Mit Hingabe versetzt Maja Højer ihr Heim in einen modern-gemütlichen Weihnachtsmodus. DECO HOME Autorin Julia Strauss entlockte der dänischen Interiordesignerin die besten Styling-Tipps.

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Die Kalkfarbe „Frisgoen“ von L’Authentique gibt dem Kaminzimmer eine gemütliche Atmosphäre. Sofa von Parker Knall, Coffee Table von Indiska

Facelift für eine Gründerzeitvilla

Zusammenzuziehen ist in jeder Beziehung ein großer Schritt. Bei Ole Nielsen und Maja Højer war zumindest die grundlegende Frage schnell geklärt: Ole lebte in einer alten Villa am Rand der schwedischen Stadt Helsingborg, die nur darauf wartete, mit Familienleben gefüllt zu werden. Von dem 1905 erbauten Haus hat man eine herrliche Aussicht über den Öresund bis hinüber zur dänischen Küste – wo Maja ihre Einrichtungsboutique betreibt. Der Ort für das gemeinsame Glück war also schnell gefunden. Das Innenleben der Villa konnte jedoch ein ordentliches Update gebrauchen. Kein Problem für Hygge-Spezialistin Maja.

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Das Haus liegt hoch über der Stadt mit Blick bis nach Helsingør in Dänemark

Große Umbauten waren nicht notwendig, die optimalen Raumfluchten und die Aufteilung der Zimmer zeugten schon von der Absicht der Architekten, hier ein lebenswertes Haus zu errichten. Stattdessen wurde es eine Renovierung der kleinen Schritte, die den klassischen Charakter der Villa unterstrich und mit modernem Interieur kombinierte.

Besonders auffällig: der pointierte Einsatz von eleganten Accessoires wie farbigem Kristall, getönten Spiegeln oder Kissen aus opulenten Samtstoffen. Maja liebt diesen Neo-Art-déco-Stil, – er passt ausgezeichnet zu Altbauwohnungen, bringt aber gleichzeitig nicht zu schwere Stil-Kalorien mit sich. Gerade in der kalten Jahreszeit ist es wichtig, sich mit solchen Wohlfühl Materialien zu umgeben, findet das Paar.

Landhauselemente treffen auf moderne Möbel

Das Haus verströmt in der nordischen Dunkelheit eine wohnliche Wärme und wirkt wie eine behagliche Weihnachtsvilla, in der sich nicht nur skandinavische, sondern auch angelsächsische Landhauselemente vereinen. So wurde auch Oles Vorliebe für den Charme alter Herrenhäuser berücksichtigt. Davon zeugen etwa die niederländischen Ölgemälde, die er früher mal auf Auktionen gekauft hatte und die heute für eine aristokratische Note sorgen – sowie für einen spannenden Kontrast zu den modernen Möbeln.

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Der moderne Look wird mit Ölgemälden kontrastiert. Sofa von Missoni, Sessel von Maja Bøgh Vindbjerg für Missoni

Subtile Farben mit großer Wirkung

Auch die Küche trägt die Handschrift des Hausherren, die großartige französische Porzellanspüle mit den historischen Armaturen ist Oles ganzer Stolz. Mit besonders viel Sorgfalt ging Maja die Auswahl der Wandfarben für die einzelnen Zimmer an. Die beiden Wohnräume im Erdgeschoss etwa haben so eine ganz unterschiedliche Atmosphäre bekommen. Einmal entschied sich das Paar für urbanes Grau. Der Farbton „Duinen“ des Herstellers L’Authentique versetzt den ganzen Raum in eine angeregte Stimmung und verträgt sich deshalb gut mit dem Sofa von Piero Lissoni und dem Glastisch von Rolf Benz. Botschaft? Contemporary!

Die sanften Grüntöne einer speziellen Kalkfarbe hingegen, mit der das zweite Wohnzimmer gestrichen wurde, sorgen zusammen mit dem offenen Kamin und vielen Kissen und Decken für Instant-Gemütlichkeit.

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Leseecke mit Blick über den Öresund. Stuhl und Hocker von Word in hellem Pink sorgen für Abwechslung
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Der Vorbau zum Garten hin wurde im gleichen Grünton wie das Wohnzimmer gestrichen
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Maja in einem ruhigen Moment in der Sofaecke
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Zum antiken Esstisch bilden die Stühle „Louis Ghost“ von Philippe Starck einen lebendigen Kontrast
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Die Mischung aus modern und traditionell setzt sich auch im oberen Stockwerk fort. Die Replik von Vermeer „Mädchen mit dem Perlenohrring“ stammt von einer Auktion
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Alles im Einklang dank Lagom-Gebot

Das vielleicht Erstaunlichste ist die ungekünstelte Harmonie, die die Vila trotz der unterschiedlichen Stilrichtungen ausstrahlt. Es beweist einmal mehr, dass  sich viele Vorlieben vereinen lassen, solange das schwedische Lagom-Gebot eingehalten wird. Dies besagt, dass man nichts übertreiben und alles im Einklang mit anderem gestalten sollte. Unter diesem Motto finden nicht nur zwei Liebende, sondern auch Nostalgie und Zukunft unter einem Dach zusammen!

Text: Julia Strauss / Fotos: Iben und Niels Ahlberg