Soll ich oder soll ich nicht? Das gerade erschienene Einsteiger-Immobilien-Buch „Unlock it“ von Dorothea Metasch nimmt Unentschlossene auf dem Weg zum Immobilien kaufen an die Hand. Wir fragten bei der Spiegel-Bestsellerautorin nach, wann und warum das Ja zum eigenen Zuhause auch jetzt noch Sinn macht.

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Auf ins Eigenheim mit Unlock it!*

Frau Metasch, Ihre Devise zum Immobilien kaufen ist „Einfach machen!“ 

Ja! Natürlich muss man erst seine Finanzen prüfen, aber viele warten und warten, ob noch etwas Besseres oder Günstigeres kommt. Aber man muss in die Umsetzung gehen, um Erfahrungen zu sammeln. Wenn ich mich in meinem persönlichen Umfeld umgucke, hat es noch niemand bereut und es gab auch noch keine großen Krisen. Rückblickend ist jeder froh, es gemacht zu haben, auch wenn man mal eine Immobilie wieder abgestoßen hat.

Was bedeutet Immobilieneigentum ganz generell für Sie?

Für mich ist es auf der einen Seite emotionale bzw. mentale und auf der anderen Seite finanzielle Freiheit. Es kann mich niemand mehr vor die Tür setzen, ich muss keine Mieterhöhung befürchten und das ist wirklich mein eigenes Zuhause. Und daheim macht man es sich immer schöner als in einer Mietwohnung, weil man nicht mehr denkt es ist eine Übergangslösung. Warum sollte ich zum Beispiel ins Bad investieren, wenn ich nach drei Jahren wieder ausziehe?

„Leider ist an ‚Don’t be gentle, it’s a rental‘ wirklich etwas dran“

In Bezug auf das Finanzielle: Wenn wir uns zum Beispiel über Städte mit Wertsteigerung unterhalten, weiß ich, dass ich die Wohnung sehr wahrscheinlich immer mindestens zum gleichen Preis wieder verkaufen kann, bestenfalls sogar mit Wertsteigerung. Mir zum Beispiel gibt es mit meiner Firmengründung von vor zwei Jahren eine große Sicherheit, dass ich weiß, ich kann eine Immobilie verkaufen und habe, wenn alles schief laufen sollte, wieder Cash. So konnte ich für mich so locker und entspannt an die Dinge rangehen, weil ich ein ganz großen Finanzbaustein früh für mich geklärt habe.

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Dorothea Metasch ist nicht nur Buchautorin, sondern betreibt auch das Start-Up „26 Homes“, eine kuratierte Plattform für Wohnimmobilien.

Welche Auswirkungen hat die Zinssituation aktuell auf eine Kaufentscheidung?

Aktuell kann man bei Bestandsimmobilien in ganz Deutschland gut verhandeln, in der Regel bis zu zehn Prozent. Viele Profis kaufen aktuell sogar lieber antizyklisch, weil man mehr Auswahl hat, es besteht eine geringere Nachfrage und man muss sich nicht so schnell entscheiden. Grund sind die Zinsen, die in die Höhe geschossen sind, der Leitzins wurde wieder um 0,5 Prozent erhöht. Die Zielgruppe ist also kleiner geworden und die Unsicherheit, in welche Richtung die Entwicklung geht, größer. Das bedeutet für viele abwarten beim Immobilien kaufen. Wer also schnell verkaufen muss, muss aufgrund weniger Nachfrage den Preis senken.

„Wir sind von einem Verkäufermarkt in einen Käufermarkt übergegangen“

Können Sie eine Prognose in Bezug auf die Zinsentwicklung machen?

Wir sehen im Moment eine Verlangsamung des Marktes. Das wird aber wieder Fahrt aufnehmen, auch wenn wir nicht wieder dort hinkommen werden, wo wir in den letzten Jahren waren. Ich glaube, alle werden sich an die Zinssituation gewöhnen. Irgendwann wird jeder feststellen, dass die Zinsen nicht weiter heruntergehen und dann wird mit dieser Situation gearbeitet.

Was sind die drei großen Faktoren, damit man Ja zur Immobilien sagen kann?

Auf jeden Fall die Lage. Das bedeutet aber nicht immer unbedingt A-Lage wie zum Beispiel in Berlin Charlottenburg oder Mitte, sondern eine stabile B- oder C-Lage. Außerdem muss man natürlich auf den Preis achten, der Gewinn oder die Rendite liegt im Einkauf. Also sollte ich nicht über dem Marktwert kaufen. Und dann die Wohnungsgröße: Eine Ein- bis Drei-Zimmer-Wohnung werde ich immer besser verkaufen können als eine Immobilie mit sechs Räumen. Und, falls ich eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus kaufen möchte, sollte man sich überlegen, ob dieses Haus dort überhaupt noch in dreißig Jahren steht. Möchte das jemand in der Lage mieten oder kann ich die Wohnung dann überhaupt noch verkaufen? Wenn ich davor stehe und denke, ja, das kann ich mir vorstellen, bin ich auf dem richtigen Weg.

Ich persönlich achte immer auf den Preis, bei der Kapitalanlage möchte ich also unter dem Marktwert einkaufen. Außerdem sind mir beim Immobilien Kaufen Besonderheiten wie tiefe Fenster, Stuck, ein großer Balkon oder ein außergewöhnlicher Grundriss wichtig. Also irgendetwas, was diese Wohnung speziell macht, damit ich sie noch besser vermieten oder verkaufen kann.

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Welcher Auslöser hat Sie zum Handeln bewegt?

Ich habe festgestellt, dass ich in fünfzehn Jahren 200.000 Euro an Miete ausgegeben hatte. Hinzu kam Stress mit meiner Vermieterin, die mich vor die Tür setzen wollte. Dann habe ich alles durchgerechnet und gedacht: Es ist an der Zeit.

Was sind die größten Ängste vor dem Immobilienkauf und welche Lösungen gibt es?

Die größte Angst ist: „Was ist, wenn ich meine monatliche Rate nicht mehr zahlen kann?“ Also Angst vor Arbeitslosigkeit, Angst vor Berufsunfähigkeit und Angst davor, richtig in Schwierigkeiten zu kommen, wenn ich die Zahlungen nicht mehr tätigen kann. Die Lösung ist, nicht auf Kante zu kalkulieren und lieber noch ein bisschen zu warten, damit man nachts gut schläft. Außerdem sollte man wissen, dass Finanzierungen auch flexibel sind. Man kann auch mal pausieren oder Raten ändern. Ich dachte früher, das ist total starr, aber wenn man den Weg zur Bank sucht und die Situation erklärt, finden sich Lösungen. Wenn natürlich gar nichts mehr geht, muss man die Immobilie veräußern. Aber wenn ich auf Lage, Preis und Größe geachtet habe, kann ich die Immobilie verkaufen und komme bestenfalls ohne Schaden raus.

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Welche Rolle spielt Interiordesign für Sie – wenn es um Ihre eigene Immobilie und um Mietwohnungen geht?

Ans Interiordesign gehe ich anders ran als der klassische Kapitalanleger. Ich finde, ich schaffe für jemanden ein Zuhause und ich überlege, wie ich mich selbst wohlfühlen würde. Natürlich gucke ich bei einer Wohnung, die ich vermiete, aufs Geld, aber man kann mit ganz einfachen Mitteln ganz viel machen. In meiner eigenen Wohnung bin ich mega farbenfroh, mir gibt das ganz viel. Und sie ist nie fertig, einmal im Jahr stelle ich alles Bewegliche einmal um und meine Bilder bekommen einen neuen Platz.

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