Alles, außer langweilig!, lautet die Devise, wenn es um die Gestaltung von Kinderzimmer-Wänden geht. Und weil die Möglichkeiten beinahe grenzenlos sind, zeigen wir Ihnen hier einige unserer Lieblings-Ideen inklusive handfesten Profi-Tipps.
Befragt man den Nachwuchs, wie die Wände im Kinderzimmer gestaltet werden sollen, bekommt man meistens Antworten, welche die eigenen ästhetischen Ansprüche eher weniger zufriedenstellen (wir sagen nur „Alles in Glitzer-Elsa-Blau“… ). Da heißt es, Kompromisse zu finden und lieber in entsprechende Accessoires zu investieren. Elsa ist schließlich spätestens mit Ronja Räubertochter wieder abgemeldet. Architektin und Innenarchitektin Angelika van Putten empfiehlt: „Intensive Farben und Glitzer können wunderbar in Bildern, Kissen oder auch großen Wandgrafiken integriert werden. Dabei zeigt die Erfahrung, dass Trends wie Glitzerrosa, das mit sechs Jahren noch begeistern kann, mit zehn Jahren oft schon als ‚out‘ empfunden wird. Deshalb sollten Kinderzimmer so gestaltet werden, dass sie sich im Laufe der Zeit mit den Bedürfnissen und Vorlieben der Kinder verändern können.“

Gelbe Wände fördern die Kreativität und heben die Stimmung. Gleich zwei gute Gründe, um die Farbe fürs Kinderzimmer zu wählen. Hier: Colors of Intuition, No. 7 von PNZ.
Geschichten erzählen mit Tapeten
Tapeten bringen Farben und Muster ins Kinderzimmer und entführen in andere Welten. Mit dem entsprechenden Motiv fühlen sich die Kleinen in ihrem Zimmer wie im Dschungel, im Weltall oder im Wald. Ist das Lieblings-Design ausgewählt, stellt sich nur noch die Frage, an welche Wand es soll. „Ich empfehle die Wand auszuwählen, die beim Betreten des Zimmers als erstes ins Blickfeld kommt. Aus dieser Tapete zieht man dann ein oder zwei Farben, die in ihr vorkommen, und streicht damit die restlichen Wände sowie die Decke. Die Tapete sollte dabei als Farbvorlage für weitere Raumbestandteile dienen, sodass das Gesamtbild harmonisch wird“, erklärt Angelika van Putten.
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Farbe an die Wand: Worauf man achten sollte
Sie streichen lieber statt zu kleistern? „Beim Auswählen der Farben sollte die Himmelsrichtung und der Lichteinfall berücksichtigt werden. Bei Südausrichtung machen auch kühlere Farben eine gute Atmosphäre, während bei Nordausrichtung eher warme Töne empfehlenswert sind. Achten Sie darauf, leicht gedeckte Farben in harmonischen Abstufungen zu wählen – vermeiden Sie reine, knallige Farben wie Signalrot, Blau oder Grün“, erklärt Angelika van Putten.
Der Blick nach oben
Ein weiterer Rat der Expertin: „Betrachten Sie das Zimmer aus der Perspektive des Kindes, also aus dessen Augenhöhe. In Räumen mit hohen Decken kann ein Farbwechsel auf der Wand helfen, den Raum optisch auszugleichen und den Horizont näher zu rücken. Die Decke sollte ebenfalls nicht vergessen werden. Sie hat großes Potenzial, den Raum mitzugestalten, wird jedoch häufig übersehen. Eine farbige Decke kann erstaunliche Wirkung erzielen und den Raum entweder höher oder niedriger erscheinen lassen. Besondere Muster auf der Decke sorgen zudem für eine ganz spezielle Atmosphäre.“

Villa Nova (Weltraumdesign)
Bunt oder lieber neutral?
„Einfarbige Wände beruhigen den Geist, während eine farbenfrohe Wand die Fantasie anregt. Das Gleichgewicht ist der Schlüssel zur Schaffung eines Raums, in dem sich Kinder sowohl entspannen als auch spielen können“, sagt Dominic Myland, Geschäftsführer des Farbhestellers Mylands. Interiordesignerin Angelika van Putten empfiehlt: „Es ist ratsam, sich im Vorfeld genau zu überlegen, wofür das Zimmer hauptsächlich genutzt werden soll: schlafen, spielen – ruhig oder lebendig? Hausaufgaben? Oder bei älteren Kindern ein Rückzugsort für Treffen mit Freunden? Nach diesen Bedürfnissen sollte die Gestaltung des Zimmers ausgerichtet werden. In Räumen mit mehreren Funktionen kann man mit unterschiedlichen Farbhintergründen die Zonen voneinander abtrennen oder besser definieren.“

Neutrale Farben wie Lavender Garden von Mylands bieten eine ruhigen Pastellhintergrund, der sanft genug ist, um als neutral zu funktionieren. Wer mag, streicht auch die Möbelstücke passend.
Und noch ein Tipp von Dominic Myland für alle Eltern, die schon mal erfolglos versucht haben, die Malkünste der Kids wieder von den Wänden zu entfernen: „Abwischbare, strapazierfähige Farben, wie beispielsweise unsere Marmor-Matt-Emulsionen, sind gerade für das Kinderzimmer ideal. Man kann sie regelrecht schrubben, ohne dass die Farbe oder der Glanz beeinträchtig werden.“
Gesundes Raumklima
Egal, für welche Wandgestaltung Sie sich entscheiden: Gerade im Kinderzimmer sollten Sie beim Kauf von Farbe & Co. auf wohngesunde Materialien und Bestandteile achten. Das bedeutet: PVC-, lösemittel- und formaldehydfreie Tapeten, Tapetenkleister ohne Zusätze, wasserbasierte Farben. „Minimale Emissionen sind für die Sicherheit im Kinderzimmer das A und O“, sagt Dominic Myland. Orientierung gibt hier unter anderem das „Blauer Engel“ Siegel.

The Quest von Wall & decò wird auf organischem Bio-Vinyl-Tapetensubstrat gedruckt.
Noch mehr Ideen für die Kinderzimmer-Wand
Tafel, Magnetwand, Klettergerüst, Bildergalerie – wie wär`s mit einer Extraportion Kreativität?
www.studiovanputten.de / @studiovanputten
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