Die Weihnachtssaison steht vor der Tür, eingeleitet durch das auch hierzulande immer beliebter werdende Thanksgiving Dinner am 24. November. Für eine stimmungsvolle Weihnachtsdeko stellt unser liebster Münchner Blumenexperte Herr Wismayer fest: Amaryllis geht gerade immer, aber sie darf auch mal ungewöhnlich kombiniert werden. Hier kommen seine handfesten Tipps und vielfältige Inspirationen.

Weihnachtsdeko mit Blumen: Tipps vom Profi

Schon häufig hat Herr Wismayer für Blumen in unseren Fotoproduktionen bewiesen, dass er ein feines Händchen für alles Blühende hat. Pünktlich zum Start der Weihnachtssaison verrät er uns ein paar Tipps für eine stimmungsvolle Deko mit Blumen – und viel Grün!

Gibt es gerade Trends bei der Weihnachtsdeko mit Blumen? „Man sieht gerade vermehrt Pastelltöne und nach wie vor auch Glitzer, zum Beispiel bei Pinienzapfen mit feinem Frosting. Aber die beliebteste Kombination ist nach wie vor Rot-Grün-Frisch. Für die meisten sind das einfach die Weihnachts-Emotionsfarben, ob es nun Trends gibt oder nicht. Da kann das Pastell noch so kommen.“

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Inspiration und Türfarbe: Farrow & Ball

Wie lässt sich das Klassische mit wenigen Mitteln auffrischen? „Wir sind da eher zurückhaltend, aber die gezuckerten Zapfen sind eine gute Möglichkeit. Oder wir geben gerne mal etwas mit Blattgold dazu. Man kann auch frische Nuancen einfangen, wenn man farbverwandt beimischt: dem Rot beispielsweise ein Pink zur Seite stellt oder auch etwas Dunkleres. Mehrfarbig, aber nicht bunt.“

Gibt es eine bestimmte Blume, die gerade besonders geeignet sind? „Die Amaryllis ist nach wie vor Highlight. Die gibt es jetzt in ganz vielen verschiedenen Farben. Eben auch Pastelltöne oder dunkles Rot, Blutrot. Ein totaler Renner gerade.“

Und vielleicht noch etwas Feineres zur Kombination? „Ich würde sagen Eukalyptus ist noch immer der Hit, in allen Varianten. Aktuell in der Vorweihnachtssaison macht sich auch der violette Liebesperlenstrauch sehr gut, im Dezember ist allerdings Schluss damit. Für alle, die vielleicht nicht gleich voll ins Weihnachtsthema einsteigen, aber mit der Amaryllis etwas machen möchten. Einen ähnlichen Effekt haben Beeren, solange es sie noch gibt: Hagebutten oder ganz dunkelblauer Liguster. Der klassische rote Zweig zur klassischen Amaryllis – das kann schnell too much sein. Super auch: Leukadendron aus Südafrika, auch Kapgrün genannt. Da gibt es ganz viele verschiedene Grüntöne oder Dunkelrot. Der ist noch nicht so winterlich, aber ganz cool.“

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Amaryllis-Inspiration und Bild: Hästens

Wie gehen Sie bei der Zusammenstellung eines Tischgestecks vor? „Natürlich ist ausschlaggebend, was drumherum steht, wonach ich mich richten kann. Soll es mehr Natur sein oder in die Glitzer-Geschichte gehen?“

Wie kann man das gerade so angesagte Naturthema schön festlich gestalten? „Mich persönlich spricht das sehr an und das verkaufen wir auch gut. Klar, die Seidenkiefer passt da super. Oder Pinienzapfen auf dem Tisch gelegt, die fein nach Harz riechen. Und auch hier passt Amaryllis. Für den Style würde ich eher mehrere kleinere Sträuße auf dem Tisch verteilen. Schön sind auch Misteln, grün mit weißen Beerchen dran. Einfach verschiedene Grüntöne zu mischen ist für mich schon elegant und weihnachtlich. Und natürlich wichtig für die Stimmung: Kerzen, Kerzen, Kerzen.

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Foto: Sabrina Rothe. Aus unserer Homestory →Weihnachten auf Schloss Ludwigseck

Das würde in der Einrichtung wohl dem skandinavischen Stil entsprechen. Wie sieht es mit dem Gegenteil aus, Velours, tiefe Farben, viel Messing und Gold – was passt da am besten? „Ich finde ja das Natürliche passt zu beidem gut. Wenn es aber üppiger sein soll, würde ich eher in einem Gesteck bündeln, ein schmales, längliches Centerpiece, wie ein Band auf dem Tisch. Hier passt wieder die Amaryllis besonders gut, weil sie schon etwas Aufregendes an sich hat. Dazu aber mehr Prunk geben, beispielsweise in Gold getauchte Hortensien. Das hat schon was von Schloss Linderhof, dezent ist da nichts mehr. Aber Grün muss auf jeden Fall immer dazu, etwa Kiefer, sonst lebt das Ganze einfach nicht. Schön dazu wären auch Kugeln in verschiedenen Farben. Hier ist mehr tatsächlich mehr.

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Opulenter Weihnachtsbaum. Styling: Marika Antestberger. Foto: Jan Schmiedel

Inspiration in Bildern: die florale Tischdeko

Blumen auf dem Tisch sind natürlich die naheliegendste aller Platzierungen für die floralen Wunderwerke, allerdings nicht wirklich an Weihnachten, wo oftmals eher Zweige und viel Grün für Tafelfreuden sorgen. Dass es auch anders gehen kann, zeigen unsere vielfältigen Beispiele – vom dicht gepackten, opulenten Strauß bis zu liegenden Hortensien oder Akzentplayern in kleinen Vasen. Oder wie wäre es mit einem Serviettenring aus feinen Blüten?