Wer ein altes Haus renoviert, steht vor einem Dilemma: Einerseits sind da die hübschen, historischen Details, die man auf jeden Fall behalten möchte. Andererseits soll das Domizil natürlich über den Luxus, die Technik und die Eleganz von heute verfügen. Wie man beides zusammenbringt, zeigt das Architekturbüro Maison Amarande in Lissabon. Bem-vindo!

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Laurence und Xavier Beysecker, Gründer und Inhaber des Architekturbüros Maison Amarande, lieben Herausforderungen. Da kam der Auftrag eines Kunden für die Renovierung des vierstöckigen ‚Jardim das Amoreiras-House‘ aus dem 19. Jahrhundert in Lissabon genau richtig. Es galt, 430 Quadratmeter zu erneuern und in ein komfortables wie elegantes Zuhause zu verwandeln. Die Vorgaben: hochwertige Materialien, einfache Linien und sanfte Töne.

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Dialog zwischen gestern und heute

Das Team von Maison Amarande ging ganz behutsam mit der Historie des Hauses um. Traditionelle portugiesische Architektur-Elemente wie die großen steinernen Fensterrahmen, die dekorativen Metallbalkone und die geschnitzte Holzeingangstür wurden beibehalten. Außerdem war es den Architekten und Designern wichtig, einen Dialog zwischen dem Inneren des Hauses und der wunderschönen historischen Umgebung aus dem Viadukt und dem Amoreiras-Garten zu schaffen. Als Kontrastprogramm wurde das Haus komplett mit neuen Stücken von exklusiven Designfirmen eingerichtet und dank einer engen Zusammenarbeit mit internationalen Künstlern mit einigen Auftragsarbeiten vervollständigt.

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„Nur Weiß ist langweilig“…

… sagt Laurence. Deshalb versucht die Innenarchitektin, wo immer es geht, Farbe in ihre Projekte einzubeziehen, um Häuser mit Persönlichkeit zu schaffen. Im ‚Jardim das Amoreiras House‘ hat sie die neutrale Farbpalette aus Beige und Grau mit einigen Akzenten unterbrochen.

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Der Einsatz von verschiedenen Texturen, natürlichen Materialien, Fliesen, Stein und vor allem von gehämmertem oder geriffeltem Glas sind das Markenimage von Maison Amarande. Denn Letzteres bietet die Möglichkeit, mit Licht und Schatten zu spielen und gleichzeitig Privatsphäre zu gewährleisten.
Laurence liebt es, mit Steinen zu arbeiten – und fühlt sich daher in Portugal wie im Schlaraffenland. „Es gibt hier so viele wunderschöne Steine“, sagt sie. „Ich bin immer wieder erstaunt, wie Mutter Natur so viel Schönheit erschaffen kann.“

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Besonders begeistert hat sie der Stein, den sie für die Küchenrückwand ausgewählt hat. „Eine unglaubliche Farbvielfalt“, schwärmt die Innenarchitektin. „Die Wand sieht aus wie eine Zeichnung und man kann je nach der eigenen Vorstellung einen Schmetterling oder ein anderes Element sehen. Der Stein harmoniert perfekt mit den anderen Materialien der Küche: Nussbaum für die niedrigen Schränke und Kupfer für Armatur, Spüle sowie Griffe. Das verleiht diesem Raum eine ganz besondere Atmosphäre.“

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Highlight in der Küche: die Wand aus Marmor

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Das Haus gliedert sich um eine minimalistische Treppe aus Holz und Stein

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Kunst als Schlüsselelement

Neben den natürlichen Materialien spielt die Kunst in allen Arbeiten von Laurence und Xavier Beysecker eine große Rolle: Das Paar liebt Bilder und Objekte und hat seine Reisen immer genutzt, um seine Sammlung zu erweitern. „Ich mag es, Dialoge zwischen den Objekten und der Kunst in einem Haus zu schaffen“, sagt Laurence. „Sie werden nicht zufällig ausgewählt, sie müssen eine Geschichte erzählen und zu den Kunden passen. Es geht darum, wer die Kunden sind und wie sie leben. Diese müssen sich an den Orten zu Hause fühlen, also versuche ich nie, etwas aufzuzwingen. Ich mache nur Vorschläge und präsentiere Werke. Und ich liebe es, wenn diese meinen Kunden gefallen.“

 

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Genau das geschah bei der Renovierung in Lissabon: Die Kunden waren von den Ideen  begeistert, sodass viele Lieblingskünstler von Maison Amarande im Haus ihren Platz gefunden haben. Hinzu kommen zahlreiche Designer-Stücke wie die „Beetle“-Esszimmerstühle von Gubi oder die Leuchten „Masina“ von Bert Frank, die erneut die Brücke zwischen der historischen Eleganz des 19. Jahrhunderts und der Gegenwart schlagen.

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Die „Beetle“-Stühle von Gubi setzen Farb-Akzente im Esszimmer. Perfekt dazu passen die Pendelleuchten „Masina“ von Bert Frank

www.maisonamarande.com

Fotos: Francisco Nogueira