„Letztendlich ist alles, was wir tun, Natur – wir sind Natur. Pflanzen zu besitzen, ist nur eine Erweiterung davon“, weiß Pflanzenmama Monai Nailah McCullough. Ein Buch über Menschen, die an den unterschiedlichsten Orten dieser Welt im konstruktiven Dialog mit Pflanzen leben.

©Kourtney Kyung Smith/Knesebeck

Wussten Sie, dass in  Japan das „Waldbaden“ als Mittel gegen krank machende Merkmale des modernen Lebens zum nationa­len Gesundheitsprogramm gehört? Angesichts der überbordenden Spazierkultur, die gerade um sich greift, ist eine staatliche Anerkennung der wohltuenden Wirkung von Natur weniger über­raschend als einfach nur logisch.

©Rodrigo Carmuega/Knesebeck
©Cecilia Renard/Knesebeck
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©Jonas Bjerre Poulsen/Knesebeck
©Claire Cottrell/Knesebeck

Eine erfreulich kurzweilige Fortführung dieses Effekts – mit erhöhter Gefahr zum Festlesen – bietet der neue Bildband „The Kinfolk Garden. Mit Natur leben“. Menschen von überallher be­schreiben darin ihren Platz in der Welt der Pflanzen und wie sie ihn gefunden haben. Jede einzelne dieser Kurzgeschichten bewegt. Wie die des Italieners Umberto Pasti, der seit 20 Jahren in Marokko einen von ihm selbst so genannten „Kampfgarten“ bewirtschaftet. Dort gewährt er Wildpflanzenarten, die der Aus­breitung einheimischer Industrie zum Opfer fallen, Zuflucht.

©Dominik Tarabanski/Knesebeck

©Alexander Wolfe/Knesebeck

©Dominik Tarabanski/Knesebeck

Oder Pflanzenmama Monia Nailah McCullough, die früher in New York Werbekampagnen für Modelabels entwarf und heute  berufstätigen Amsterdamern hilft, mit Zimmerpflanzen ihr Wohlbefinden zu steigern. Oder auch eine Gemeinschaftsfarm, die wühl­ freudige Städter auf dem Dach eines Büroge­bäudes in Kopenhagen betreiben. Die Lektüre dieses Buches ähnelt einem Be­such im Botanischen Garten: Es gibt viel zu gucken und ab und an verweilt man auf einer Bank.

The Kinfolk Garden, 40 Euro, www.knesebeck-verlag.de

Dieser Artikel erschien erstmals in DECO HOME Ausgabe 3/21