Feng Shui ist nichts für Gläubige, Feng Shui ist was für Macher: Unsere neue Mini-Serie erklärt, wie Sie Räume mit Lebensenergie füllen. Dritter Streich: das (Home-)Office.

„Das Qi geht nur dorthin, wo es schön ist, wo es was zu sehen gibt“ – Danijela Saponjic, Feng-Shui-Expertin

Die Münchner Feng-Shui-Beraterin Danijela Saponjic – frisch, dynamisch und gar nicht esoterisch – erklärt, wie man sich das Qi ins Homeoffice oder Büro holt. Es ist eine einfache Gleichung: Qi gleich Lebensenergie gleich Power, Zufriedenheit, Wohlstand. Je mehr davon, desto besser. Ziel ist, es herein- und nicht gleich wieder rauszulassen, es in allen Räumen im Fluss zu halten. Wie das geht? Danijela formuliert das so: „Das Qi ist wie ein kleines Kind – es geht nur dorthin, wo es schön ist, wo es hell ist, wo es was zu sehen gibt.“

Große Fenster an der Rückwand eines Raumes lassen ihn strahlen. Das höfliche Qi schlüpft allerdings nicht irgendwo rein, sondern kommt wie alle anderen durch den Flur, also das Hausinnere. Es schießt durch die Tür und – wenn man es nicht aufhält – geradewegs durch die großen Fenster wieder raus. Energetischer Durchzug. Ganz schlecht. Danijela verbildlicht schmunzelnd: „Ich nenne das immer das Magen-Darm-Virus des Hauses – es geht mehr raus, als reinkommt.“

Die Expertin empfiehlt, vor den Fenstern Blocker zu installieren, die das Qi umlenken. Sehr geeignet sei ein Bergkristall, so ein guter Brocken. Wer sich bei der bloßen Vorstellung schon von Räucherstäbchen und kaminroten Leinenhosen bedroht fühlt, besorge sich alternativ eine Zimmerpflanze, die blockt auch. Aber Achtung: abgerundete Blattformen sind aggressiven Gewächsen wie Kakteen oder Yuccas vorzuziehen.

Wo der Schreibtisch am besten steht

Was das Qi schon lange weiß: Ordnung ist das halbe Arbeitsleben. Also Notizbuch statt grell bunter Zettelwirtschaft und blanke Tischplatte statt Ablagestapel. Tatsächlich sollte nur in Sicht sein, was man noch vor sich hat. Danijela rät dabei von L-förmigen Schreibtischen ab: „Die können bedeuten, dass ein Teil des Unternehmens aus dem Blick gerät.“ Schlimmer noch sind wackelige Konstruktionen oder zerbrechliche Grundlagen wie Glasplatten. Der Schreibtisch steht bestenfalls frei im Raum, der Stuhl daran mit der Lehne zur Wand. Das gefällt dem Qi, es spendet Kreativität und Rückhalt.

Sitzt man dagegen direkt vor einer Wand, noch dazu in einer engen Kammer: Brett vorm Kopf. Ganz nach der auch im Feng-Shui beliebten Regel: „What you see is what you get.“ Lebensenergieförderlich wirken daher inspirierende Bilder im Blickfeld – was steile Berge oder Aufnahmen vom letzten Karibikurlaub ausschließt. Arbeiten, nicht träumen! Gleiches gilt für ein ins Schlafzimmer integriertes Homeoffice: zwischen Bett und Schreibtisch wenn möglich unbedingt eine sichtbare Trennung schaffen.

Sowenig wie ein Brett vor dem Kopf sollte der konzentriert Arbeitende etwas hinter sich haben, das ihm unterbewusst pausenlos in den Rücken fällt. Wie hohe, offene Bücherregale – oder Kollegen. Die schlechtesten aller Sitzpositionen sind daher mit dem Rücken zur Tür oder mit Blick in den heiß gehassten Großraum. Lassen sich diese nicht vermeiden, sind scheitelhohe Lehnen am Bürostuhl ein Anfang. Auch hier gilt mal wieder: „Alles ist besser als nichts.“

Wie das Qi auch im Rest des Hauses fließt? → Hier erklären wir, wie Feng Shui im Garten funktioniert und → was es beim Thema Farbe zu beachten gilt