Serena Confalonieri ist Designerin und Art Director, vor allem aber seit ihrer Kindheit verliebt in Glaskunst. Das bedeutet allerdings nicht, dass das Herz der Künstlerin nicht auch für andere Materien schlägt. Der Beweis: ihre aktuellen Projekte „Città Studi“ und „Quadra“. 

Bild: Monica Spezia/Livinginside

„Reisen sind der Auslöser meines kreativen Prozesses. Meine Inspirationen sind andere Kulturen und Begegnungen mit Menschen“

Wo die Nachbarschaft großgeschrieben wird

Das urbane Kunstprojekt „A name in every neighborhood“ wurde von YesMilano und der Mailänder Stadtverwaltung ins Leben gerufen. Und von der Fondazione di Comunità Milano unterstützt. Es ist Teil der übergeordneten „Neighborhood by Neighborhood“-Kampagne. Hierfür kreieren verschiedene Künstler Werke, mit denen jede Nachbarschaft ihre eigene Identität ausdrückt. Serena Confalonieri leistet ihren Beitrag mit der grafischen Vorlage für „Città Studi“. Diese hat das Künstlerkollektiv Orticanoodles als Wandbild auf die Fassade von AVIS (italienische Gesellschaft für Blutspenden) übertragen. Jeder Buchstabe von „Città Studi“ repräsentiert ein charakteristisches Merkmal des Viertels. So steht beispielsweise A für den ikonischen Eingang der Architekturfakultät und das blumige D für den Botanischen Garten.

Bild: Wit Design

Vom Parkplatz zum Spielplatz

Im Rahmen der Aktion „Piazze Aparte“ rief die Mailänder Stadtverwaltung Künstler auf, Projekte zur Förderung städtischer Interaktion umzusetzen. Serena Confalonieri nahm sich einem Parkplatz im Quarto Oggiaro-Vietel an und taufte ihr Werk „Quadra“. Ziel der Verwandlung war, gemeinsam mit freiwilligen Helfern aus der Umgebung und benachbarten Schulkindern einen freien Platz für neue Begegnungen sowie ein Zugehörigkeitsgefühl zu schaffen. Als Vorlage für die Gestaltung der 600 Quadratmeter großen Fläche dienten karierte Notizbuchseiten. Die Verwendung von Primärfarben und einfachen geometrischen Formen spiegelt Übungen aus dem Lehrplan wider. Bei der Realisation ließ Serena Ästhetik und Funktion gleichviel Bedeutung zukommen.

 
Bild: Alice Mantovani
Bild: Alice Mantovani
Bild: Alice Mantovani
Bild: Alice Mantovani

Auf nach Calypso! Oder: Wie ein Drink das Fernweh lindert

Die Calypso-Kollektion war Serenas kreativer Weg aus dem Lockdown. Die Gläser für Champagner, Wein, Martini und Co. verbinden zwei Aspekte: Die Kollektion soll das Gefühl vermitteln, aus einer bunten, tropischen Blume zu trinken und damit zumindest gedanklich auf eine einsame Insel zu reisen. Hinzu kommt die Referenz zum Jugendstil, in dem Blumen den Zauber von Leichtigkeit und Weiblichkeit verkörpern. Letztendlich geht es aber darum, in einer schwierigen Zeit ein Stückchen Freude und exotische Sehnsuchtsorte in das eigene Zuhause einziehen zu lassen.

Bild: Andrea Agrati
Bild: Andrea Agrati
Bild: Andrea Agrati

 www.serenaconfalonieri.com

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