Wie trotz widriger Wetterbedingungen kollektive Fröhlichkeit in der ganzen Stadt herrschen kann? Wenn die dänische Kreativ-Szene nebst internationaler Aussteller zu den 3 Days of Design einlädt. Wir teilen Aha-Momente, Highlights und verraten an welchem Trend-Material man aktuell nicht vorbei kommt.
Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie viel man an nur drei Tagen sehen kann und am Ende natürlich trotzdem nicht alles gesehen hat. Dabei waren wir in diesem Jahr nicht nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad, sondern auch per E-Scooter, Boot und sogar Discobus in Kopenhagen unterwegs! An gesammelten Erkenntnissen – die Teilnehmer der 3 Days of Design präsentieren sich angenehm nahbar, Erbsen sind der Snack auf Cocktail-Partys, Regenschauer verbinden kolossal – und Trends, mangelt es dennoch nicht.
In einem stillgelegten Güterbahnhof zeigte Velux mit seinem Projekt
Living Places wie Wohngebäude mit einem 3-fach niedrigeren CO2-Fußabdruck und einem besseren Raumklima gebaut werden können.
Auch das dänische Textillabel
Kvadrat widmete sich mit 12 internationalen Kreativen dem Thema Nachhaltigkeit.
Woran man einen echten Decohomie erkennt? An der ehrlichen Begeisterung für schicke Vorhangschienen (so gesehen bei
Stilling).
Tekla und Artek feierten zur 3 Days of Design 2024 die Architektin und Designerin Aino Aalto mit einer limitierten Bettwäsche-Kollektion.
Das
Hay House gehört jedes Jahr zu den absoluten Hotspots der Designtage. In diesem Jahr überraschte die Brand mit einem Pop-up-Restaurant von Locale 21 sowie einer Sneaker-Collab mit Asics.
Freudiges Wiedersehen: Die Arbeiten der jungen Textilkünstlerin
Juslin Mansula haben uns auch diesmal begeistert!
Unausgesprochene Design-Botschaft deutscher Brands war die It-Location
Framing.
Schwer zu finden, aber äußerst inspirierend: das Zuhause von Kreativdirektor
Kim Greena, der hier Entwürfe von zehn Designerinnen inszenierte.
Relaxed: Aufgrund des schlechten Wetters wurde der Lunch bei
New Works kurzerhand vom Innenhof in den Flur verlegt.
Wer es geschafft hat abseits der Hauptstraßen Bredgae und Store Kongensgade zu wandeln, konnte im Parkhuis 11 die Teppichdesigns von
Räkki Rugs bewundern.
Better together: Im
Ruby Atelier sah man Designs von Marset, Nanimarquina, Expormim und Openhouse Magazine.
Das multidisziplinäre Designstudio
Tableau lud dazu ein sich mit der Frage auseinanderzusetzen: Was macht einen Ort zu einem Zuhause?
Kurz und knapp: Die wichtigsten Tendenzen
- Der Glam der 70er ist zurück! Das betrifft nicht nur die Palette warmer Farben, sondern auch die steigende Nachfrage von Vintage-Pieces.
- Damit einher geht das hohe Aufkommen an Re-Editionen. Wobei letztere epochen-übergreifend aus den Archiven gezaubert werden.
- Holz, allen voran Eiche, kommt nicht nur bei den Dänen natürlich daher. Und darf sich gerne auch entsprechend mit der Zeit verändern. Schönes Beispiel: Die Teak-Outdoormöbel von Carl Hansen & Søn, die im Laufe der Zeit eine silbergraue Patina entwickeln.
- Streifen sind der neue Samt – und machen selbst vor Bürostühlen keinen Halt mehr.
- Die Unexpected Red Theory besteht mit Poppy-Rot den Praxistest während der 3 Days of Design 2024. Außerdem viel zu sehen: Yves Klein Blau!
Par excellence zeigte
Gubi wie der Siebzigerjahre-Style zeitgemäß wirkt und warum sich Re-Editionen so großer Beliebtheit erfreuen.
Seit jeher bekannt für schöne Holzmöbel, erfreute
Takt auch in diesem Jahr mit schönen Stücken.
Umgeben von einer selbst gestalteten Lampion-Kulisse stellte das Designer-Paar GamFratesi die neue Möbelkollektion für
Koyori vor.
Das Ästhetik und Funktion sich nicht ausschließen beweist Büromöbelhersteller
Savo.
Contemporary meets Vintage:
Dusty Deco zeigte wie der richtige Mix gelingt.
Pünktlich zur 3 Days of Design 2024 eröffnete der neue Showroom von
Verpan. Nicht nur dort tonangebend: Poppy Red!
Eine der begehrtesten Kooperationen launchte
Montana mit der beliebten dänischen Modebrand Mads Mogensen.
Eigentliches Highlight von
Carl Hansen & Søn war die Neuauflage des Spherical Beds von Kaare Klint.
Das
Ark Journal brachte eine feine Auslese internationaler Designer wie CC-Tapis und Vaarnii unter ein Dach.
Silber, Stahl, Aluminium – the hype is real
In Mailand konnte man die Tendenz zu Edelstahl-Elementen bereits deutlich erkennen. Mit Kopenhagen wurde klar, welch Omnipräsenz das Schwermetall künftig in der Interiorwelt haben wird. Denn im Gegensatz zu Gold, das außerhalb von Schlossmauern stets wohl dosiert inszeniert werden sollte, kann Silber großzügig eingesetzt werden. Überraschend daran: es wirkt in Kombination mit den richtigen Materialien (Holz, Stoff im Allgemeinen oder in Kombination mit dunklen, warmen Farben) weit weniger kühl, als man denken würde.
Möbelhersteller
Eilersen trieb den Trend gekonnt auf die Spitze!
Schmuckstück: Wandobjekt
Intoo von Anne Boysen für Georg Jensen.
Nach Espressokochern kommen jetzt auch Tassen im Edelstahl-Look daher (hier von
Louise Roe).
Sorensen Leather inszenierte die neue Kollektion feinster Leder vor einer Spiegelwand.
Zu den Highlights von Chefredakteurin Anne Gelpke gehörte der Stop bei
Fólk Reykjavik.
Nicht nur das frisch eröffnete
25hours Hotel, auch der Pop-Up Store von
Out of Use Berlin lockte Entdeckungsfreudige mit Vintage-Silberwaren in Kopenhagens neu bebautes Stadtviertel Paper Island.
Abschließned bleibt festzuhalten: Auch in Skaninavien geht es aktuell nicht ganz so reduziert zu, wie man es aus der Vergangenheit kennt. Wem das besser gefällt, bitte →hier weitergehen. So oder so gilt, erlaubt ist, was gefällt. Hey hey!
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