Ostern ist ein süßes Fest der Freude – wörtlich gemeint. Und wenn Schokoeier und Co. von guter Qualität sind, siegt der Genuss über das schlechte Gewissen. In Vorbereitung auf die Feiertage haben wir bei unserer liebsten Pralinenmanufaktur Sawade Berlin reingeschaut. Hier erzählen wir euch, was sie besonders macht.
Historisch wertvoll: die Geschichte von Sawade Berlin
Beim Anblick der modernen, goldplattierten und marmorierten Verpackungen würde man nicht unbedingt auf die Idee kommen, dass die Pralinenmanufaktur die älteste ihrer Art in der Hauptstadt ist. Bereits 1880 gründete Ladislaus Maximilianus Ziemkiewicz, frisch inspiriert von einer Lehre in Frankreich, seine Fabrik mitten in Berlin. Wenig später folgte das erste Geschäft am noch heute berühmten Boulevard Unter den Linden. Der Confiseur benannte sie nach seiner eleganten Nachbarin, Madame Marie de Savadé – über ihre Beziehung kann heute nur gemutmaßt werden. Nachdem unter anderem Prinz Georg von Preußen die damals noch unbekannten Leckerbissen für sich entdeckte, wurde Ziemkiewicz nur sechs Jahre nach Gründung zum Königlichen Hoflieferanten ernannt.
Und heute?
Die Konkurrenz ist zweifellos enorm gewachsen, doch die Macher in dieser Manufaktur haben sich einen Anspruch erhalten, der heute vielleicht mehr wert ist als jemals zuvor: traditionelles Handwerk, gepaart mit natürlichen Zutaten und einem steten Drang zur nachhaltigeren Produktion. Die bewusst festen und schick gestalteten Schachteln können und sollen nach Leerung zweckentfremdet werden, statt in den Müll zu wandern. Auch werden die Kartons nach und nach mit Braille-Schrift versehen, um Sehbehinderten Menschen die Nutzung zu erleichtern.
Altes Handwerk, frisch ausgeführt
In der Produktion, die sich seit den 1970er Jahren in Reinickendorf findet, wird komplett auf chemische Konservierungsstoffe oder klimapolitische Gräßlichkeiten wie Palmöl verzichtet. Leider nicht selbstverständlich: Hier ist die Butter echt und die Sahne frisch. Mandeln kommen vom Mittelmeer statt aus Kalifornien, Marc de Champagne und Kirschlikör aus Europa. Doch all die schönen Zutaten wären wertlos, wenn es nicht Hände gäbe, die fähig sind, sie zu verarbeiten. Daher wird der Konfisseur:innen Nachwuchs beständig selbst herangezogen. Da wird geigelt, getrüffelt, gespritzt, Ganach angesetzt oder Walnuss für Walnuss gelegt. Und feine Dinge wie von Hand eingeschlagener Blätterkonkrant kann man tatsächlich auch nicht überall lernen.
Man ahnt es längst: Die DECO-Redaktion gehört zu den ausgesprochenen Fans dieser Manufaktur und daher haben wir uns zu Festen wie Ostern und Weihnachten die kulinarisch einzig wertvolle Devise auf die Fahnen geschrieben: Gerne weniger, aber dafür gut.