Können auch Trends erwachsen werden? Es scheint so. Farben, Formen und Materialien der 70er-Jahre jedenfalls kehren weniger wild, dafür aber äußert elegant zurück in die Kollektionen …

Good vibes only

Glossy Oberflächen, gedecktes Orange, Aubergine, Flokati und Vintage-Design soweit das Auge reicht – sah man die verschiedenen Elemente zu Beginn des Jahres meist nur vereinzelt, finden sie sich mittlerweile als stilsichere Grüppchen in der Einrichtung wieder. Und mit ihnen die Erkenntnis: The Seventies are back for good. Alles nur eine Phase? Wir glauben nicht. Die Rückkehr des 70er-Jahre Stils im Interiordesign ist mehr als eine nostalgische Laune. Er verbindet den Wunsch nach Individualität und Nachhaltigkeit mit einem Gefühl von Optimismus und Freiheit. Denn die charakteristischen Komponenten dieser Ära bieten einen willkommenen Kontrast zu den minimalistischen Trends der letzten Jahre und schaffen eine Wohlfühlatmosphäre, die heute mehr denn je gefragt ist.

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Die Villa Benkemoun im südfranzösischen  Arles ist eine Architekturikone aus den 1970er-Jahren ... (Foto: Diane Hymans)
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... und feiert, bis 29. September, mit der Ausstellung „1974: Passé, Present, Futur“ ihr 50-jähriges Jubiläum (Foto: Diane Hymans).
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(Foto: Diane Hymans)
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(Foto: Diane Hymans)
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Keypieces des 70er-Jahre Stils

Kühles Chrom trifft auf Fellbezüge und ikonische Mustertapeten. Farbiges Leder, Lackoberflächen und fließende, organische Formen dominieren das Bild. Der 70er-Jahre-Stil lebt von seiner einzigartigen Materialwahl und seinen unverwechselbaren Formen. Diese futuristische Ästhetik wirkt auch heute noch modern und bietet eine willkommene Abwechslung zu dem reduzierten Skandi-Stil oder der aktuellen „Vanilla-Girl“-Ästhetik mit ihren vielen Beige-Tönen. Stoffe wie Bouclé, die beide Welten verbinden, finden sowohl im 70er-Revival als auch in modernen Designs ihren Platz, weshalb sich auch die Farbpalette von Off-Whites um gedecktes Orange, Violett und Grün erweitert.

Ein weiterer Grund für das Revival ist das immer größer werdende Bedürfnis nach Komfort. Die Möbel der 70er-Jahre waren darauf ausgelegt, maximale Bequemlichkeit zu bieten. Großzügige Sofalandschaften, oft aus modularen und frei zusammenstellbaren Elementen bestehend, prägten das Wohnbild dieser Zeit und sind auch heute angesagter denn je.

Mit der Rückkehr der Seventies geht das hohe Aufkommen von Reeditionen sowie Erstauflagen beinahe in Vergessenheit geratener Entwürfe einher. Nicht nur, weil Vintage Design ein Garant für Individualität im Interiordesign ist, sondern auch weil originale Möbelstücke aus den 70ern einen nostalgischen Wert haben und oft handwerkliche Qualität sowie Langlebigkeit garantieren. Außerdem lassen sie sich leicht mit modernen Stücken kombinieren und stehen im Einklang mit dem Trend zur Nachhaltigkeit: Statt neue Möbel zu kaufen, werden alte Stücke aufgearbeitet und erhalten so ein neues Leben.

Im Seventies-Vibe? →Hier geht’s zu einer weiteren Ikone der Ära: der Pilzlampe!