Weihnachten im Schloss – der ultimative Traum aller Märchen-Liebhaber. Im hessischen Hause von Gilsa duftet es in der Vorweihnachtszeit nach Quittenbrot, während Bachs Oratorien leise durch die Hallen klingen. Treten Sie ein!
Während das Quittenbrot noch auf dem Blech trocknet, wird bereits emsig der Teig für die Deckelplätzchen mit Johannisbeergelee ausgerollt. „Wir mögen die klassischen Sorten am liebsten“, verrät Schlossherrin Tanja von Gilsa. „Quittenbrot und Deckelplätzchen dürfen in keinem Jahr fehlen, die Rezepte sind ein altes Familiengeheimnis.“
Traditionsreich ist nicht nur das Weihnachtsgebäck, sondern auch der Ort, an dem es zubereitet wird: Um 1400 als eine der letzten Schutzburgen auf Anordnung des Landgrafen Ludwigs I. von Hessen gebaut, befindet sich Ludwigseck bereits seit 23 Generationen im Besitz der Familie. Die Bezeichnung als Schloss ging mit Ende des Dreißigjährigen Krieges einher, weil die Burg seither nur noch repräsentativen Zwecken diente.
Den Alltag verbringt Einrichterin Tanja von Gilsa mit ihrem Mann und den vier Kindern seit 13 Jahren im wettergeschützteren Ostteil des Schlosses, das zuletzt im 18. Jahrhundert dauerhaft bewohnt wurde. Im Optimalfall glänzt Ludwigseck ab dem ersten Advent in voller Weihnachtsmontur: üppige Kränze, Kerzenlicht, selbst gebastelte Papiersterne und eine Auswahl aus über 100 Nussknackern – während Bach und Händel ihre Oratorien zum Besten geben.
Heiligabend versammelt sich die ganze Familie im großen Salon des Westflügels: Der Raum schimmert in sanftem Schein und beherbergt eine stattliche Tanne aus dem eigenen Wald. Die Geschenke finden sich nicht wie üblich darunter, sondern auf dem geschmückten Gabentisch eines jeden Familienmitglieds. Und wenn das Glöckchen erklingt und sich alle an der gedeckten Tafel versammeln, wird mit Champagner auf Weihnachten angestoßen. Das hat so Tradition.
Inneneinrichtungen Casanier: www.casanier.de
Fotos: Sabrina Rothe / Styling: Frauke Jank
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