Profi-Gärtnerin Andrea Doyle von der Insel Mainau teilt im Interview wertvolle Tipps: Worauf man achten sollte, damit es im Gemüsegarten wächst und sprießt, wie man trotz Klimawandel den Boden schützt und ganz nebenbei die Vielfalt des Ökosystems stärkt. Plus: schöne Tools für noch mehr Freude am Tun.

Eigenes Anbauen ist – bedenkt man beispielsweise Faktoren wie das Entfallen von Transportwegen – zweifelsohne ein Beitrag zur Nachhaltigkeit. Den meisten Hobbygärtnern ist das gar nicht bewusst, wie die Experten der Insel Mainau wissen: Die kleinräumige, bunte Mischung aus frischen Kräutern, Gemüsen mit essbaren Blüten sowie fruchttragenden Gehölzen tut der eigenen Seele gut und fördert zudem die Insektenvielfalt und das Bodenleben, beugt Pflanzenkrankheiten vor und schafft abwechslungsreiche Gartenräume. Hier finden alte Lokalsorten und farbige Gemüse ebenso Platz wie Kulturen aus Urlaubsgefilden, die Insekten anlocken. 

Frau Doyle, was gibt es beim Ansetzen und im Umgang mit Setzlingen zu beachten? 

Besonders wichtig ist es, die Erdballen bis zum Pflanzen feucht zu halten. Am besten, man bereitet das Beet schon am Vorabend vor, sodass man die Pflanzen nur noch einsetzen muss. Bitte dabei auch beachten, dass jede Kultur ihre spezifische Pflanztiefe hat. Je nach Witterung ist ein Vlies erforderlich, das die niedrigen Temperaturen abmildert, aber auch Trockenstress reduziert. 

Gemuesebeet Hochbeet Buchtipp Zu den Wiesen Dibber Gartenschlauch Anzuchttoepfchen decohome

Sobald die Lektüre von „Zu den Wiesen“ von Susann Probst und Yannic Schon beendet ist, heißt es: An die Beete, fertig, los! Und zwar gut vorbereitet mit Hochbeet „Rana“ von Garpa, Pflanzholz mit eingravierter Skala, Gartenschlauch von by Benson und Anzuchttöpfchen von Manufactum.

Klimawandel ist derzeit in aller Munde. Beeinflusst er unser Gärtnern? 

Sowohl Pflanz- als auch Säkulturen sind vom Klimawandel betroffen. Patentrezepte gibt es aber keine. Einige Gemüse, die direkt ausgesät werden, wie Pastinaken, Möhren oder Erbsen, keimen nur lückig, weil die optimalen Keimtemperaturen nicht mehr gegeben sind. Starkregen mit anschließender Hitze verkrustet den Boden im Gemüsegarten derart, dass die aufgelaufene Saat keine Chance hat. 

Welche Tipps kann man beachten?

Bei den Pflanzkulturen mit Setzlingen ist auf eine ausreichende Bodenfeuchte zu achten, etwa durch eine feine Bedeckung mit organischem Material, etwa vom Rasenschnitt oder Laubstreu. Auch eine gute Platznutzung im Gemüsegarten durch eine Mischkultur aus vertikalen Kulturen (Stangenbohnen, Erbsen) mit Tiefwurzlern (Rettich, Wurzelgemüse) und flachwurzelnden Bodendeckern (Zucchini, Salate) reduziert die Wasserverluste im Boden.

09262023.FermobBISTRO BLEU ACAPULCO AUBERGE ALBUM2024 LOUISE CARRASCO

Ganz neu in der Bistro Reihe von Fermob: die 2-Sitzer-Klappbank

Was gilt es als Anfänger zu beachten? 

Das Wichtigste bei der Auswahl der Sorten ist, dass sie zu Boden und Klima passen und zu dem für die Gartenarbeit angedachten Zeitbudget. Der Gemüsegarten für Faule muss allerdings erst noch erfunden werden, wobei es bei den meisten eher mit der vorhandenen Zeit als mit der Lust am Gärtnern steht und fällt. Wenn man das anbaut, was einem in den Fingern juckt, ergibt sich der nötige Ehrgeiz ohnehin von selbst. Und die Vorfreude auf Selbergeerntetes kann man auf dem Land wie in der Stadt längst gleichermaßen beobachten.

Gemuesegarten Giesskanne Gummistiefel Kniekissen Schaufel Toolbox decohome.de

Mit guter Ausrüstung macht das Gartln – wie man in Bayern sagt – noch mehr Freude: Abwaschbare Kniematte und Gießkanne von Burgon & Ball, Handschaufel von Fiskars, „Grib“ Toolbox von Ferm Living und Gummistiefel „Bede“ von Barbour

Fertig mit der Gartenarbeit? Im Anschluss können Sie da verdient die Füße hochlegen oder aus dem Selbstgeernteten etwas in der Küche zaubern. Anregungen dafür finden Sie →hier.

 

* Dieser Artikel enthält Affiliate-Links