Trendwatch: Marmorpapier Design

Früher wie heute beliebtes Mitbringsel aus Florenz, erobert Marmorpapier nun auch außerhalb der Stationary-Ecke die Designwelt. Warum DECO HOME-Redakteurin Katharina Volkwein darüber besonders erfreut ist und wie der Musterliebling großformatig zu Hause einzieht.

Ein wenig Nostalgie schadet nie

Als Erwachsener gibt es nur wenige Kindheitserinnerungen, die einem noch lebhaft vor Augen sind. Zu den meinen gehört der Besuch in einer dieser kleinen italienischen Papeterien, die es trotz Platzmangel schaffen, eine überraschende Fülle an Artikeln unterzubringen. Schon am Abend davor hatte mein achtjähriges Ich die mit schönen Schlieren überzogenen Notizbücher dort im Schaufenster erspäht. Und zu meinem Glück war bereits am Vormittag darauf auch das letzte Blatt meines Blocks mit glubschäugigen Schafen übersäht (meine künstlerischen Fähigkeiten sind bis heute nicht weit darüber hinausgewachsen), so dass kurz darauf eine neue Malgrundlage her musste.

Textildesignerin Susi Bellamy hat den Marmorpapier Trend als eine der Ersten erkannt.

Noch heute erzählt meine Mutter wie ich mit großen Augen eine Ewigkeit damit verbracht habe die verschiedenen Farbmuster zu studieren, bevor ich mich für ein Exemplar in Gelb-Orange-Pink entschied. Und auch, wie ich eine Stunde später aufgelöst in ihre Schulter schluchzte, weil eine der Seiten plötzlich einen kleinen Essensfleck vom Mittagessen hatte. An Letzteres kann ich mich zugegebenermaßen nicht mehr erinnern. Die Freude an diesem Büchlein war am Ende zum Glück groß genug, um ihn in meiner Erinnerung einfach auszuradieren.

Marmorpapier mit Format

Aktuell findet sich Marmorpapier nicht mehr nur auf Notizbüchern oder Geschenkpapier, sondern auch auf Accessoires und sogar Textilien wieder. So setzen auch Einrichterin Beata Heuman oder Designerin Susi Bellamy auf den Schlieren-Chic. Je nachdem wie großzügig man das Design einsetzt, sollten Unis oder kleingemusterte Stoffe dazu kombiniert werden. Wie immer bei Mix mit auffälligen Mustern gilt: Lieber zwei bis drei Farben wiederkehren lassen, statt neue hinzuzufügen.