Steif gebügelt oder kunstvoll gefaltet: Warum man Stoffservietten längst nicht mehr in eine Schublade stecken sollte. Ein kleiner Ausflug in ihre Geschichte und besondere Designs für jede Tafelrunde.
Von der kleinen Dienerin zur Kunstform
Der Begriff Serviette stammt aus dem Französischen und bedeutet übersetzt „kleine Dienerin“. Bereits im ersten Jahrhundert nach Christus gehörte sie zum festen Bestandteil üppiger römischer Feste. Damals noch Tellertuch genannt, reinigten Bedienstete damit die Hände und Teller ihrer Herren. Im Mittelalter wiederum nutzen die Menschen bis zum Boden reichende Tischtücher oder ihre Kleider, um sich Mund und Finger abzuwischen. Erst im Barock entwickelte sich das Falten des Mund- oder auch Tellertuches zur besonderen Kunstform, für die es im 17. Jahrhundert in Nürnberg sogar eine Schule gab, an der aufwendige und fast vergessene Falttechniken gelehrt wurden. Fortan war sie fester Bestandteil festlicher Tafeln.
Faltenfrei
In den Siebzigerjahren wurden Stoffservietten von ihrem Pendant aus Papier abgelöst. Sie waren bunter, zum Wegwerfen und galten damit als alltagstauglicher. Mit dem Bewusstsein für einen nachhaltigeren Lebensstil und der Rückkehr zu entschleunigenden Traditionen, nimmt nun die Stoffserviette wieder ihren Platz am Tisch ein. Statt aufwendiger Falttechniken, sorgen jetzt coole Designs und Stickereien ohne viel Aufwand für einen besonderen Look. Die A-List der Materialien führt leichtes Leinen an.
Style-Guide
Zu Stoffservietten gehören auch Serviettenringe? Kann, muss aber nicht. Wer nicht nur zum fancy Dinner, sondern zu jeder Mahlzeit mit Stoffservietten decken möchte, kann durch individuelle Serviettenringe Verwechslungen vermeiden. Für die Optik sind sie allerdings kein Muss:
Warum nicht nur Stoffservietten, sondern auch Tischdeko zu jeder Mahlzeit zelebriert werden sollten, lesen Sie hier →