Streifen kommen nie aus der Mode und tun einfach gut. Für alle, die mit dem klassichen Muster etwas wagen möchten, haben wir den Münchner Einrichter und Streifen-Experten Sebastian Zenker nach Stylingtipps befragt.

Streifen gehören zu den ältesten Mustern der Welt, sind sowohl zeitlos als auch immer wieder in Mode. Doch wie wirkt das Muster im Raum und womit lässt es sich am besten kombinieren? Wir haben einen gefragt, der es wissen muss: Einrichter Sebastian Zenker hat Streifen zu seinem Markenzeichen gemacht: „Angefangen hat es glaube ich mit dem Entwurf meines Logos, ein abstrahiertes Z in schwarz-weißen Streifen. Seither sehe ich sie überall. Und Streifen begleiten mich nicht nur, sie inspirieren mich.“

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Einrichter und Streifen-Guru Sebastian Zenker

Herr Zenker, was genau mögen Sie an Streifen so sehr?
Dass sie klassisch und dabei wandelbar sind. Streifen sind eigentlich ein sehr altes, strenges und auch archaisches Muster. Sie sind aber auch extrem wandelbar und lassen sich modern interpretieren, zum Beispiel indem man sie nicht wie gewohnt horizontal oder vertikal einsetzt, sondern diagonal. Ich finde Streifen einfach cool und lässig. Ein Muster, das einen kleinen Kick gibt – auch wenn es nur in Form eines Kissens integriert wird.

„Streifen geben immer einen kleinen Kick.“

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In der Time Tagesbar in München kombinierte Zenker Blockstreifen mit intensiven Farben und ungewöhnlichen Oberflächen.

Womit lassen sich Streifen am besten in einem Raum integrieren?
Das sie meist den Ton angeben – am besten mit einzelnen Accessoires beginnen. Wie im Fall einer gestreiften Bluse kann man so Tag für Tag entscheiden, ob man Lust auf das Muster hat. Ich bin ein Freund von mutigen Interieurs, deshalb bin ich auch nicht zögerlich mit Farben und Streifen. Eine Muster-Tapete ist eine wahnsinnig tolle, wenn auch etwas aufwendigere Lösung. Damit kommt gleich Stimmung und Textur in den Raum.

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Elegantes Setting in der Küche: Tapete Estelle von Sandberg.
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Marquee Stripes von Cole & Son in einer dominant-eleganten Black and White Version.
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Sebastian Zenker inszeniert in seinem Münchner Showroom Schwarz-Weiß-Streifen in der Diagonale (Tapete von Graham & Brown)
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Für Mutige: Tapete Cherry Bomb von Wall and decò
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Was machen Streifen mit einem Raum?
Es ist etwas dran, dass Längsstreifen strecken und Querstreifen dick machen – ein niedriger Raum kann mit vertikalen Linien zum Beispiel höher wirken. Auch Blockstreifen können eine tolle Aussage sein – in der horizontalen Ausrichtung wirken sie beruhigend. Sicher ist auch: Streifen sind niemals dezent.

Für welche Räume eignet sich das dominante Muster?
Da gibt es keine No-Gos. Streifen tun immer gut und ihre Aussage lässt sich leicht steuern. Wichtig ist die Stärke der Linien und deren Ausrichtung.

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Schmuckdesignerin Suzanne Syz zeigt in ihrem portugiesischen Ferienhaus, wie der Look mutig und harmonisch zugleich kombiniert werden kann.

Womit sollte man das Dessin kombinieren?
Mit klaren Flächen, die durchaus bunt sein dürfen. Man kann Streifen auch mit anderen Mustern mixen, dafür braucht es aber etwas Übung. Am liebsten spielen sie mit anderen grafischen „Freunden“.

Was assoziieren Sie eigentlich mit Streifen?
Den Sommer! Wir hatten als Kinder immer blau-weiß-gestreifte Badetücher.

www.sebastianzenker.com