Für die Hamburger Einrichterin Sabine Stelling geht es Weihnachten nicht um ständig neue Dekorationen, sondern um nachhaltige Weihnachtsdeko und überraschende Geschmackserlebnisse. Hier verrät sie ihre Styling-Tipps.

Die großen Räume gehen ineinander über, warme Wandfarben fassen optisch alles zusammen.
Nachdenken über nachhaltige Weihnachtsdeko
Auch wenn Sabine Stelling zu Weihnachten leidenschaftlich gerne dekoriert, hat das Fest für sie vor allem etwas mit einer inneren Haltung zu tun. „Da geht es um Nächstenliebe und Toleranz, beides sollte uns sowieso das ganze Jahr über wichtig sein“, sagt die Einrichterin. Und spricht ein weiteres Thema an: „Nachhaltigkeit, darauf achte ich auch, indem ich beispielsweise nicht jedes Mal eine neue Deko in der Trendfarbe kaufe, sondern Vorhandenes neu mische. Im Moment bin ich total begeistert von der Kombination von Schwarz und Gold mit Akzenten in Rot.“

Im besten Sinne markant ist die Ahornkonsole mit gedrechselten Beinen aus der Werkstatt von Ehemann Andreas.
Den zweieinhalb Meter langen Esstisch schmückt sie gerne opulent mit einem Strauß aus japanischer Schirmtanne und bizarren Lebensbaumzweigen. Ihr Konzept ist einfach und funktioniert:
„Ich mag zu Weihnachten alles, was echt ist, dann entsteht sofort ein Gleichklang. Ich mische am liebsten unterschiedliche Nadelbaumarten. Dazu gibt es jede Menge Kerzen“

Kerzen, Goldglanz und Koniferenäste machen die Kaminecke weihnachtlich.
Das Weihnachtsessen ist eine Gemeinschaftsproduktion
Es ist für vier Personen gedeckt, sie und Ehemann Andreas erwarten zwei enge Freundinnen. Seit Sabine Stelling ihr Einrichtungsgeschäft aufgegeben hat, das sie bis vergangenes Jahr im Hamburger Stadtteil Eppendorf führte, kann sie ihre Zeit flexibler einteilen. Mittlerweile arbeitet sie als Interiorberaterin. Und freut sich heute auf ihre Gäste. Suppe und Hauptgericht hat sie vorbereitet, der Besuch bringt den Nachtisch mit. „Für uns ist eine Feier inzwischen meist eine Gemeinschaftsproduktion mit überraschenden Geschmackserlebnissen“, erzählt sie.
Wohnen im Showroom
Im Nebenzimmer hat sie ein kleines Atelier mit Stoffmustern und Möbelkatalogen eingerichtet. Ihre Kunden empfängt sie daheim. „Einen besseren Showroom als unser Zuhause kann ich mir nicht wünschen“, stellt sie fest. Vor über zehn Jahren mietete die dreiköpfige Familie die 180 Quadratmeter große Altbauwohnung mit fast vier Meter hohen Decken, Stuck sowie altem Parkett- und Dielenboden. Nach einer aufwendigen Renovierung übernahm Sabine Stelling die Gestaltung – das war genau ihr Ding.
Stoffe verändern im Nu den ganzen Look
Bis heute verändert sie die Wohnung immer wieder aufs Neue. „Ursprünglich komme ich ja aus der Mode, schon als Kind hatte ich einen absoluten Stofffimmel“, erzählt sie. Exklusive Marken wie Jim Thompson, Élitis, Gastòn y Daniela oder Lelièvre finden sich in ihrem Portfolio. „Ein Bezug für den Sessel, ein paar neue Kissen, und schon verändert sich der ganze Look. Wenn ich etwas sehe und der Funke überspringt, passt das Stück in der Regel auch zu unserer Einrichtung, das habe ich im Gefühl.“
Der eigenen Intuition zu vertrauen, das empfiehlt sie übrigens auch ihren Kunden. In ihrer Wohnung finden sich gesammelte Gemälde, Reisemitbringsel, dazu Einzelstücke aus der Werkstatt von Andreas Stelling wie der Esstisch. Zusammen mit geerbten Designklassikern und Möbelraritäten entsteht ein organisch gewachsenes und stimmiges Gesamtbild. In den Räumen, die teilweise ineinander übergehen, dominieren warme, gedeckte Farben. Vor dieser Kulisse kommen einzelne opulente Stillleben gut zur Geltung – im Ganzen jedoch prägt elegante Zurückhaltung das gut ausbalancierte Interieur.

Einrichterin und Stoff-Enthusiastin Sabine Stelling
Fotos: Mirjam Fruscella / Text: Beate Boehm
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