Wiederholungen gelten eigentlich als banal. Das Label Marimekko zeigt auf farbenfrohe Weise, warum sie dennoch ihre Berechtigung haben.
Aller Anfang ist schwer. Das musste auch Armi Ratia feststellen, als sie in den 50er-Jahren junge Künstler engagierte, um gemeinsam mit ihnen Stoffe für die Firma ihres Mannes zu entwerfen. Ihre farbenfrohen und prägnanten Designs fanden zwar viele Bewunderer, doch der erhoffte Erlös wollte sich nicht einstellen. Kurzerhand entschied Armi, die Stoffe in einer Fashionshow zu präsentieren – noch am selben Tag waren alle Stücke verkauft. Fünf Tage später gründete sie ihre eigene Firma: Marimekko. Heute ist das Designhaus weltweit bekannt – in Finnland gibt es kaum jemanden, der nicht etwas aus den Fashion- und Interior-Kollektionen besitzt oder einmal besessen hat.
„Es ist uns wichtig, über den Tellerrand hinauszuschauen. Marimekko ist nicht nur eine Marke, wir sind ein Phänomen“
Designdirektorin Minna Kemell-Kutvonen erklärt, dass es entscheidend sei, sich nie vor Neuem zu verschließen, zugleich aber die eigene Geschichte im Blick zu behalten. So kehren signifikante Muster wie Blumenprint „Unikko“ immer wieder, erfinden sich mit modernen Farbkombinationen aber neu. Schließlich braucht ein Kultlabel auch einen gewissen Wiedererkennungswert.
Das Porträt erschien erstmals in DECO HOME 1/2019. Mehr Infos: www.marimekko.com