Feng Shui ist nichts für Gläubige, Feng Shui ist was für Macher: Unsere Mini-Serie erklärt, wie Sie Ihr Zuhause mit Lebensenergie füllen. Zweiter Streich: Farbe 

Die fünf Elemente

Seine persönliche Kua-Zahl kann man aufwendig berechnen lassen – oder sie gleich googeln. Dafür muss man entspannt anonym Geburtstag und Geschlecht eingeben, schon spuckt der Online-Rechner eine Zahl von eins bis neun aus. Diese weist darauf hin, wie man „voll in seinem Element“ sein kann und das wörtlich gemeint. Der Elemente gibt’s im Feng Shui fünf und nicht vier, wie im westlichen Kulturkreis geläufig: Feuer, Erde, Metall, Wasser und Holz.

„Ein Raum sollte immer alle fünf widerspiegeln, doch nur eines die Oberhand behalten.“ – Danijela Saponjic, Feng Shui Expertin

Grundsätzlich empfiehlt Danijela Saponjic, nur eine Wand farbig zu gestalten: Akzente setzen, anstatt den Raum zu unterwerfen. Die übrigen Elementarteilchen dekorativer Gestaltungslust – wie Stoffe, Möbel, Bilder oder Vasen – entsprechend abstimmen. Schon oft hat die Feng Shui Expertin wunderschöne Häuser inspiziert, deren Bewohner selten wussten, jedoch ahnten: Irgendetwas stimmt hier nicht! Nur was?

Nach den Regeln der Natur

Jedem Element ist ein Farbspektrum zugeordnet, das allerdings wenig überrascht. Die Regeln des Feng Shui basieren auf den Regeln der Natur. Der Zyklus der fünf Elemente verläuft daher wie folgt: Feuer liebt flammende Töne in Rot und Orange, wechselt gelblich zur Erde, geht dort in Ocker-und Braun-Nuancen über, bevor das Metall übernimmt. Hier sind graue Valeurs en vogue, dazu Kupfer, Gold, Silber, überhaupt glänzende oder spiegelnde Flächen. Anthrazit taucht im Wasser ab in tiefe Blau- und Türkistöne, die zum Holz hin leichter und grünlicher, sogar zu Gelb werden, bevor das Feuerrot wieder übernimmt. So weit, so einfach.

Doch nicht nur das eigene Element puscht das Qi und liefert Energie, sondern auch das im Zyklus jeweils vorgelagerte, während das nachgelagerte eher Kraft zieht und Gegenüberliegendes gänzlich ungeeignet scheint.

Was aber, wenn der Partner, dem man insgeheim oder öffentlich versprochen hat, sämtliche Lebensbereiche gemeinsam zu gestalten, in einem anderen als dem eigenen Element Erfüllung findet? Trifft etwa Feuer auf Metall, sind alle Nuancen der dazwischen liegenden Erde ein harmonisierender Kompromiss. Sind die Elemente direkte Nachbarn, am besten das vorgelagerte stärken: Eine Holz-Feuer-Kombi ist also in Richtung Grün oder sogar Blau gut beraten – dagegen Grau- und Brauntöne eher vermeiden.

Die Mischung macht’s

Doch Feng Shui bräuchte keine jahrelang geschulten Coaches, wenn das schon alles wäre. Bei gemeinsam und häufig genutzten Räumen sollten neben den persönlichen Elementen die Himmelsrichtungen bedacht werden, in denen Wände verlaufen. Für erste Einschätzungen hilft ein Kompass aus dem Outdoor-Fachgeschäft, für konkretere Beratung zückt Expertin Danijela die wesentlich detailliertere Feng-Shui-Version. Der Süden steht ganz im Zeichen des Feuers, Südwesten und Nordosten in der Erde. Westen und Nordwesten glänzen mit Metall, der Norden fällt ins Element Wasser, während man im Südosten und Osten auf Holz setzen sollte.

Und wie um Himmels willen man das alles zusammenbringt? So simpel es klingt: Um persönliche und Kompasselemente zu vereinen, bieten sich Mischfarben an. Damit Sie morgen vielleicht sagen können: Hier stimmt alles!

Teil 1 unserer Mini-Serie verpasst? → Hier erklären wir, wie Feng Shui im Garten funktioniert