Einrichterin Louise Hjort beweist eindrucksvoll, dass der skandinavische Stil nicht eindimensional interpretiert werden muss – helles Holz oder Wishbone Chairs sucht man hier vergebens.

115 Quadratmeter Altbau in Östermalm

Louise Hjort und ihr Ehemann hatten bereits in einer Zweizimmerwohnung in Östermalm gewohnt. Gemeinsam genossen sie das Leben in einem der angesagtesten Viertel von Stockholm mit vielen Restaurants, Cafés und Nachtclubs, aber auch der historischen Markthalle Saluhall, Museen und Parks.
Mit dem Kinderwunsch einher ging das Bedürfnis nach mehr Platz. Über einen Immobilienmakler fanden Louise und Anders schließlich ihr Traumobjekt: „Wir waren gleich bei der ersten Besichtigung schockverliebt in diese Wohnung mit ihren über drei Meter hohen Räumen und stuckverzierten Decken“, schwärmt Louise. Noch vor dem Umzug verkaufte Louise Hjort sämtliche Möbel und gestaltete die Räume wie ein schickes Boutique-Hotel.

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Louise auf einer Bank des schwedischen Glamour-Labels Ruth & Joanna 

Typischer Skandi-Style kam für Louise Hjort nicht in Frage

Die Wohnung hatte zuvor der schwedischen Krimiautorin Denise Rudberg gehört, war hell und freundlich eingerichtet und in sehr gutem Zustand. Dennoch – eines durfte ihr neues Heim für Louise auf keinen Fall: typisch schwedisch aussehen.
Louise schwebte vielmehr das Flair eines eleganten kleinen Boutique-Hotels vor. Studiert hat sie das nicht. „Seit meiner Jugend interessiere ich mich schon für Interiordesign,“ gesteht die Stilexpertin.

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Der Esstisch ist ein Eigenentwurf der Einrichterin.

Vorbesitzerin Denise Rudberg hatte im Wohnzimmer ein großes, die komplette Wand einnehmendes Regal einbauen lassen. „Erst dachte ich: Oje, so viele Bücher haben wir doch gar nicht“, erinnert sich Louise. Dann ließ sie mehrere Bretter entfernen, sodass drei Nischen für Fernseher und Gemälde entstanden, und strich das weiße Regal in einem warmen Beigeton von Farrow & Ball. In der unteren Regaletage ließ Louise die Rückwand verspiegeln. So wirkt es leichter und reflektiert die Lichtstimmung im Raum. Ein echtes Schwergewicht ist der runde Esstisch. Mit seiner polierten Steinplatte kommt das von Louise selbst entworfene Möbel auf rund hundert Kilo. Die samtbezogenen Stühle mit zierlichen Metallfüßen vom schwedischen Label Ruth & Joanna scheinen leichtfüßig um ihn herumzutanzen.
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Lässig wirkt die Fototapete hinter dem Sofa. „Unsere Freunde sagen, das Motiv stehe für das Leben, das wir führten, bevor die Kinder geboren wurden“, lacht Louise kopfschüttelnd. Denn die kamen seit dem Einzug vor drei Jahren wie geplant dazu. Erst vor wenigen Monaten bekam die inzwischen zweijährige Tochter Adele mit Alessi noch ein Brüderchen.

Endlich eine dunkle Küche

Mit dem neuen Zuhause erfüllte sich das Paar auch einen lang gehegten Wohntraum: eine dunkle Küche. Gemeinsam planten sie die Küchenzeile mit mattschwarzen Fronten, Glasvitrinen und einer Arbeitsplatte aus schwarzem, nur von feinen weißen Calcit-Adern durchzogenem Nero-Marquina-Kalkstein.
Der Clou ist eine verspiegelte Rückwand aus gefärbtem Glas. „Wir fanden das extrem cool“, erklärt Louise und fügt lachend hinzu: „Erst später haben wir entdeckt, dass solche Spiegel häufig in Bars und Pubs eingesetzt werden, weil beschwipste Gäste darin frischer wirken und deswegen nicht an Aufbruch denken. Kein Wunder, dass die Leute auf unseren Partys immer so lange bleiben.“

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„Auch im Schlafzimmer habe ich vieles selbst entworfen“, erzählt Louise. So etwa das Bett, aber auch die Stuckleisten und Holzvertäfelungen an den Wänden. Wie für die Küche wählte sie auch im Bad dunkle Töne mit Armaturen und Haken in gebürstetem Messing. „An den Details arbeite ich ständig weiter“, verrät sie.
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„Mit neuen Stoffen, Duftkerzen oder einfach nur frischen Blumen kann man die Stimmung eines Raumes schnell verändern.“

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Neben ihrem Renovierungs- und Einrichtungsbusiness betreibt Louise auch einen erfolgreichen Instagram-Account (@stylebylojs). Dort zeigt sie nicht nur viele schöne Ansichten ihrer Wohnung, sondern auch Eindrücke ihrer vor allem in Stockholm realisierten Interiorprojekte.
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Styling: Gill Renlund / Fotos: Johan Sellén

Diese Homestory erschien erstmals in DECO HOME.