„Minimalistisch parisisch“ sollte das Interiordesign des neugebauten Hauses in British Columbia werden. Doch es kam ganz anders und ist heute eine elegante Variante von dem, was man gemeinhin als eklektischer Wohnstil kennt. Eine Geschichte von Schachbrettböden, Scooby-Doo-Treppen und Vintagedesign.
Eine Mischung aus alt und neu, ein bisschen Nostalgie, ganz viel Gemütlichkeit, zeitgenössische Stilelemente und geschichtsträchtige Vintage-Stücke – so lässt sich der Begrifflichkeit eklektischer Wohnstil für dieses Projekt definieren. Damit die vermeintlich wilde Zusammenstellung elegant wirkt, bedarf es eines klaren Designs, das auf einer beständigen Material- und Farbauswahl basiert. Dass diese aber durchaus in jedem Raum anders oder neu interpretiert werden kann, zeigt Interiordesignerin Kelly Deck in diesem Familienhaus in West Vancouver.
So funktionieren klassische Elemente im Neubau
Der dreistöckige Neubau gliedert sich in ein Untergeschoss mit Ruhe- und Fitnessräumen, ein oberes Stockwerk mit Schlafzimmern und Bädern und das Erdgeschoss. Hier befinden sich zwei Büros, eins nördlich und eins südlich vom Foyer, sowie der zweistöckige Wohnbereich „The Great Room“, Küche und Esszimmer. Ist Letzteres eher traditionell mit Tapete dekoriert und für gemeinsame, gemütliche Familienmahlzeiten bestimmt, werden an der schwarzen Kücheninsel Snacks serviert und Gespräche initiiert – dazu passen die Akzenthängeleuchten, die der Küche das Ambiente eines ehrwürdigen Kaffeehauses verleihen.
Der Flur im schwarz-weißen Schachbrettmuster war, sowie die Kamine und Holzdecken, ebenfalls eine klassische Designidee für die neuen Wände.
Der rote Faden? Schwarz und Weiß
Die Farbwelt umfasst vor allem schwarze und weiße Töne, die um neutrale und braune Akzenten ergänzt werden. Und das in jeder denkbaren Kombination. Paradebeispiel: die beiden Büros. Dunkle Wände und Decken für den Hausherren bekommen mit einzelnen bunten Accessoires einen spielerischen Touch, während im Büro der Hausherrin helle Farben und weiche Formen vorherrschen. Der Einsatz dunkler Materialien unterbricht das sonst cleane Bild jedoch – beginnend beim schwarzen Türrahmen über bronzefarbene Leuchten bis hin zur schwarzen Vorhangstange. Auch im Bad sowie in den Schlafzimmern wurde die Schwarz-Weiß-Kombi weitergeführt. In diesen Räumlichkeiten sind es Teppiche, die das Colour-Blocking durch ihre Muster und Farben auflockern.
„The Great Room“ und „Scooby-Doo-Treppe“
Das Wohnzimmer, der sogenannte „The Great Room“, verbindet nicht nur die Familie, sondern auch verschiedene Räumlichkeiten. Eine Brücke, die sich über dem Wohnbereich befindet, ist auf der ersten Etage das Mittelstück zwischen den vier Kinderzimmern und dem Hauptschlafzimmer der Eltern.
Und das kann gleich zwei Highlights vorweisen, nämlich das hohe Deckengewölbe und eine Wandverkleidung, die sich öffnen lässt. Diese Tricktür ist wiederum das Ergebnis der wohl größten Herausforderung des Interiordesignprojekts von Kelly Deck: eine versteckte „Scooby-Doo“-Treppe. Die Stufen beginnen im Büro des Hausherren hinter einem Bücherregal und enden eine Etage höher.
www.kellydeck.com / @kellydeckdesign
Fotos: Ema Peter Photography / Styling: Debbie Frederickson
Bauleitung: IGK General Contracting / Architekten: Formwerks Architecture
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