wurde passend zum Haus glatt verputzt. Sie bereichert den Innenhof über die gesamte Länge mit einer als Theke, Sitzplatz oder Abstellfläche nutzbaren, waagerecht eingelassenen Natursteinplatte.
RÄUME SCHAFFEN Die aufgrund der Hanglage stufenweise geschaffenen Ebenen ermöglichen eine klare Gliederung des Gartendesigns. Einen Bereich stellt die größte Terrasse dar, die mit Outdoor-Küche und Tresen, dem langen Esstisch und zahlreichen Sitzgelegenheiten dem geselligen Beisammensein gewidmet wurde. Der Rasen bietet ausreichend Spielfläche für die Kinder der Eigentümer. Zudem wurde die oberste Ebene als Gemüse- und Kräutergarten angelegt.
DIE BEPFLANZUNG „Uns schwebte ein romantisches, entspanntes Flair vor“, sagt Dejan Popov. Alte Kletterrosensorten, Lavendel, Indischer Flieder, Physostegia sowie frisch geschnittenes Gras erzeugen nicht nur optisch, sondern auch mit ihrem Duft eine passende Stimmung. Für ein attraktives Bild, besonders in den Wintermonaten, sorgen auch die hochstämmigen Koniferen und immergrüne Sträucher.
DER PLAN FÜR DIE GARTENGESTALTUNG Neben der mediterranen Pflanzenauswahl sind es insbesondere stilistische Elemente wie originale toskanische Amphoren, Möbel aus Rattan, Metall und Holz, Textilien aus Leinen sowie antike Skulpturen aus Bali, die das Ambiente dieser grünen Zimmer prägen. Auf bunte Farben wurde bewusst verzichtet. Die bleiben allein den Blüten vorbehalten. Alle Materialien fügen sich in das natürliche Farbschema. Dabei dienen Schwarz und Anthrazit als markante Akzente, die das frische Grün der Natur zum Leuchten bringen.
DIE LICHTVERHÄLTNISSE Weil kein nennenswerter Baumbestand vorhanden war, konnten Bäume und Sträucher dem Sonnenstand gemäß gesetzt werden. Die Bepflanzung sorgt so zu jeder Tageszeit ausgewogen für Sonnen- bzw. Schattenplätze. Zugleich nutzt sie das Spiel mit dem Tageslicht. Abends bieten installierte Strahler in der Mauer sowie entlang der Treppenstufen Orientierung. Außerdem dienen LED-Laternen überall im Garten verteilt als romantische Stimmungslichter.
Text: Ute Laatz / Fotos: Dejan Popov