Weg mit alten Staubfängern oder Lexika in den Vitrinen – rein mit Kerzenständern, Konfetti-Gläsern und Lampen aus buntem Kristall. Richtig gehört: Regenbogenglas in sämtlichen Variationen ist das Musthave des kommenden Frühlings. Wir verraten fünf Gründe, warum der Trend für Freude sorgt.
1. Jedes Stück ein Unikat
Glas – besonders wenn es mundgeblasen ist – sieht immer ein wenig anders aus. Und selbst wenn Kollektionen entstehen, ist eine gewisse Varianz bei Farbe und Form immer da. Besonders bei künstlerischen Objekten steckt hinter jedem Einzelnen die Liebe zum Handwerk und Detail. Die Kopenhagener Glasdesignerin Helle Mardahl formt beispielsweise die schönsten Skulpturen, Bonboniers und Schalen aus blickdichtem Glas und erinnert damit beinahe an einen gedeckten Kuchentisch – Marie Antoinette wäre hellauf begeistert!
2. Colorblocking erlaubt
Bei Regenbogenglas ist es beinahe egal, welche Farben wir miteinander kombinieren – der Effekt ist immer einzigartig und die verschiedenen bunten Elemente scheinen wie miteinander zu verschmelzen. Da passt ein pinker Deckel auf einen grünen Kaktus und ein blauer Griff zur gelben Karaffe. Auch Konfetti-Effekte wie beim Murano-Glas sind ein echter Hingucker!
3. Wahre Formwunder
Tatsächlich kommt es nicht nur auf die Farbe, sondern auch auf die Form an – je ausgefallener, verbogener und ungleichmäßiger, desto besser. Da erscheint plötzlich ein Biene oder eine Koralle im Becher wie bei Ichendorf Milano, oder eine windschiefe Vase mit Farbverlauf von Hein Studio.
4. Echte Handwerkskunst
Die Glasproduktion blickt auf eine lange Geschichte zurück: Nach Vulkanausbrüchen entstand aus der erkalteten Lava das Gesteinsglas Obsidian. Diese erstarrte Flüssigkeit wurde früher schon benutzt, um Amulette und Speerspitzen herzustellen. In der Renaissance wurden Glasmacher sogar in den Adelsstand erhoben, weil das Wissen über die Bearbeitung und Zusammensetzung des kostbaren Materials so selten war. Heute weiß man, dass Glas aus einer Mischung von Quartz, Pottasche und Metalloxiden besteht. Bei etwas 1500 Grad verwandelt sich die Mischung in einem Schmelzofen zu einer flüssigen Gasmasse. Im letzten Jahrhundert verlor das Glashandwerk zunehmend an Popularität. Der Job war oft schlecht bezahlt, schädlich für die Gesundheit und es wurde auf Massenproduktion gesetzt. Wer heute Glas-Kunst kauft, erweckt damit also ein Handwerk wieder, das selten geworden ist. Und das Schönste: Man unterstützt kleine Labels, oft von Frauen, die in einer von Männer dominierten Branche ihren eigenen Weg gefunden haben.
5. Befeuern die Kreativität
Folgt man zum Beispiel der Designerin Devyn Ormsby bei Instagram, sieht man viel über den Entstehungsprozess von Glas – auch Pechmomente, in denen mal etwas bricht. Die Neuseeländerin gewinnt mit den formschönen Glasfrüchten ihres Labels Devonmade Glass gerade die Herzen vieler Interior-Liebhaber. Besonders, durch ihre sympathische Art, die Lust macht, selbst kreativ zu sein und Dinge einfach auszuprobieren.
Was sich noch gut in Vitrinen macht? Zum Beispiel Coffee Table Books. Den passenden Beitrag dazu gibts →hier
Text: Sabrina Holland