Zweifelsohne erfordert die Reiseplanung aktuell viel Flexibilität, doch eins bleibt unverändert: Die Vorfreude auf den nächsten Urlaub. Wir haben sechs Orte ausgewählt, die Fernweh lindern und den aktuellen Reisetrends entsprechen. Wo es hingeht, verraten wir hier.

Die Sehnsucht danach, die vertraute Umgebung zu verlassen und die Welt zu entdecken, beginnt immer als Fantasie im Kopf. Und die kennt, auch in dieser verrückten Zeit, keine Grenzen. Möglichst viel Abstand vom Alltag zu gewinnen, sich aber gleichzeitig so wohl wie Zuhause zu fühlen, sind das A und O bei der Auswahl von Destination und Unterkunft. Damit können die folgenden Traumziele dienen: unabhängig von ihrer Entfernung eröffnen sie das Tor zu einer anderen Welt, die mit wohnlichen Designelementen zum „Home away from Home“ im nächsten Urlaub wird.

Trend #1: Sonne, Strand und Meer – Parrot Cay, Turks & Caicos

Weit weg, ganz viel Sonne, einen möglichst leeren Strand und: das Meer. Das Meer, das nicht nur aussieht wie in der Karibik, sondern die Karibik ist. Oder der Indische Ozean, der Atlantik oder Pazifik. Wenn vom Traumurlaub die Rede ist, hören die meisten von uns schon den Ozean rauschen und dösen auf einer Strandliege, gedankenlos und glücklich, vor sich hin. Idealerweise mit einem erfrischenden Getränk in der Hand.

Vom Haupthaus des „The Sanctuary“ geht es direkt an den Strand und ab ins Meer. Für Getränke- und Snackservice ist selbstverständlich gesorgt

Barfuß durch den Sand, direkt ins „Fifty Shades of Blue“-Meer und dann das süße Nichtstun genießen. Parrot Cay ist eine Privatinsel, die entweder mit dem Speedboat oder Helikopter von Providenciales aus erreicht wird. Sie gehört zur Como Hotels & Resort Gruppe, deren Unterkünfte an den schönsten Orten dieser Welt beheimatet sind. Das Design in allen Häusern ist zurückhaltend, aber nicht kühl. Gäste sollen in die weichen Sofas und Betten fallen und sich vollkommen entspannen. Das Parrot Cay Resort verfügt neben den regulären Hotelzimmern und Villen auch über Häuser, die komplett angemietet werden. Eines davon, „The Sanctuary“, trägt Donna Karans Handschrift.

An der Marina in Providenciales überbrückt man die Zeit bis zum Transfer in diesem „Wartehäuschen"
Die Entscheidung zwischen Pool und Meer ist schwierig - zum Glück laufen beide nicht weg
Das Hauptgebäude vom „Love Pumpkin House“ hat drei Schlafzimmer, insgesamt gibt es fünf. Die Lobby ist im typischen Como-Stil mit asiatischem Einfluss eingerichtet
Im „Lucky House“ finden zahlreiche Memorabilia von Eigentümerin Christie Brinkley Platz
Jeder Bereich vom „The Sanctuary“ folgt dem übergeordneten Thema: Erholung. Die Villen wurden vom Architekten Cheong Yew Kuan aus Singapore gestaltet. In der von Donna Karan designten Villa gibt es auch für ihre eigenen Antiquitäten ausreichend Ausstellungsfläche
 
Viel Holz, viel Weiß und: Farbakzente, die an das Wasser erinnern. Oder Tränen der Freude, wie wahrscheinlich die von Bruce Willis und Emma Heming, die sich hier gleich zwei Mal das Ja-Wort gegeben haben

Trend #2: Die Heimat erkunden – Schlosshotel Kronberg, Taunus

Urlaub zuhause – war vor einiger Zeit mit Ferien im und rund um das eigene Heim gleichzusetzen. Später dehnte sich der Begriff auf die eigenen Landesgrenzen und die Neugier auf Deutschlands schönste Regionen aus. Pluspunkt: die Ziele sind mit dem Auto und Zug erreichbar. Dazu zählt auch der Taunus mit seinem Naturpark, dem Heilklima-Park und seiner vorchristlichen Geschichte. Und dem Schlosshotel Kronberg, die ehemalige Sommerresidenz von Victoria Kaiserin Friedrich.

Bild: Raman Photos. Der Trend, im eigenen Land Urlaub zu machen und unterschiedliche Regionen zu erkunden, bleibt. Im Schlosshotel Kronberg bucht man mit jeder Übernachtung automatisch auch einen Ausflug in die Geschichte des Hauses und des Taunus mit dazu.

Bei der Modernisierung eines Schlosses eine zeitgenössische Stimmung zu kreieren und gleichzeitig den historischen Charakter zu bewahren, ist eine Gratwanderung. Die Eigentümerfamilie von Hessen und die Interiordesignerin Nina Campbell haben für die (textile) Innenausstattung des Schlosshotel Kronberg auf Hersteller zurückgegriffen, die das englische Erbe aus dem Jahr 1893 aufleben lassen. Was nicht vorhanden war, wurde in Form eigener Teppichdesigns von Stark Carpet oder Louis de Poortere angefertigt. Das Mobiliar und die Antiquitäten- wie Gemäldesammlung stammen aus dem Privatbesitz der Kaiserin – mit unterschiedlichen Wandfarben und Tapeten erhält jedes Stück und jeder Raum maximale Hingabe und Aufmerksamkeit.

Die Box-Spring-Betten wurden von der Fränkischen Bettwarenfabrik FBF für alle Zimmer hergestellt. Die Bezüge sind auf Tapeten und Wandfarben abgestimmt
Die Wandfarben sind von Farrow & Ball
Tapete, Stuhlbezug und Vorhänge werden zum floralen Trio. Für die exklusiven Stoffe wurden unter anderem Marken wie Osborne & Little, Pierre Frey, Schumacher, Houlès und Colefax & Fowler gewählt
Der Erker in der Suite 114 ist ein besonders schönes Plätzchen zum Entspannen
„Wir haben uns individuell auf jede Räumlichkeit eingelassen", so Floria Landgräfin von Hessen. Das Zusammenspiel aus Tradition und Moderne soll im ganzen Haus Stil und Behaglichkeit vermitteln

Trend #3: Den Lebensstil der Nachbarländer genießen – EALA My Lakeside Dream, Gardasee

Österreich, die Schweiz, Italien – sie alle stehen seit der Erfindung des Urlaubs auf der Reiseliste der Deutschen. Das Gefühl, das sich beim überqueren der Grenzen einstellt, ist das, was wir mit Kaiserschmarrn, Käsefondue, Pasta und Wein zuhause regelmäßig zu rekonstruieren versuchen, aber dennoch am Liebsten vor Ort genießen. Im neu eröffneten EALA am Gardasee erleben Gäste nicht nur einen Gourmetaufenthalt, sondern werden direkt als neue Mitglieder in La Famiglia aufgenommen.

Ende April dieses Jahres hat Familie Risatti das EALA – My Lakeside Dream in Limone sul Garda eröffnet und damit die Hotellandschaft am Gardasee um ein neues Unterkunftskonzept bereichert. Fünf Themen aus der Natur werden in den Suiten durch Materialien wie Marmor, Farben wie Weiß und Blau und den Glanz von Silber aufgenommen. Architektur und Interiordesign des Luxushotels sollen Leichtigkeit und Gemütlichkeit miteinander verbinden. Ein besonderes Merkmal des Hotels ist neben des fantastischen Blicks der Privatstrand am Lago. Für Dolce Vita auf den Geschmacksknospen sorgen die Restaurants, in denen Lokalkolorit und Landeskultur auf den Teller gebracht werden.

Die Junior Suite „Nemos“ ist in Blau eingerichtet und steht für das Element Wasser
Ein Blick von der Sauna auf den Gardasee allein sorgt schon für Tiefenentspannung
Die Zimmer wurden von der italienischen Schreinerei Brighenti ausgestattet
Marmor im Bad der Suite „Alisia“ sorgt für Eleganz
In Limone am Westufer des Gardasees gibt einem das Leben nicht nur Zitronen, sondern auch großartige Ausblicke. Und tolle Weine von kleinen Anbaugebieten

Trend #4: Das Leben feiern – The Goodtime Hotel, Miami

Vor acht Jahren eroberte Pharrell Williams mit seinem Song „Happy“ die Charts. Anfang April 2021 gab es für ihn und seinen Projektpartner David Grutman erneut Grund, glücklich zu sein: Die Eröffnung des The Goodtime Hotel am Miami Beach. Auch wenn Städtetrips aktuell nicht ganz oben auf der Reisewunschliste stehen, so ist die Sehnsucht, endlich wieder fröhlich und ausgelassen zu sein, groß. Dass das in diesem Hotel hervorragend möglich ist, beweist bereits ein flüchtiger Blick.

Sogenannte „Candy Cotton Colors“ wie rosa und hellblau passen sowohl zu Miami als auch in den Sunshine State

Miami als Party- und Stranddestination wird immer gefragt sein, The Goodtime Hotel fühlt sich jedoch wie eine eigene  Destination an. „Wer die Unterkunft betritt, soll das Gefühl haben, während seines Urlaubs all seine Ängste und Sorgen hinter sich lassen zu können“, so der Unternehmer Grutman. „An diesem Ort wird jeder Gast, ganz selbstverständlich, eine tolle Zeit haben“, ergänzt der vielfach ausgezeichnete Grammy-Gewinner Pharell Williams. Das Designkonzept im Art Deco-Stil ist eine Hommage an den karibischen Mid-Century-Stil kombiniert mit Resortorten in Zentralamerika – quasi ein Rückblick auf Havanas und Acapulcos Hochzeiten, eingebettet in das moderne Miami.

Miami, speziell South Beach, sprüht vor Energie und Lebensfreude. Die „good vibes" von außen verteilen sich auch innerhalb der Hotellobby, ihres Zeichens eine tropische Oase
Eskapismus und Hedonismus sind zentrale Themen, die Designer Ken Fulk im The Goodtimes Hotel umsetzte. So hat auch der kleine Ausflug nach Afrika, umgeben von tropischer Vegetation, seine Berechtigung
Die „Library" ist der Ort, an dem der Übergang von Kaffee zu Cocktail und vom Business Meeting zum entspannten Treffen mit Freunden so zart ist wie die Pfirsich-Farbe des Sofas und der Wände
Noch mehr Pastell! Auch in den Zimmern und Suiten setzt sich das typisch zuckersüße Miami Beach-Farbkonzept fort. Ein Objekt, das zur Signature-Ausstattung der Unterkunft gehört: Das pinke Retro-Drehscheibentelefon
Am Strand stehen hoteleigene Liegen für die Gäste bereit. Am Pool, seitlich vom Strawberry Moon Restaurant, wird das Motto „gute Zeit" mit dem Wunsch nach Zeit für Entspannung gleichgesetzt

Trend #5: Kultur verstehen, Natur erleben – Fogo Island Inn, Neufundland

Die Zeiten, dass ein Urlaubsziel einfach nur sonnig sein musste, sind vorbei. Menschen reisen, um ihren Horizont zu erweitern und eins mit der Natur zu werden. Der Kontakt zu Einheimischen ist genauso wichtig wie die Tatsache, dass die Unterkunft durch Design, Küche und die Mitarbeiter einen Bezug zur Region und ihrer Geschichte herstellt. Fogo Island Inn ist ein lokales Gemeinschaftsprojekt. Möbel, Teppiche, Tapeten und Stoffe wurden vor Ort und individuell für die Räumlichkeiten angefertigt.

Das Fogo Island Inn muss jedem Wetter standhalten. Trotz des radikalen Designs übenahm Architekt Todd Saunders die traditionelle Bauweise. Diese zeichnet sich durch eine leichte Optik, die auf starkem Fundament basiert und nur kleine Fußabdrücke in der Natur hinterlässt, aus

Abgeschieden beschreibt die Lage des Fogo Island Inn treffend. Die Unterkunft auf der Insel Fogo, Teil der Inselprovinz Neufundland und Labrador, ist das Herzens- und gemeinnützige Projekt von Zita Cobb. Zita ist auf Fogo aufgewachsen und weiß, welche Initiativen nötig sind, um eine kleine Gemeinde wie ihre zu erhalten: Nachhaltigkeit, Respekt für Natur und Kultur und eine Einnahmequelle, die den Insulanern zugute kommt. Alle 29 Zimmer, die Einrichtung und Architektur reflektieren die Historie der Bevölkerung. Jeder Gast wird mit jeder Handlung – egal ob beim Essen, Schlafen oder Wellnessen – eine Verbindung zu den lokalen Handwerkern und ihren Vorfahren aufbauen und so Teil dieser lebenden Tradition.

Wenn das Inn ein Schiff wäre, würde das Restaurant den Bug darstellen - neben den riesigen Kronleuchtern des Designers Frank Tjepkema ist die Kulisse jeden Tag aufs neue ein Hingucker, denn je nach Wetter können Gäste Eisberge, Wale oder dramatische Stürme vorbeiziehen sehen
In der Bücherei des Fogo Island Inn ist die Buchauswahl so bunt wie die Sessellandschaft
Die von einheimischen Kunsthandwerkern hergestellten Tapeten in den Zimmern und Suiten erzählen Geschichten aus Neufundland und Labrador
Handgemachte Quilts haben auf Fogo Island Tradition. Sie sind in jedem Haushalt zu finden. Das sogenannte „crazy quilt" ist vor allem bunt, ein Ergebnis spontaner Arbeit und wird mit handbestickten, dekorativen Elementen im Fischgrätmuster geschmückt. Wer die Kunst selbst erlernen möchte, kann einen entsprechenden Kurs buchen - oder sich sogar eine Woche lang nur zum verrückten Decken-Sticken in das Inn einbuchen

 

„Flat Earth Room" nennt sich das Zimmer 29, eine Ecksuite. Diese Wohneinheit verfügt über drei Fensterfronten, die gen Norden, Osten und Süden ausgerichtet sind. Auf zwei Etagen haben besonders viele Möbelstücke aus lokaler Produktion Platz
Die sieben Jahreszeiten auf Fogo Island: warme Sommer, verschneite Winter, der beeindruckende Packeismonat im März, weder-Frühling-noch-Sommer-Saison im Juni, Beerensaison und der späte Herbst, der das wilde Temperament des Wetters zeigt. Zu jeder Jahreszeit wird ein passendes Outdoor-Programm zusammengestellt

Trend #6: Privatsphäre und Exklusivität bewahren – DumaTau, Botswana

Die Bedenken zum Thema Massentourismus waren schon vor 2020 existent. Im neuen Reisezeitalter hat sich das Bedürfnis nach Privatsphäre noch mehr verstärkt. Die großen Gewinner sind Privatjet-Unternehmen, Destinationen mit Einreiserestriktionen sowie exklusive Unterkünfte. Eine davon betreibt Wilderness Safaris. Das kürzlich neu eröffnete Luxuscamp DumaTau in Botswana bietet persönliche Freiheit, ganz viel Raum und beeindruckende Begegnungen mit Elefanten.

Jede „Curiosity Box“ erklärt anhand von Skizzen, Notizen und Skulpturen die Geschichte des Camps und die Besonderheiten der Region. Die Kästen stehen in den Gästesuiten und in der Bibliothek

Jedes neue Camp des Öko-Safariunternehmens Wilderness Safaris ist ein weiterer Schritt, Gäste mit der Vielfalt und Weite Afrikas vertraut zu machen. Außerdem wird mit den Unterkünften ein wesentlicher Beitrag zur Unterstützung der Gemeinden und des Ökosystems geleistet. Im Fall von DumaTau und Little DumaTau kommt der gute Zweck den grauen Riesen zugute, die hier in der Linyanti-Region in großen Herden beheimatet sind. Mit nur acht Zeltcamps bzw. vier in Little DumaTau wird in der Luxusunterkunft die Sehnsucht nach einem nachhaltigen Urlaub in kleinster Runde wahr. Die Camp-Einrichtung mit lokalen Materialien und die Referenzen zur Region sensibilisieren unser Verständnis für Land und Leute, Flora und Fauna.

Die Weite rund um DumaTau und Little DumaTau im Linyanti Wildtierreservat im Norden Botswanas garantiert absolute Privatsphäre
Die Kissen haben bei genauerer Betrachtung ein ganz besonderes Detail: Von Hand gefärbte Dekoelemente, die von alten Rädern der Safari-Fahrzeuge ausgeschnitten wurden. Müllvermeidung wird in jeder Hinsicht ernst genommen
„Jedes Designelement soll eine Geschichte erzählen“ findet die Interiordesignerin Câline Williams-Wynn, die mit der Neugestaltung DumaTaus beauftragt wurde. Ihre Mission war es, so viel lokales (Kunst-)Handwerk wie möglich in den Gestaltungsprozess des Camps mit einzubringen
Tiere spielen auch im Zelt als Kunst eine Rolle - an den Vögeln vorbei geht der Blick direkt zur Osprey Lagune, in der echte Wildtiere, vor allem Elefanten und Wildhunde, beobachtet werden können
Die Lampen des Osprey Retreat, dem Wellnessbereich, wurden von Gina Waldman entworfen und angefertigt. Die Vorlage für die Deckenkunst sind Wasserlilien

Sie bleiben vorerst bei Trend #2 und freuen sich auf weitere Hoteltipps in Deutschland? Dann haben wir →hier noch tolle Empfehlungen für Sie!