Feng Shui ist nichts für Gläubige, Feng Shui ist was für Macher. Unsere Mini-Serie erklärt, wie Sie Räume mit Lebensenergie füllen. Letzter Teil: das Wohnzimmer.
„Ich will vom Denken weg, alle Möbel die Wand entlang reihen zu müssen“ – Danijela Saponjic
Das Wohnzimmer ist die Lunge des Hauses. „Von hier aus verteilt sich das Chi, also die Lebensenergie“, erklärt Feng-Shui-Expertin Danijela Saponjic. Das Zentrum, der Dreh- und Angelpunkt dieser Lunge, ist in den meisten Fällen nicht etwa das Sofa, auf dem man zur Ruhe kommt, oder der Tisch, um den sich hitzige Gespräche entfachen. Es ist allzu oft der Fernseher, dessen Zweck sich erwiesenermaßen in Ablenkung erschöpft und der dennoch die Ausrichtung aller weiteren Interior-Akteure bestimmt.
Bevor also Buchsen und Steckdosen die Gestaltung lenken, sollte gefragt werden, was man hat und was man liebt. Einen Kamin, der kühle Abende knisternd begleitet? Ein inspirierendes Kunstwerk? Oder raumhohe Fenster, die den Blick auf grünes Panorama freigeben? Danijela erklärt kämpferisch: „Ich will vom Denken weg, alle Möbel die Wand entlang reihen zu müssen“. Davon ausgenommen: Das Sofa braucht stabilen Rückhalt, sonst sucht das Unterbewusstsein immerzu nach sich von hinten Anschleichendem.
Zimmerpflanzen als Chi-Blocker
In modern-großzügigen Wohn-Ess-Kombis leisten auch hohe Regale oder andere Raumtrenner den nötigen Abschirmdienst. Ungünstig ist zudem, mit dem Rücken in direkter Türlinie zu sitzen. „Gerade Kinder werden auf diesen Plätzen ungewohnte und ungewollte Energien entwickeln“, gibt Danijela zu bedenken. Auch beweist das Unterbewusstsein und damit das Chi eine tatsächliche Schwäche für tote Lebewesen. Jäger und sonstige Liebhaber des gepflegten Alpenlandstils werden es nicht gerne hören, aber Geweihe und Kuhfelle sollten aus den Lebens-Räumen verbannt werden. Hohe Zimmerpflanzen dagegen machen sich gut als Chi-Blocker vor raumhohen Fenstern, auf keinen Fall aber direkt neben der Tür, sonst gelangt das Chi gar nicht erst herein.
Zu guter Letzt
Zu Beginn unserer Serie fragten wir uns: „Feng Shui, macht man das noch?“ Nach dem fünften und letzten Teil, diversen Tabula-rasa-Räumaktionen auf Redaktionsschreibtischen und Umstreich-Abenden im heimischen Flur antworten wir inbrünstig: „Man sollte!“ Eine Lehre, die sich schon mit wohlfühlorientiertem Interiordesign beschäftigte, als es das Wort noch gar nicht gab, und sich in China verbreitete, während man andernorts noch Pyramiden baute, muss weit mehr sein als eine Spielerei für Großstädter mit Hang zur Esoterik. Sie soll ein Zuhause schaffen, in dem man ganz von selbst Energie tankt. Und ist damit die perfekte Lehre für hektische Zeiten.
Danijela Saponjic entlässt uns mit einem letzten Leitsatz – beglückt, erleichtert, wenngleich etwas erstaunt: „Im Feng Shui sollte nichts umgesetzt werden, nur weil es nach den Regeln richtig ist.“ Alles kann, nichts muss. Aber alles ist besser als nichts.
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