Vor wenigen Jahren verwandelte Klaus Dissertori die Villa Arnica in ein Boutique-Hotel mit Farm-to-table-Konzept. Ein Besuch auf dem hauseigenen Gemüseacker. Einer der vielleicht schönsten Orte für einen Hoteltipp in Südtirol.
Fünfhundert mal einhundert Meter misst die Grünfläche, die sich zwischen den sonnenbeschienenen Häusern in Lana erstreckt. Es ist ein Gemüseacker, ein Selbstversorgergarten in Großformat sozusagen, in dem kleine, schmale Pfade andeuten, wo gedeiht und wo gearbeitet wird.
250 Kilogramm Tomaten wurden hier vergangenes Jahr bereits geerntet und schon jetzt, in den milden Frühjahrsmonaten, sieht man zahlreiche Salatköpfe, die neben Spinat und Kräutern genüsslich aus dem Boden sprießen und den Acker in eine grüne Landschaft verwandeln. Es wird nicht mehr lange dauern, bis auch die ersten Zucchini zwischen den Blättern hervorspitzen und schlanke Tomatensträucher ihre Frucht in Richtung Sonne strecken.
Hoteltipp Südtirol: kleines Hotel mit großem Acker
Feste Strukturen gibt es keine, gepflanzt wird, was Saison hat. Nur leer stehen sollte kein Beet, schließlich wird die Ernte wenige Meter weiter verarbeitet. Und das meist noch am selben Tag. „Wenn man die Geschichte hinter der Zutat auf seinem Teller kennt und im Bestfall noch den Koch dabei beobachtet hat, wie er am frühen Morgen durch den Garten marschiert und die Beeren fürs Porridge holt – das ist der neue Luxus“, ist Klaus Dissertori überzeugt.
Der Gemüseacker gehört zur Villa Arnica, einem Anwesen von 1925, das der Hotelier vor fünf Jahren erwarb. „Das Haus stand zu dem Zeitpunkt bereits viele Jahre leer und war in einem entsprechenden Zustand“, erinnert sich der Südtiroler, „doch es hatte eine gute Substanz. Und kam wie gerufen für uns.“
Dissertori führt mit seinem Bruder neben der Villa Arnica noch das Hotel Schwarzschmied, das 1477 Reichhalter und das Mondschein in Bozen – und hat damit in Sachen Hoteltipp Südtirol für beinahe jeden Geschmack etwas Passendes zu bieten.
Dissertori verwandelte die Villa in ein kleines Boutique-Hotel mit gerade mal zehn Zimmern und Suiten. Zu klein im Vergleich zum angrenzenden, 70 Zimmer großen Schwarzschmied? Aber nein. „Menschen, die hierherkommen, suchen genau diese Ruhe und Exklusivität der Villa Arnica“, sagt der Hotelier.
Einmal in der Woche, am Samstagnachmittag, steht für alle Naturliebhaber und Interessierte eine Führung über den Gemüseacker auf dem Programm. Die These: Zwischen Salatköpfen, Tomaten und Zucchini ist er ganz nah – der Boden der Tatsachen.
Südtirol ist Ihr Place to be? Dann hätten wir hier noch →5 Hoteltipps für den Winter. Mehr Infos und Bilder zur Villa Arnica finden Sie in unserer ersten großen →OUTDOOR Edition.