„Mein Zuhause muss lebendig sein!“ – unter diesem Motto gestaltet die Modebloggerin Masha Sedgwick ihr Apartment voller Erinnerungen, Geschichten und Eigenheiten, die ihren Charakter widerspiegeln. Uns verrät sie, wie man den eigenen Stil in vier Wände verpackt.

Im Herzen von Berlin Mitte, rund um den Rosenthaler Platz, befinden sich tolle Cafés, Restaurants und allerlei hübsche Shops – hier hat man das Gefühl, die ganze Stadt trifft sich. Und mittendrin wohnt die 32-jährige Influencerin auf 140 Quadratmetern in einer lichtdurchfluteten 4-Zimmer-Altbauwohnung, die sie sich mit ihrem Freund David und ihren beiden Katzen teilt. Als eine der Ersten prägte Masha die deutsche Bloggerszene, ist Politik-Enthusiastin, Podcasterin und hat ein Faible für schönes Interior.

Liebe Masha, was ist dein Lieblingsplatz in deiner Wohnung?

Das ist schwer zu sagen, doch wenn ich mich festlegen müsste, wäre es vermutlich die Couch. Egal, ob alleine, zu zweit oder auch wenn wir Gäste haben – wenn ich dort sitze, dann ist das für mich Entspannung pur. Dieser Ort hat etwas unheimlich Gelassenes, deswegen nehme ich beispielsweise auch auf der Couch am liebsten Folgen für meinen Podcast auf, denn nicht nur ich, auch meine Gäst*innen können sich da richtig fallen lassen. Und die Katzen sind meistens auch nicht weit.

Du legst sehr viel Wert auf Meinungsbildung – ist dir wichtig, dass auch deine Wohnung Persönlichkeit ausstrahlt?

So schön ich minimalistisch eingerichtete Wohnungen auf Bildern finde, in meinem eigenen Zuhause muss es lebendig sein. Ich finde es persönlich einfach spannender, wenn es die Geschichten der Bewohner*innen erzählt.

Ein schöner Gedanke – macht das für dich eine Wohnung zum Zuhause?

Ein Zuhause ist definitiv mehr als nur die Einrichtung. Es sind die Erinnerungen, die dort geschaffen werden, Bilder, die an glückliche Momente erinnern und in unserem Fall auch die Katzen, die ihm Wärme und Liebe schenken und uns in jeden Raum begleiten.

 
 
 

Wovon hast du dich bei der Einrichtung inspirieren lassen?

Ich glaube, Inspiration ist nichts, was man sich bewusst an einem Ort holen kann, sondern eher ein unterbewusster Prozess, der kontinuierlich passiert. Insofern habe ich keine konkrete Inspirationsquelle, sondern lasse mich viel eher von den Orten, die ich besuche, inspirieren. Das können Hotels, Restaurant, Wohnungen von Freunden oder inspirierende Accounts auf Social Media sein.
Die Frage ist eher: Wie schafft man es bei den vielen Eindrücken, die tagtäglich auf einen einprasseln, bei sich zu bleiben und einen Ort zu schaffen, in dem man sich auch langfristig wohl fühlt? Das empfinde ich als die viel größere Herausforderung.

Das stimmt! Welchen Einfluss haben Farben in diesem Zusammenhang für dich?

Sie geben einem Raum mehr Charakter, deswegen setze ich sie gerne bewusst ein. Allerdings bevorzuge ich gedeckte Farben, die miteinander harmonisch wirken und schrecke auch nicht vor dunkeln Tönen zurück. Eine Farbe zieht sich bei uns durch die gesamte Wohnung: ein entsättigtes Grün. Daran kann ich mich einfach nicht sattsehen!

Inwiefern spiegelt sich dein (Mode-)Stil auch in deinem Interior wider?

Bei mir muss jedes Kleidungsstück einen besonderen Schnitt oder das gewisse Etwas haben. Außerdem mixe ich gern feminine und maskuline Elemente und verschiedene Materialien.  Ich glaube unter „edgy“ kann man das ganz gut zusammenfassen. Dieser Stil findet sich auch in der Wohnung wieder: Viele schwarze Details, viele unterschiedliche Stoffe und Materialien, aber immer eine sehr klare, eher geradlinige Form. Außer bei Vasen – für die habe ich eine ähnliche Schwäche, wie ich sie auch bei meinen Handtaschen pflege. Am Ende verraten aber die vielen Fashionmagazine in der Wohnung, dass ich eine Schwäche für Mode habe.

Und dank der lieben dich so viele. Kannst du uns einen Einblick in den Alltag einer Mode-Influencerin geben?

Na klar! Wenn ich nicht gerade Shootings, Termine oder Events habe, bin ich eigentlich viel Zuhause und arbeite von dort. Ich glaube den Job als Influencerin stellen sich viele glamouröser vor, als er eigentlich ist, aber im Grunde muss ich genauso meine Buchhaltung und meine E-Mails beantworten, wie alle anderen auch. Nur mit dem Unterschied, dass ich genau weiß, wann, wie und wo das Licht gerade gut in die Wohnung fällt, damit ich spontan noch ein Video aufnehmen oder Bilder machen kann.

 
 
 
 

Was denkst du – soll ein Zuhause lieber zeitlos sein oder öfters mal verändert werden? 

Allein schon, weil es nachhaltiger ist, gehöre ich dem Team Zeitlos an. Ich glaube, der Fehler, den viele machen, ist, dass sie die Leere nicht ertragen und sie dann mit Möbelstücken füllen, die sie nur ganz ok finden. Ich glaube schöner ist es, sich auf die Suche nach dem perfekten, zeitlosen Möbelstück zu machen – auch wenn es Jahre dauert. Dann kann es zwar noch immer passieren, dass man sich irgendwann sattgesehen hat, aber dann kann man es trotzdem noch für einen guten Preis weiterverkaufen, weil Jemand anders für sein Zuhause genau nach diesem besonderen Stück gesucht hat.

Bei einer so schönen Wohnung – empfängst du gern Besuch?

Ich empfange nicht nur gerne Besuch, ich zelebriere es regelrecht. Wir haben einen riesigen Tisch und es gibt wenig Dinge, die ich mehr liebe, als an diesem Tisch Freunde zu versammeln, gemeinsam zu essen oder Brettspiele zu spielen. Davon haben wir eine ganze Sammlung. Damit es richtig gemütlich wird, zünde ich gern viele Kerzen an und sorge für indirekte Lichtquellen.

Das klingt fantastisch. Danke für das Gespräch und deine Offenheit, liebe Masha!

 

 @masha / www.masha-sedgwick.com

Text: Sabrina Holland / Fotos: Tonya Matyu