Wohlfühlgerichte essen, Deko-Schätze beim Spaziergang sammeln, in den klaren Sternenhimmel gucken – Theresa Baumgärtner verrät in „Tweed Time“ zahlreiche DIY-Tipps oder Glücksmomente und teilt ihre liebsten Herbst und Winter Rezepte.
Es ist Fakt, dass im Herbst und Winter die Tage kürzer, dunkler und kälter sind. Was man daraus macht, ist – wie fast immer – eine Frage des Blickwinkels und des Mindsets. Wer sich die schönen Dinge dieser Jahreszeit vor Augen hält, liebt sie. So wie Theresa Baumgärtner, die ihr sogar einen eigenen Namen gegeben hat: „Tweed Time“. Ein Synonym für die wunderbaren Seiten dieser Zeit. Und ebendiese zeigt sie im gleichnamigen Buch auf. Nicht starr in Kapitel unterteilt, sondern bunt gemischt und abwechslungsreich – eben wie ein Herbst- oder Winterspaziergang.
Für ihre Herbst und Winter Rezepte setzt Theresa Baumgärtner auf die einfache Wohlfühlküche mit frischen Zutaten
Dabei ist der Titel nicht nur ein hübsches Synonym. Die Autorin ist nach Schottland gereist und widmet dem Ursprungsland des Traditionsstoffes, seiner Natur und Kulinarik, ein großes Kapitel. Nach dem Lesen möchte man am liebsten sofort in einen Tweedmantel schlüpfen und bei Nebel durch die Highlands wandern. In ihrem Buch verrät Theresa einige ihrer wärmenden Herbst oder Winter Rezepte und gibt außerdem ein paar feine Deko- und DIY-Tipps.
Willkommensgruß: Türkranz und Nadeldeko für den Herbst und Winter
Für diesen Kranz umwickelt Theresa zuerst einen Weidenring mit den Blütenschnüren des Gartenfuchsschwanzes und bindet sie mit Draht fest. In der nächsten Runde kombiniert sie den Fuchsschwanz noch mit Hortensienblüten und Hagebuttenranken – fertig! Generell setzt Theresa nicht nur bei ihren Winter Rezepten sondern auch der Deko ganz oft auf Materialien aus der Natur. „Manchmal sind es schöne Federn, Zweige von Hagebutten oder bemooste Zweige. Ein paar duftende Quitten in einer Schale. Die Dekoration erzählt immer auch ein Stück von der Natur, die das Haus umgibt.“
Die Anhänger aus Kiefernnadeln sind schnell gemacht. Theresas Tipp: „Bei einer Tasse Tee und schöner Musik wickelt es sich besonders nett.“ Und dazu ein Stück Zimtkranz – eines ihrer liebsten Winter Rezepte …
Theresas Best of: Herbst und Winter Rezepte
Blumenkohl-Mandel-Suppe
Für 4-6 Personen:
Zutaten für die Suppe: 1 Zwiebel, 2 Knoblauchzehen, 1 mittelgroßer Blumenkohl, 1 Stange Staudensellerie, 3 EL Olivenöl, 100 g gemahlene geschälte Mandeln, 1,5 l Wasser, 2 TL Meersalz, 250 ml Sahne, 1 Prise frisch geriebene Muskatnuss, 1 TL Honig, 1 EL Zitronensaft
Zutaten für die Einlage: 2 hartgekochte Eier, 1/2 Bund glatte Petersilie, 50 g Butter, 100 g gehackte geschälte Mandeln, 100 g Semmelbrösel, etwas Meersalz, etwas Pfeffer aus der Mühle
Für die Suppe die Zwiebel und den Knoblauch schälen und fein hacken. Den Blumenkohl putzen, waschen und in kleine Röschen teilen. Den Staudensellerie waschen und danach fein würfeln. In einem Topf das Öl erhitzen und die Zwiebel und den Knoblauch darin andünsten. Den Sellerie, den Blumenkohl und die Mandeln dazugeben und kurz mitdünsten. Danach das Gemüse mit dem Wasser aufgießen, es sollte gut bedeckt sein. Das Salz hinzufügen und die Suppe etwa 20 Minuten köcheln lassen.
In der Zwischenzeit für die Suppeneinlage die Eier pellen und fein hacken. Die Petersilie waschen, abtropfen lassen und die Blätter fein schneiden. Die Butter in einer Pfanne erhitzen, die Mandeln und die Semmelbrösel dazugeben und leicht bräunen. Danach die Eier und die Petersilie untermischen, mit etwas Salz und Pfeffer würzen und die Einlage bis zum Servieren beiseitestellen.
Die Sahne zur Suppe geben und alles fein pürieren. Nach Bedarf noch etwas Wasser hinzugießen. Die Suppe mit etwas Salz, der Muskatnuss, dem Honig und dem Zitronensaft abschmecken. Noch samtiger wird die Suppe, wenn sie zusätzlich durch ein Sieb passiert wird. Mit der Rückseite einer Suppenkelle geht das Passieren leicht. Die Suppe noch einmal kurz erhitzen, in vorgewärmten Tellern oder Tassen anrichten und mit der Einlage garnieren.
Pasta mit Pilzen
Für 2 Personen:
Zutaten: 400 g braune Champignons oder andere Pilze, 1 große Schalotte, 2 Knoblauchzehen, 1 Bund glatte Petersilie, 1 EL Olivenöl, 50 ml Weißwein, 50 ml Gemüsebrühe, 1 EL Sojasauce, 1 EL Zitronensaft, etwas Meersalz, etwas Pfeffer aus der Mühle, 30 g Butter, 2 EL frisch geriebener Parmesan, ca. 220 g Pasta (z. Bsp. Tagliatelle), etwas frisch gehobelter Parmesan nach Belieben
Die Pilze sorgfältig säubern und in Scheiben schneiden. Die Schalotte und den Knoblauch schälen und fein würfeln. Die Petersilie waschen, die Blättchen von den Stängeln zupfen und fein hacken. Die Pilze, die Schalotte und den Knoblauch in eine trockene beschichtete Pfanne geben und ein paar Minuten dünsten, bis die Pilzflüssigkeit verdampft ist. Das Olivenöl dazugeben und die Pilze kurz weiterdünsten. Jetzt den Weißwein und die Gemüsebrühe dazugießen und 1–2 Minuten köcheln lassen. Danach die Pilze mit der Sojasauce, dem Zitronensaft, etwas Salz und Pfeffer abschmecken. Zuletzt die Butter, den Parmesan und die Petersilie unterheben.
Parallel die Pasta in reichlich Salzwasser al dente kochen.Falls die Pilzsauce zu wenig flüssig ist, einfach etwas Nudelwasser dazugeben. Zum Schluss die Pasta durch ein Sieb abgießen, abtropfen lassen und mit der Pilzsauce vermischen. Die Pilzpasta auf vor- gewärmten Tellern anrichten. Nach Belieben noch mit gehobeltem Parmesan bestreuen.
Tipp: Für eine vegane Variante anstatt mit Butter mit Olivenöl finalisieren und den Parmesan weglassen.
Zimtkranz
Für den Teig: 1 kg Dinkelmehl, Type 630, 1/2 TL Meersalz, 30 g frische Hefe, 120 g heller Rohrzucker, 600 ml lauwarme Milch, 4 Eigelb, 150 g weiche Butter (Zimmertemperatur)
Für die Füllung: 150 g weiche Butter (Zimmertemperatur), 120 g heller Rohrzucker, 1 EL gemahlener Ceylon-Zimt, 1 Prise Meersalz
Zum Bestreichen: 1 Ei, 1 EL Milch
Backpapier für das Backblech, etwas Dinkelmehl für die Arbeitsfläche
Für den Teig das Mehl und das Salz in einer Rührschüssel vermischen. In eine kleine Schüssel die Hefe zerbröckeln, den Zucker und die Milch zur Hefe geben und vermengen, anschließend die Eigelbe unterrühren. Im Mehl eine Mulde formen und die Hefe-Milch- Mischung hineinfüllen. Die Butter in Flöckchen darüber verteilen und alles mit der Hand zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Den Teig abgedeckt bei Zimmertemperatur 2 Stunden gehen lassen. In der Zwischenzeit für die Füllung die Butter mit dem Zucker, dem Zimt und dem Salz mit dem Handmixer verrühren. Ein Backblech mit Backpapier auslegen.
Den Teig in der Schüssel noch einmal durchkneten. Auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche den Teig zu einem 1 m langen Strang formen und diesen auf 40 cm Breite ausrollen. Die Füllung gleichmäßig auf dem ausgerollten Teig verteilen. Den Teig über die lange Seite auf- rollen und dann längs halbieren. Anschließend die beiden Stränge mit der Schnittfläche nach ober miteinander verschlingen und auf dem Backblech zu einem Kranz zusammenlegen. Den Kranz mit einem Geschirrtuch abdecken und ca. 1 Stunde gehen lassen, bis er gut aufgegangen ist.
Den Backofen auf 180 °C (Umluft) vorheizen. Das Ei mit der Milch verquirlen und den Kranz vor dem Backen damit bestreichen. Den Kranz im heißen Ofen 30–35 Minuten goldbraun backen.
Hagebuttenkonfitüre
Zutaten für 6 Twist-Off-Gläser (à 160 ml): ca. 500 g Hagebutten, Saft von 1 Zitrone, 1/2 Orange, 1/2 Vanilleschote, je 50 g Gelierzucker 1:1 auf 100 g Hagebuttenmus
Die Hagebutten halbieren und die Kerne und die Härchen im Inne- ren entfernen. Die gesäuberten Hagebuttenhälften in einer Schüssel sammeln. Zum Schluss die Hagebuttenhälften abwiegen und mit der 1,5-fachen Menge Wasser in einen Topf geben (z. B. 400 g Hage- buttenhälften + 600 g Wasser). Den Saft von 1⁄2 Zitrone und den Orangensaft zusammentun, ggf. mit Wasser auf 100 ml auffüllen und zu den Hagebutten gießen. Die Vanilleschotenhälfte der Länge nach halbieren, das Mark herauskratzen, Mark und Schote ebenfalls in den Topf geben und die Hagebutten darin mit geschlossenem Deckel 45–60 Minuten weich kochen.
Anschließend die Vanilleschote herausnehmen und die Hagebutten pürieren. Das Püree durch ein Sieb in eine Schüssel passieren. Den Saft von 1⁄2 Zitrone unter das Hagebuttenmus mischen.
Das Hagebuttenmus abwiegen. Aus dem Gewicht die benötigte Menge Gelierzucker ermitteln und das Mus mit dem Gelierzucker aufkochen. Die Hagebuttenkonfitüre unter Rühren 4 Minuten kochen lassen und anschließend sofort in Gläser mit Twist-off- Deckeln abfüllen.
Mandel-Früchtekuchen
Zutaten für eine Panettone-Form (Durchmesser 18 cm): 200 g dunkle Rosinen, 100 ml Rum, 175 g weiche Butter (Zimmertemperatur), 1 Prise Meersalz, 150 g heller Rohrzucker, 4 Eigelb, 300 g Dinkelmehl, Type 630, 1 Pck. Weinsteinbackpulver, 4 Eiweiß, 1 EL Milch, 60 g Zitronat, 60 g Orangeat
Zum Dekorieren: 100 g blanchierte Mandeln
Zum Glasieren: 1 EL Ahornsirup, etwas Puderzucker nach Belieben
Backpapier für die Form und zum Abdecken
Die Rosinen in eine Schüssel geben, mit dem Rum übergießen und abgedeckt über Nacht stehen lassen. Die Backform mit Backpapier auslegen. Den Backofen auf 180 °C (Umluft) vorheizen. Die Butter, das Salz und den Zucker in eine Rührschüssel geben und mit den Quirlen der Küchenmaschine zu einer weißen Creme aufschlagen. Die Eigelbe nach und nach unterrühren. Das Mehl und das Backpulver vermischen und sieben. Das Eiweiß sehr steif schlagen. Jetzt mit einem Spatel die Hälfte des Mehls und die Milch kurz unter die Creme rühren. Die ausge- drückten Rosinen, das Zitronat und das Orangeat zum Teig geben. Zum Schluss das restliche Mehl und den Eischnee ebenfalls mit dem Spatel kurz unterrühren. Den Teig in die Form füllen und mit den Mandeln dekorativ belegen. Den Kuchen im heißen Ofen etwa 65 Minuten backen. Damit er nicht zu dunkel wird, nach 40 Minuten die Oberfläche mit einem Stück Backpapier abdecken.
Nach dem Backen mit einem Holzstäbchen die Garprobe machen. Wenn kein Teig kleben bleibt, ist der Kuchen fertig. Die Oberfläche mit dem Ahornsirup bestreichen, das sorgt für Glanz! Den Früchte- kuchen aus der Form lösen und auf einem Gitter auskühlen lassen. Zum Servieren nach Belieben noch mit etwas Puderzucker bestäuben. Gut verpackt an einem kühlen Ort gelagert bleibt dieser Kuchen 4–5 Tage frisch.
Tipp: Mandeln lassen sich ganz leicht blanchieren: Einfach mit kochendem Wasser übergießen und kurz stehen lassen. Danach mit Daumen und Zeigefinger die Mandeln aus der Haut drücken, fertig!
Alle Winter Rezepte und Dekotipps finden Sie „Tweed Time. Vom Duft des Herbstes und der Freude auf den Winter“, 36 Euro. Zu kaufen über www.brandstaetterverlag.com, deco.de oder Amazon*
Fotos: Melina Kutelas / Brandstätter Verlag
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