Lange Zeit als kurzlebige Erstausstattung abgestempelt, haben einige Entwürfe des schwedischen Möbelhauses längst Kultstatus. Zu welchen Preisen Vintage Ikea heute über die Theke geht und wie der Hersteller mit Kollektion „Nytillverkad“ sein Design wieder einmal demokratisiert.
Wir verraten nichts neues, wenn wir sagen: Vintage-Design boomt! Das Gute daran ist, dass so wieder mehr Individualität einzieht (auch wenn in Zeiten von Social Media selbst Vintage Design nicht ganz gefeit vor inflationären Inszenierungen in immergleichen Ästhetiken ist – Stichwort: Togo). Weniger gut: Wie immer bestimmt die Nachfrage den Preis. So werden Flohmarkt-Schnapper mehr und mehr zur Ausnahme und selbst Vintage Ikea Entwürfe, wie der 1983 entworfene Sessel „Järpen“ von Niels Gammelgaard, erzielen heute Höchstpreise von bis zu 500 Euro pro Stück. Regal „Guide“, ebenfalls aus der Feder des Dänen, wird heute sogar für bis zu 1300 Euro auf Vintage-Plattformen gehandelt. 1985 waren es umgerechnet gerade einmal 65 Euro.

Ein Auszug aus dem Ikea-Katalog von 1985. Im Hintergrund: Regal „Guide“
Vintage Ikea – Back for good
Seit seiner Gründung um „demokratisches Design“ bemüht, macht der schwedische Möbelhersteller nun auch sein Vintage Design wieder der breiten Bevölkerung zugänglich. Zeitgleich bedient Ikea damit den wachsenden Wunsch nach Geborgenheit, den wir oft in Dingen aus der Vergangenheit suchen. Denn mit dem 80-jährigen Jubiläum im vergangenen Jahr werden ausgewählte Klassiker in regelmäßigen Abständen als limitierte Reeditonen neu aufgelegt.
Die mittlerweile sechste Nytillverkad-Kollektionserweiterung wird ab Februar erhältlich sein. Ausgerufenes Highlight: Regal „Byakorre“ (wer aufgepasst hat, weiß gleich: früher bekannt als „Guide“). Das minimalistische Regal kommt mit verzinkten Stahlrahmen und wendbaren Böden – eine Seite weiß, die andere anthrazitgrau. Wie beim Originalentwurf von Niels Gammelgaard setzen kräftige Farben an den Kanten Akzente und machen das sonst schlicht gehaltene Design besonders.
Ebenfalls begehrt: Sessel Dyvlinge, der 1967 unter dem Namen „Mila“ als Anti-Stress-Sessel gefeiert und heute bereits in der dritten Farbe wieder aufgelegt wurde. „Die Nytillverkad-Kollektion verbindet unser Design-Erbe mit innovativen Ideen und macht so aus Legenden neue Lieblingsstücke“, sagt Thomas Pukljak, Head of Retail Design von Ikea Schweiz. So bleibt die Kollektion den Originaldesigns treu, erfindet sie aber in auffälligen Farben und modernen Materialien neu. Und trifft damit wieder einmal den Zeitgeist.
Wer eigentlich schon alles hat, seinen vorhandenen Ikea-Möbeln aber ein Fresh-Up verleihen will, findet →hier die besten Hacks für einen individuellen Look.
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